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Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)

Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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Laden kostet.“
    Selbst in meinen zuckerreichsten Zeiten habe ich Maiks Figur niemals toppen können, als er mit aufgeblähtem Hemd vor mir steht, fühle ich mich jedoch augenblicklich in meine eigenen Garderobenspiegel-Depressionen zurückversetzt. Im Grunde wissen wir beide, dass ihn kein Hemd der Welt zum Athleten machen wird.
    „Nein“, sage ich schließlich, während ich mich bemühe, meine Nase faltenfrei zu halten. „Das Hemd steht dir prima.“

    *

    „Leute, das war nix!“ Karsten schiebt seine Gitarre in die Halterung zurück und lässt sich auf einen überdimensionalen Lautsprecher fallen. „Hardy, willst du uns heute in Grund und Boden trommeln, oder was?“
    „Du hast gesagt mehr Power!“, brummt Hardy hinter seinem Set.
    „Ja, aber doch nicht so, dass selbst Romy nicht mehr zu hören ist.“
    „Na ja, ich bin heute auch etwas leise“, mische ich mich ein. „Meine Stimme könnte glaube ich ne Viertelstunde Pause gebrauchen.“
    „Vielleicht keine so schlechte Idee.“ Karsten öffnet die Tür des Proberaums. Es ist Zeit für seine obligatorische Pausenzigarette.
    Hardy folgt ihm, während Igor, konsequenter Nichtraucher, seinen Bass stimmt. Ich schaue Igor vom Barhocker aus zu und versuche, mich zu erinnern, wie viele Worte wir seit unserer ersten Begegnung vor einer Woche gewechselt haben. Wie viele auch immer es waren, in dieser Viertelstunde scheint kein weiteres hinzuzukommen.
    Seufzend stehe ich auf und gehe zu Karsten und Hardy nach draußen.
    „Also abgesehen vom letzten Song läuft es doch bisher ganz gut“, stellt Karsten fest, als er sich hinter dem Schutz seiner Hand eine Zigarette anzündet.
    „Mir hat die Nummer von Rosenstolz gefallen“, sage ich.
    „Ja, das könnte echt ne Idee für die Setlist werden“, sagt Karsten.
    Hardy nickt.
    Ich nicke auch. Mein Plan ist es, routiniert zu wirken. Und wenig zu reden. So wie die Jungs. Für einen Moment wünsche ich mir, Raucherin zu sein, um wenigstens etwas zu tun zu haben. Stattdessen male ich mit der Spitze meines Schuhs Dreiecke in den Sand.
    „Ich habe jedenfalls ein gutes Gefühl“, sagt Karsten, während er mir zublinzelt. „Du bist die erste Sängerin seit langem, die sich optimal anzupassen scheint.“
    „Danke. Mir gefällt’s auch bei euch.“
    Und es ist wahr. Im Grunde sind die Jungs genau das Richtige für mich. Keine Profis, aber trotzdem erfahren. Vor allem erfahren genug, um das Beste aus mir herauszuholen.
    „Beim Refrain von ‚Bist du dabei?‘ hattest du es richtig drauf.“ Hardy lächelt mir zu.
    Ich spüre das Blut in meinen Kopf schießen. Selbstbewusstsein hin oder her, verlegen werde ich noch immer wie auf Knopfdruck. Trotzdem ist es mir nicht peinlich. Viel zu verlockend ist der Gedanke, vielleicht schon bald so etwas wie ein eigenes kleines Programm auf die Beine zu stellen. Vor Publikum zu singen. Das verrauchte Ambiente einer heruntergekommenen Eckkneipe scheint mir dafür ein fairer Preis.
    Ich werde singen. Vor Menschen. Vor richtigen Menschen!
    In meiner Hosentasche vibriert es.
    Dankbar für eine Tätigkeit abseits des stummen Nickens ziehe ich mein Handy heraus, um die empfangene Nachricht zu lesen. Augenblicklich rücken die Gedanken an meinen Eckkneipenruhm und die Schmeicheleien der Jungs in weite Ferne.
    Eine MMS von Veronika. Atemlos und unfähig, den Begleittext zu lesen starre ich auf das Foto.
    Alexander an einem Bistrotisch (in MEINEM Mittagspausenbistro) mit einer langbeinigen Blondine.
    „Alles in Ordnung?“, fragt Hardy. Aber mehr als ein ausdrucksloses „Hmm“ bringe ich nicht heraus.
    Das Bild brennt sich in meinen Verstand wie Karstens Zigarettenstummel in das Kaugummipapier im Aschenbecher.
    Alex. Ohne Zweifel, er ist es. Lächelnd umfasst er ihre Hände in der Mitte des Bistrotisches. Sie strahlt ihn an, als hätte er ihr soeben einen Heiratsantrag gemacht. Er strahlt sie an, als hätte sie ihn soeben angenommen.
    Hat dieser Typ sie noch alle? Will er irgendwem weismachen, dass er mich so schnell vergessen hat? Dass er mich mir nichts dir nichts gegen eine andere eingetauscht hat? Und warum zum Teufel hat diese Tussi so verflucht lange, und vor allem: so verflucht schlanke Beine?
    Erst jetzt bin ich fähig, Veronikas Bildunterschrift zu lesen.

    Idiotensichtung heute Mittag beim Brötchenkauf. So viel zum Thema Trennungsschmerz. Der Hüftrollenflüsterer ist scheinbar zum Endlosbeinbeschwörer mutiert.

    Ich starre erneut auf die Beine der Blondine. In einem

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