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Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)

Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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im Grunde aber nicht mal den Ansatz einer Ahnung zu haben. Was weiß Karim schon über mein Liebesleben? Was weiß überhaupt irgendjemand über mein Liebesleben? Und vor allem: Wen geht es etwas an?
    Das Telefon klingelt. Auf dem Display leuchtet Rommelfelds Nummer. Ist er sich schon wieder zu schade, die zwei Meter bis zu meinem Schreibtisch zu laufen, anstatt mir seine Aufträge per Telefon mitzuteilen?
    Die Vorstellung, seinen Anruf zu ignorieren, ist verlockend. Doch schon im nächsten Moment verwerfe ich die Idee wieder. Lieber ein Telefonat, das es mir wenigstens erlaubt, dabei mit den Augen zu rollen als ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht.
    „Hallo, Herr Rommelfeld“, antworte ich in gewohnter Höflichkeit, als ich den Telefonhörer abnehme und auf das Datum des Abreißkalenders neben meinem Bildschirm schaue.
    Der 14. Juni. Mein letzter Tag als Neunundzwanzigjährige.
     
    *
     
    „Hier, Rony. Das hab ich für dich gemalt.“ Mary hält mir ein weißes Blatt Papier mit viereckigen Blumen, tanzenden Strichmännchen und einer lachenden Sonne unter die Nase.
    „Oh, das ist aber hübsch“, antworte ich, während ich meinen jüngsten Gast umarme.
    „Das heißt Romy.“ Veronika beugt sich zu ihrer Tochter herunter. „ROMY mit mmmm.“
    „Nicht so schlimm“, sage ich. „Niemand spricht meinen Namen so süß falsch aus wie Mary.“
    „Komm, Schätzchen.“ Veronika nimmt Mary an die Hand. „Wir schauen mal, wo Papa steckt.“
    Ich lege das Bild zu den anderen Karten und Geschenken auf den Wohnzimmertisch und schaue mich um.
    Eine Party ganz nach Veronikas Geschmack. Die Hälfte der Gäste kenne ich nur flüchtig, die Leute, die ich selbst eingeladen hätte, lassen sich an einer Hand abzählen. Trotzdem sind mindestens vierzig Personen anwesend.
    Dankbar für die Tatsache, dass ich scheinbar den Großteil der Gratulationen hinter mir habe und jeder Gast in irgendein Gespräch vertieft zu sein scheint, schnappe ich mir eines der Lachshäppchen und setze mich aufs Sofa, um einen Blick auf die Geschenke zu werfen.
    Mein einsamer Moment wird schon zwei Sekunden später unterbrochen, als sich Maik neben mich setzt und ungewohnt heiter den Arm um mich legt.
    „Wenn das nicht meine liebste Geburtstags-Romy ist“, murmelt er leicht angetrunken.
    „Zu viel Wein oder zu viel Bier?“, frage ich.
    Er schaut in sein fast leeres Glas. „Wenn ich das so genau wüsste.“
    Ich lache. „Dann scheinst du also auch ein Opfer von Veronikas Zauberbowle geworden zu sein.“
    „Was auch immer das für’n Zeug ist, es ist eine tolle Party.“
    Ich nicke. „Veronika hat wieder mal ganze Arbeit geleistet.“
    „Wo steckt sie denn?“
    „Eben hat sie noch mit Mary nach Franjo gesucht, was mich ehrlich gesagt etwas erleichtert. So ist sie wenigstens abgelenkt. Wenn sie zu viel Zeit hat, kommt sie nur auf dumme Ideen, wie einen Stripper zu bestellen oder eine überdimensionale Geburtstagstorte.“
    „Im Optimalfall vielleicht eine überdimensionale Geburtstagstorte, aus der ein Stripper springt“, sagt Maik.
    Ich puffe ihm in die Seite und greife nach einem der Geschenke auf dem Tisch.
    Ich öffne eine weiße, flache Schachtel mit pinker Schleife und ziehe einen Umschlag heraus.
    „Ein Gutschein für ein Wellness-Wochenende“, lese ich vor. „Von meinen Kollegen. Wenn das keine nette Idee ist.“
    Maik schaut über meine Schulter hinweg auf die Karte. „Du scheinst im Büro sehr beliebt zu sein.“
    Ich lasse meinen Blick durch das überfüllte Wohnzimmer schweifen. Karim und Angela im angeregten Gespräch. Veronika und Franjo lachend in einer Unterhaltung mit meinen Nachbarn. Frauen- und Männer-Rücken, lächelnde Gesichter, oberflächliche Gesprächsfetzen.
    Für einen Moment fühle ich mich trotz der vielen Menschen einsam. Wie lange werde ich durchhalten müssen? Bis Mitternacht? Ein Uhr? Oder länger?
    Gelangweilt greife ich nach der nächsten Schachtel aus unscheinbarem Grau. Als ich den Deckel abnehme, fällt mein Blick auf ein schwarzes, undefinierbares Gerät.
    „Wer schenkt dir denn einen Elektroschocker?“ Maik nimmt ihn aus der Schachtel. „Soll das vielleicht irgendeine Anspielung sein? Oder machst du neuerdings einen Selbstverteidigungskurs?“
    Ich nehme den Schocker aus seiner Hand und betrachte ihn skeptisch von allen Seiten, bis ich eine Karte in der Schachtel entdecke.
    Ich weiß nicht, woher sie kommt, die seltsame Ahnung, die langsam in mir wach wird. Als ich die Karte öffne,

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