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Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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alles zu verarbeiten. Bestimmt fühlst du dich manchmal verletzlich und unselbstständig.“
    „Ja. Genau“, gab Kiley zu. „Ich wüsste nicht, was ich ohne Nicolò machen würde.“
    Rosalyn blickte zu Nicolò hinüber und lächelte ihm betont süß an. „Zum Glück liebt dein Mann dich und passt auf dich auf. Ich bin sicher, dass er nur dein Bestes will. Wirklich schön, dass du ihm vertrauen kannst.“
    Joc nahm die Speisekarten, die der Kellner ihm hinhielt, und gab eine davon Rosalyn. „Bitte sehr, mein Rotschopf. Mal sehen, was du heute wieder anstellen wirst.“
    Sie lachte und wandte sich Kiley zu. „Damit will er sagen, dass ich mich etwas zurückhalten soll“, flüsterte sie – allerdings so laut, dass alle am Tisch es mitbekamen. „Allerdings höre ich meistens nicht auf ihn.“
    Nun lachte auch Kiley. „Wie habt ihr beide euch kennengelernt?“, fragte sie, fasziniert von der offensichtlichen Gegensätzlichkeit der Eheleute.
    „Joc hat mir irgendwelche Trottel geschickt, weil er meine Ranch kaufen wollte. Da bin ich in sein Büro gestürmt und habe ihm erklärt, dass er das vergessen kann.“
    „Und dann?“
    „Dann hat er mich entführt –“
    „Hab ich nicht“, widersprach Joc. „Ich habe dir ein Angebot unterbreitet, das du bereitwillig angenommen hast.“
    „– und hierhergebracht, um mich zu verführen.“ Rosalyn nahm ein Stück Brot. „Hat mir Spaß gemacht.“
    „Was? Hierherzukommen? Oder die Verführungen?“, fragte Kiley.
    Alle lachten, und Rosalyn sah Kiley freundschaftlich an.
    „Da wir inzwischen unseren Sohn Joshua bekommen haben, würde ich sagen, ein klein wenig mehr die Verführungen. Und ihr, wie steht’s bei euch?“
    „Oh, ich bin schon sehr gespannt – auf die Verführungen.“ Sie wartete, bis das allgemeine Lachen abebbte, und fragte dann: „Und wie alt ist euer Sohn?“
    „Noch nicht einmal ein Jahr – und er läuft bereits“, antwortete Joc. „Darum sind wir auch so spät gekommen. Wir wollten ihn ins Bett bringen, aber er hatte noch keine Lust. Dann musste ich auch noch Rosalyn überreden, Abendgarderobe anzuziehen.“
    „Ginge es nach mir, dann würde ich immer Jeans tragen“, bestätigte sie.
    „Du bist nicht –“ Kiley unterbrach sich und suchte nach einer taktvollen Formulierung. „Ich habe gedacht –“
    „Dass wir immer so rumlaufen?“ Rosalyn schüttelte den Kopf. „Ich könnte für den Rest meines Lebens auf den ganzen Moderummel und die Partys verzichten. Das ist eher etwas für Joc.“
    „Na ja, es gehört halt zu meinem Beruf.“ Joc schaute Nicolò an. „Dir wird es ähnlich gehen, oder?“
    Als er nickte, fiel Kiley erst auf, wie schweigsam er war. Zurückgelehnt saß er da, wie ein stiller Beobachter, und wirkte ganz zufrieden. War sie es, der seine Aufmerksamkeit galt? Offenbar, denn er rieb ganz selbstverständlich seine Handfläche, was er in letzter Zeit immer öfter tat.
    „Ich stehe nicht so sehr im Licht der Öffentlichkeit wie Sev oder die Zwillinge“, erwiderte er. „Aber von Zeit zu Zeit komme auch ich um solche Anlässe nicht herum.“
    „Ich glaube, daran werde ich mich nie gewöhnen“, gestand Kiley. „Ich bin jetzt schon ein ziemliches Nervenbündel.“
    Joc hob die Augenbrauen. „Dagegen können wir etwas tun.“ Er schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. „Ich kümmere mich darum, dass das Essen in unserer Cabana serviert wird. Kommt doch einfach, sagen wir in zwanzig Minuten, zu uns. In der Zwischenzeit kannst du dir etwas Bequemeres anziehen. Wir schicken den Babysitter nach Hause und machen es uns gemütlich. Genießen das Dinner und eine Flasche Wein. Na, hört sich das gut an?“
    Bevor Kiley etwas einwenden konnte, stimmte Nicolò zu. „Ja, Joc. Gute Idee. Danke für dein Verständnis.“
    „Nichts zu danken.“
    Zwanzig Minuten später fühlte sich Kiley rundherum wohl, kein Vergleich zu vorher. Nach dem Essen ertönte aus einem der Schlafzimmer Babygeschrei, und kurz darauf erschien Rosalyn mit dem schläfrigen Joshua auf dem Arm. Auf den ersten Blick wirkte die Haarfarbe des Jungen dunkel wie die seines Vaters, doch als Licht auf den Kopf des Kindes fiel, sah Kiley den rötlichen Schimmer. Außerdem hatte Joshua die Augenfarbe seiner Mutter, ein seltenes dunkles Blau.
    Einen Moment blickte der Kleine sich um, dann lachte er, wobei zwei Zähnchen sichtbar wurden.
    Kiley fand das Baby einfach süß. Heute war offensichtlich ihr Abend der neuen Erfahrungen. „Darf ich?“, fragte sie.

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