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Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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durch San Francisco, ohne auf ihre Umgebung zu achten. Als die Dunkelheit hereinbrach, fand sie sich vor einem sehr einfachen Hotel in einem heruntergekommenen Stadtviertel wieder.
    Eine kurze Überprüfung ihrer Geldbörse erbrachte, dass Kiley über 500 Dollar und zwei Kreditkarten verfügte. Da eine davon überzogen war, zahlte sie die Übernachtung bar. Die andere Karte behielt sie als Reserve. Wenigstens hatte sie erst einmal ein Dach über dem Kopf.
    Sie bezog das kleine Zimmer, das nicht gerade dazu angetan war, ihre Stimmung zu heben.
    In der Hand hielt sie fest das silberne herzförmige Medaillon. Das Flechtmuster der Bänder drückte sich in ihrer Handfläche ab. Angestrengt versuchte Kiley, Klarheit über ihr weiteres Vorgehen zu bekommen.
    Doch Nicolò ging ihr einfach nicht aus dem Sinn. Er hat alles mit angehört, was meine Mutter – nein, sie will ja lieber Lacey genannt werden – gesagt hat, dachte sie. Wie traurig er dabei ausgesehen hat. Wie er gefragt hat, ob irgendetwas echt war … Und wie erschrocken er war, als ich ihn belogen habe – zum ersten und einzigen Mal.
    Sie betrachtete das Medaillon in ihrer Hand und drückte, ohne es zu merken, auf den Silberbändern herum. Mir blieb ja keine andere Wahl, sagte sie sich, mit dem Wissen aus der Akte konnte ich einfach nicht bleiben. Selbst wenn er es gewollt hätte: Mit meiner Vergangenheit habe ich kein Recht auf eine Beziehung mit ihm. Vielleicht hätte er darüber hinweggesehen, aber was, wenn mein Gedächtnis zurückkommt und ich wieder die Kiley von früher werde? Wenn ich seinen Einfluss und Reichtum für meine Zwecke ausnutze? Mit diesem Risiko will ich Nicolò nicht belasten.
    Nein, sie hatte richtig gehandelt, auch wenn sie jetzt mit gebrochenem Herzen hier saß. Sie hatte so oft anderen Leid zugefügt, da war es nur gerecht, dass auch sie selbst litt.
    Und dann entschied sie: Sie würde alle entschädigen, die im Laufe der Jahre auf sie hereingefallen waren, koste es, was es wolle.
    In diesem Moment verschoben sich zwei Silberbänder gegeneinander – und das Medaillon sprang auf! Im Inneren befand sich ein kleiner Schlüssel, der, wie Lacey gesagt hatte, zu einem Schließfach gehörte. Der Schlüssel zur Lösung aller Probleme?
    Der Inhalt des Faches würde sie in die Lage versetzen, die Fehler der Vergangenheit wiedergutzumachen.
    „Hast du den Verstand verloren?“ Nicolò sah seinen Bruder Lazz an. „Warum fragst du mich immer dasselbe?“
    „Weil man die Frage gar nicht oft genug wiederholen kann.“ Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ernsthaft. Hast du die Akte nicht gelesen?“
    „Doch. Habe ich.“
    „Dabei hast du wohl den Teil übersehen, aus dem hervorgeht, dass sie eine Betrügerin ist? Kaum zu glauben, denn Rufio hat es in großen roten Buchstaben festgehalten.“
    „Weiß ich“, erwiderte Nicolò.
    „So? Dann weißt du auch, wie viele Leute sie über den Tisch gezogen hat. Und du glaubst, uns wird sie verschonen – wegen des Infernos?“
    „Ja. Zum einen.“
    „Und zum anderen?“
    „Sie hat sich verändert. So wie damals ist sie nicht mehr.“
    Lazz blieb einen Moment der Mund offen stehen. „Machst du dich etwa über mich lustig? Das kann doch nicht dein Ernst sein.“
    Nicolò fluchte leise. Nach Kileys Verschwinden hatte er volle drei Stunden gebraucht, um seine Gefühle und Gedanken zu ordnen. Dann erst hatte er begriffen, dass sie gelogen hatte, als sie die Liebe zu ihm abgestritten hatte.
    Und noch etwas war ihm klar geworden: Sie hatte ihr Gedächtnis nicht wiedererlangt, sondern nur so getan. Denn sonst hätte sie gewusst, dass sie beide im „Le Premier“ keineswegs eine Bindung eingegangen waren.
    Mit dieser Erkenntnis hatte er sich sofort auf die Suche nach ihr gemacht. Zusammen mit Brutus hatte er die ganze Nacht die Stadt regelrecht durchkämmt. Doch Kiley war wie vom Erdboden verschluckt. Zum ersten Mal wusste Nicolò keinen Ausweg, dabei war er wirklich gut im Lösen von Problemen.
    Doch nun stand er erstmalig vor einem Problem, für das er in der Tat keine Lösung parat hatte.
    „Lazz, sie leidet an Amnesie“, beharrte Nicolò. „Sie erinnert sich nicht an Vergangenes.“
    „Woher willst du das so genau wissen?“, fragte Lazz.
    „Sie hat sich mit der Behauptung verraten, wir wären im ‚Le Premier‘ eine Bindung eingegangen. Sind wir gar nicht. Im Gegenteil, wir haben uns gezofft. Vom Inferno war damals noch nicht die Rede, erst später im Krankenhaus, als ich Kileys Hand

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