Dorian
dachte Kyle und fasste einen Entschluss, der schon mehr als fällig wahr.
Die junge Frau an der Rezeption schaute Dorian verwundert an, als dieser schon nach wenigen Stunden auscheckte.
„War denn alles zu ihrer Zufriedenheit Mr. Dalton? Sie reisen schon ab?“
„Ja, meine Termine haben sich geändert. Das kommt in meinem Job öfter vor.“
„Dann wünschen wir uns, sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.“
Die Rezeptionistin schenkte ihm zum Abschied ihr schönstes Lächeln. Mit einem Augenzwinkern verabschiedete sich Dorian und steckte seinen gefälschten Ausweis ein.
Dorian hätte nicht gedacht, das er so kurz nach seinem letzten Besuch bei Camille erneut vor der Bar stand. Doch diesmal drängte ihn nicht sein Verlangen nach Blut hierhin. Carlos stand wie immer vor der Eingangstür und spielte den Big Boss.
„Hey Man, wen haben wir denn da? Dorian… sag bloß, du hast ein Auge auf unsere Camille geworfen. Kann ich echt verstehen, die Kleine bläst wie der Teufel.“
Der Vampir stieg von seinem Motorrad.
„Eher weniger Carlos. Ich hab hier geschäftliche Dinge zu erledigen und ich hoffe du kannst mir dabei weiterhelfen.“
Carlos zog ihn verunsichert zur Seite.
„Du, weist… es ist alles eine Frage des Preises. Ey, du bist ein verdammter Cop. Informationen kannst du vergessen.“
„Den Preis kann ich drücken. Ich bin raus aus dem Verein. Hat mir nichts als Ärger eingebracht.“
Carlos lachte.
„Klar, wer verprasst die Steuergelder schon im Bordell? Das konnte ja nicht lange gut gehen.“
„Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich bin wie immer privat hier. Ich brauche etwas, das mich auf andere Gedanken bringt, weist schon… was einen richtig abheben lässt. Und jetzt erzähl mir nicht, du weist nicht woher ich das Zeug bekommen kann.“
„Jimmy… übernimmst du? Ich brauch mal eben eine Auszeit.“
Carlos winkte seinen Kollegen zu sich.
„Komm mit.“
Dorian folgte dem Rausschmeißer ins ´Lipstick´.
„Gehen wir in den Personalraum, da ist es ruhiger.“
Neben der Showbühne tat Carlos eine Tür zu einem kleinen Hinterraum auf, in dem sich gerade drei Mädchen für ihren nächsten Auftritt umzogen.
„Püppis, ihr könnt euch auch aufm Klo anpinseln. Ich hab hier jetzt eine Besprechung. Also raus hier.“
Die Mädchen nahmen schnell ihre Schminksachen und verschwanden wortlos. Ihnen stand regelrecht die Angst in den Augen geschrieben, als Carlos den Raum betrat.
„Du hast die Mädels hier ja richtig im Griff.“
„Ohne Respekt läuft hier gar nichts. Der Chef hat es nicht gerne, wenn die Mädchen aufmucken. Sie haben hier ihre Arbeit zu leisten und die Klappe zu halten. Wenn das nicht der Fall ist oder es kommen Beschwerden von Gästen, dann kommt Onkel Carlos und stößt sie wieder zu Recht. Und das am liebsten von hinten.“
Das war eindeutig unter Dorians Niveau. Und dann sprach der Typ noch von fehlendem Respekt. Carlos hockte sich auf den Tisch und zündete sich eine Zigarette an.
„Also, was brauchst du? Ace, Crack?“
„Carlos Bruder… komm mir nicht mit so einem Kinderkram. Crack ist was für Yuppies. Ich will das, was gerade so erfolgreich durch die Stadt geht.“
Dorian setzte sich zu ihm und legte Carlos den Arm um die Schulter.
„Das ist künstlich abgewandeltes Koks. Das ist nichts für Einsteiger und erst recht nichts für den Kick nebenbei. Du bist sofort drauf.“
„Vielleicht ist es das, was ich will. Es scheitert nicht an der Kohle, wenn es das ist.“
Carlos stand auf.
„Warum kommst du dann zu mir? Das Zeug wird überall in der Stadt verkauft.“
Dorian bemerkte seine aufsteigende Unruhe.
„Wie sagtest du letztens? Es kommt auf die Qualität an? Waren doch deine Worte.“
„Du bist doch irre. Ich gebe ja zu, ich pfeif mir auch so manches Zeug rein, aber das ist mir zu heavy.“
„Carlos, ich bin nicht der Typ der gerne um den heißen Brei redet. Ich bekomme es so oder so raus, wer hier der Zeug verkauft. Also… es liegt an dir. Du kannst dir ein paar Dollar verdienen oder gehst leer aus.“
Dorian verlor schnell die Nerven, wenn er zu lange Verhandeln musste.
Er zog es vor zu gehen, bevor es für beide ungemütlich wurde.
„1000 Scheine und ich bringe dich in den V.I P. Bereich.“
Carlos war wie viele andere auch käuflich. Es war nur eine Frage der Zeit. Dorian zeigte ihm seine schwarze American Express Karte.
„No Limit… also wie regeln wir die Sache?“
„Hast du kein Bares. Wie soll ich das denn
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