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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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nicht gewachsen. Er ist noch ein halbes Kind. Zeige, das du ihm Vertraust.“
    Er drehte sich zu Darren, der gerade die Treppe von Kieseln befreite.
    „Tut mir leid Kleiner. Ich bin mir nicht sicher, ob ich zuviel von dir Verlange. Aber ich sehe, dass du gescheit genug bist, mich zu vertreten.“
    Darren wurde rot.
    „Ich bin ja kein kleiner Bubi mehr, ich werde ja bald Onkel.“
    Dorian nahm in den den Schwitzkasten.
    „Ja, und vergesse das nicht… Sarah Liebes, ich muss los.“
    „Warte Dorian… ich habe noch etwas für Dich, es soll dich an mich erinnern.“
    Sie schenkte ihm zum Abschied ein kleines silbernes Medaillon mit einer ihrer braunen Locken.
    „Ich werde es immer tragen, so ist ein Stück von Dir immer bei mir.“
    Sie legte ihm die Kette um den Hals.
    „Pass auf dich auf, das Kleine und ich brauchen dich.“
    Dorian küsste seine Frau ein letztes Mal mit solch einem Verlangen, das sie sich an dem Treppengeländer festhalten musste. Darren schaute verlegen zur Seite.
    „Ich liebe Dich… komm bald wieder.“
    „So schnell ich kann.“
    Schweren Herzens stieg er in die Kutsche. Ihm beschlich ein seltsames Gefühl, als Sarah in der Ferne verschwand.

    Am nächsten Abend saß Sarah zusammen mit Darren am Abendbrottisch. Sie hatte wenig geschlafen. Dorian nicht in ihrer Nähe zu wissen, setzte ihr körperlich wie seelisch zu.
    „Sarah, bitte esse doch etwas.“
    Sie schob ihren Teller zur Seite.
    „Mach dir keine Gedanken, Darren. Mir geht es wirklich gut, nur ich vermisse deinen Bruder. Er war noch nie über Nacht weg.“
    „Ja, ich vermisse ihn auch. Aber er wird mir den Kopf abreißen, wenn ich mich nicht gut genug um dich kümmere.“
    „Du machst das wirklich großartig.“
    „Na ja, wenn du wirklich keinen Hunger hast… dürfte ich dann?“
    Sarah lachte laut auf.
    „Hier bediene dich Schwager. Mir ist es immer noch nicht klar, warum du meine Küche magst. Ich kann eigentlich nicht viel.“
    Darren bis herzhaft in sein Steak.
    „Du hast es doch von Ma gelernt und das ziemlich schnell… und gut.“
    Sarah wusch das restliche Holzgeschirr ab.
    „Meinst du, dein Bruder wird es wirklich auf den Richterstuhl schaffen?“
    „Warum nicht?“ mampfte er und schob sich eine Kartoffel nach. “Er war schon immer der Schlauste in der Familie. Er wäre der erste St. Clair, der es zu etwas bringen würde.“
    „Was ist mit Dir, was sind deine Wünsche?“
    Darren stotterte verlegen. Keiner hatte ihn bisher nach seinen Träumen gefragt.
    Schüchtern zog er eine kleine Holzfigur aus seiner Hosentasche. Es war ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Jede kleine Feder war in Feinarbeit bis ins kleinste Detail geschnitzt.
    „Darren, sie ist wunderschön. Hast du sie gemacht?“
    Der junge Mann nickte verlegen. Sarah schämte sich. Zu sehr hatte sie in den letzten Monaten im Mittelpunkt der Familie gestanden. Darren und seine Bedürfnisse gingen dabei völlig unter.
    „Es tut mir leid, ich hätte deine Eltern und vor allem deinen Bruder nicht so in Anspruch nehmen dürfen. Dein Talent muss gefördert werden.“
    „Was sagst du da? Ich bin froh dass du da bist, du machst jeden von uns glücklich.“
    „Du bist ein richtiger kleiner Künstler. Du hast ein Auge für Details und arbeitest sehr sauber.“
    „Findest du wirklich?“
    Aufgeregt vor Lob sprang er von seinem Stuhl auf, der darauf hin zu Boden kippte.
    „Obwohl dir ein Hang zur Tollpatschichkeit nachgesagt wird.“
    Sie mussten so lachen, dass ihnen die Tränen kamen.
    „Aber im Ernst Darren. Wie wäre es, wenn du mit Dorian zusammen die Babywiege bauen würdest?“
    „Meinst du das wirklich? Ich würde es sehr gerne machen.“
    „Was meinst du denn, ich bestehe darauf.“
    Darren warf sich Sarah an den Hals und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange.
    „Aber dafür isst du wenigstens das Gemüse.“
    „Einverstanden Meister der schönen Künste.“

    Sarah warf sich unruhig von einer Seite zur anderen. Immer wieder griff ihre Hand ins leere. Dorian war nicht da. Schon die zweite Nacht. Sie hatte nicht gewusst, wie grausam es ohne ihn werden würde. Darren versuchte sie abzulenken, aber es fehlte der Mann, den sie liebte. Ihre innere Unruhe übertrug sich auf ihr Kind und es wurde ihr übel. Sie brauchte dringend frische Luft. Leise öffnete sie die Tür zur Küche. Darren lag wie eine Katze zusammengerollt vor dem Kamin und schlief tief und fest. Auch das Knarren der Dielen konnte ihn nicht aus seinen Träumen

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