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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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Mitschuld an Kyles Schussverletzung gab? Hätte er sie nicht zufällig in der Bar getroffen, wäre die Sache vielleicht anders ausgegangen.
    „Hey… gib mir nicht die Schuld St. Clair. Du hättest dich nicht einmischen brauchen. Ich sehe doch, was du denkst.“
    Enttäuscht und wütend drehte sie sich von ihm ab.
    „Das ist nicht eine Frage von Schuld und erst recht nicht der richtige Moment für Diskussionen. Mach das, was du für richtig hältst.“
    „Scheißkerl. Ich brauche dich nicht… niemals.“
    Noch bevor der Notarztwagen kam, war Dorian mit Kyle um die Ecke verschwunden.
    „Wo ist denn die verletzte Person?“
    Suchend schaute sich der Sanitäter um.
    „Der hat sich kurzfristig für einen Privattransport entschieden.“ giftete Tess ihn schlecht gelaunt an.
    „Willst du mich verarschen Baby? Für solche Scherze hättet ihr euch eine andere Nacht aussuchen können.“
    „Sehe zu, das du schleunigst wieder in deinen Wagen kommst, ansonsten kann dich dein Kollege gleich hinten waagerecht reinschieben.“
    Obwohl der Mann nur gestresst seinen Job zu erledigen versuchte, hätte Tess ihn am liebsten in der Luft zerrissen.
    Der Sanitäter sprang auf den Fahrersitz und kurbelte das Fenster
    Runter.
    „Freaks, nur noch Freaks.“
    Er zeigte Tess den Mittelfinger. Erbost haute sie gegen die Autotür, als er ihr fast absichtlich über die Füße fuhr.
    Ein stechender Schmerz hämmerte sich durch ihren Kopf. Verschwommen sah sie, wie der Sanitäter verzweifelt versuchte, seinen Wagen auf der abschüssigen Straße unter Kontrolle zu halten.
    „Die Bremsen… Carl, die Bremsen packen nicht mehr.“ schrie er. Der Rettungswagen steuerte ungebremst in einen entgegenkommenden Truck und ging in Flammen auf.
    „Nein… nein… Stopp!“ rief Tess hinter ihnen her.
    Doch der rote Bulli mit der großen 911 war schon auf dem Weg zum nächsten Einsatz. Kurze Zeit später sah Tess in der Ferne einige Rauschschwaden aufsteigen. Ihre Version hatte sich bewahrheitet. Die beiden Männer waren tot.
    Ihre Knie zitterten wie Espenlaub.
    „Siehst du? Ich halte mich nicht zurück, Tess. Ich bin ein fester Teil von Dir und du wirst mit uns mächtiger sein als alles jemals da gewesene.“
    „ Ich will das nicht… ich will das nicht, geh weh.“
    Tess hielt sich die Schläfen.
    „Hey… alles klar mit Dir? Mit wem redest du?“
    Carlos stand neben ihr. Unter seiner dunklen Haut pochte einladend seine Vene.
    „Ich beschwöre gerade meine Kopfschmerzen weg, geht schon wieder.“
    „Hat sich hier soweit alles erledigt?“
    „Darauf kannst du wetten.“ raunte Tess leise. “Es ist besser, wenn ich jetzt verschwinde.“
    „Soll ich dir ein Taxi rufen?“
    „Nee, lass mal stecken. Mein Motorrad steht gleich um die Ecke.“
    Außerdem waren drei Tote an einem Tag definitiv genug.

    „Kyle halte durch… wir sind gleich da.“
    Wie ein Blitz schoss Dorian an James vorbei. Der Portier hatte ihn nicht bemerkt. Er hätte sich sicherlich gewundert, was Dorian mitten in der Nacht mit einem halbtoten Mann in seinem Penthouse wollte.
    „Noch einen kurzen Moment.“
    Dorian entschärfte die Alarmanlage. Kyle kam für kurze Zeit zu sich. Er stöhnte leise auf.
    „Ich sterbe.“
    „Das könnte dir so passen.“
    Der Vampir trat die Tür hinter sich zu und ging ins Schlafzimmer. Vorsichtig legte er Kyle auf sein Bett. Vor Sorge um seinen besten Freund unterdrückte er bei dem Anblick der klaffenden Wunde seine Gier. Das war das, was seine Mutter meinte. Obwohl mächtiges Blut durch seine Adern floss, hatte er es geschafft das Gute in sich zu bewahren.
    „Dich hat es heftig erwischt, Alter. Die Blutung ist kaum zu stillen.“
    Dorian sammelte sämtliche Handtücher zusammen, die er hatte.
    „Brannon… er ist tot.“ flüsterte Kyle.
    Aus irgendeinem Grund wunderte Dorian diese Nachricht nicht besonders. Der Chief hatte seine Schuldigkeit getan und Lascar brauchte einen neuen Körper.
    „Ist schon gut…“
    Kyles Herzschlag verlangsamte sich immer weiter.
    „Auch wenn du mich hassen wirst, ich werde dich nicht sterben lassen. Ich mache dich zu meinem Bruder. Ein Blut… ein Leben.“
    Dorian hatte seinen Entschluss gefasst. Wenn er Kyle nicht verlieren wollte, musste er ihn wandeln. Es grenzte an menschlichen Egoismus aber er hatte schon zuviel verloren, nur einmal sollte jemand an seiner stehen, der so war wie er, der ihn verstand. Er wusste nicht, wie Kyle sich entwickeln würde und er ging das Risiko ein, das sein Freund sich

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