Dorian
durchkommen. Ihr war, als würde sie das erste Mal wirklich mit einem Mann schlafen, der sie begehrte wie sie war. Dorian stellte keine Forderungen und bestrafte sie nicht, weil er nicht bekam was er wollte. Sie war frei wie ein Adler und auf dessen prachtvollen Schwingen schwebte sie ihrem Orgasmus entgegen.
Es dauerte nicht lange bis Dorian ihr zum Höhepunkt folgte. Tess spürte wie seine Erregung darauf in eine Welle unaufhörlicher Zuneigung für sie umschlug. Sie hielt sich an ihm fest als wäre er der rettende Anker in ihrem Leben, doch es war beide klar… ihre aufkeimende Liebe war der Anfang vom Ende. Lascar wartete auf sie.
Chapter 32
Es war kurz vor Sonnenaufgang als Tess neben Dorian erwachte. Er schlief tief und fest und seine Hand lag auf ihrem Herz. Er sehnte sich nach etwas lebendigen in seiner untoten Welt. Sein Kissen Haare versteckte sein Gesicht aber sie spürte das er im schlaf lächelte. Er war glücklich und liebte sie wirklich, das hatte er ihr in den letzten Stunden gleich mehrmals bewiesen.
Doch welche Chance hatten sie? Dorian würde eher sterben als sie zu wandeln und in einer von Vampiren gegierten Welt wären sie ständig auf der Flucht.
Es gab kein Plan B. Der Vampir neben ihr hatte in kurzer Zeit ihr Herz erobert. Sie hatte ihm furchtbare Dinge an den Kopf geworfen aber er machte ihr keine Vorwürfe deswegen. Sie war so durcheinander und das fremde Blut in ihr machte alles nur noch schlimmer. Sie konnte an nichts weiter denken als daran immer mehr zu bekommen. Ihre Gefühle spielten verrückt. Sie war hin und hergerissen zwischen Liebe und Macht.
Was war nur in ihrem vorherigen Leben vorgefallen? Sie musste es herausfinden aber nur wie? Lascar hatte die Gabe sie zu manipulieren während Dorian darauf wartete, das sie sich irgendwann von ganz allein erinnerte. Es waren ihretwegen viele Menschen gestorben und sie wollte sich nicht ausmalen was passieren würde, wenn sie Dorian am Leben ließe. Sie brauchte Zeit ihn zu überzeugen mit ihr zu gehen. Zeit, die sie nicht hatte. Sie wollte nicht, dass ihm etwas zustieß.
Im Penthouse war alles ruhig und für Tess die Gelegenheit zu verschwinden. Kyle und Dorian wären jetzt nicht in der Lage ihr zu folgen oder sie aufzuhalten. Sie nahm vorsichtig Dorians Hand von sich, stieg aus dem Bett und sammelte ihre Sachen ein. Leise öffnete sie die ramponierte Tür und versuchte sich vorsichtig voranzutasten.
Irgendwo muss doch hier meine Tasche sein…
Aus einem der Nebenräume schien ein künstliches bläuliches Licht. Sie erkannte wie Kyle in einer Art durchsichtigen Kühltruhe lag und schlief. Sie stieß die Tür leicht an, damit sie bessere Orientierung hatte und nicht in Gefahr geriet irgendwo gegen zu rennen und gar was umzuschmeißen. Die Zeiten in denen Vampire als Fledermäuse in dunklen Höhlen lebten waren definitiv vorbei. Das was sie im schummrigen Licht sah, lies darauf schließen das Dorian seine Wohnung so eingerichtet hatte, dass auch sie sich hier wohlfühlen konnte.
Tess zog sich an, nahm ihre Tasche und lies unbemerkt die Tür hinter sich zufallen.
Das Thermometer zeigte zwei Grad minus und man konnte den heranziehenden Schnee förmlich riechen. Tess fror unter normalen Umständen sehr schnell, doch als sie an diesem Morgen durch die Drehtür nach draußen kam, fühlte sie sich wie in der Sauna. Die Luft war stickig und schwül und in ihrer dicken Daunenjacke kam sie sich wie eine brennende Fackel vor. Sie suchte in ihrer Tasche nach etwas Kleingeld.
„Geben Sie mir eine Flasche Wasser… aber eiskalt.“ bat sie den Mann, der seinen kleinen Verkaufswagen Richtung Central Park schob.
„Eiskalt?“ wunderte er sich. „Wenn Sie ein wenig warten mach ich ihnen einen Kaffee.“
„Nein…“ zischte sie ihn an, „ich bat Sie um eine Flasche Wasser, was ist daran so schwer zu verstehen?“
„Schon gut Miss. Hier… macht ein Dollar.“
Tess gab ihm das Geld und leerte die Flasche in einem Zug. Aber es kühlte sie nur wenig weil es schon in ihrer Kehle verdampfte.
Ich halte die Hitze nicht aus.
Sie zog ihre Jacke aus und warf sie in den nächsten Mülleimer und rollte die Ärmel ihres Pullis bis ganz nach oben. Der Schweiß rannte in strömen ihren Rücken hinunter. Das Verlangen nach erlösendem Blut meldete sich nun in regelmäßigen Abständen und sie hatte keinen blassen Schimmer wie sie Lascar so schnell finden konnte. Sie setzte sich auf die nächste Parkbank und zog ihre Schuhe aus.
„Kasdeja… bitte
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