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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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Minute zu Minute schlechter.
    Um sich abzulenken summte sie eine Melodie, die sie vor langer Zeit schon einmal gehört hatte.
    „Kommen Sie aus Irland?“
    „Nein… Schottland, was tut das zur Sache?“
    „Das Lied was sie summen. ´Wild Mountains´, es ist ein irisches Volkslied. Meine Großeltern kommen aus Dublin.“
    „Wie schön für Sie.“ giftete Tess ihn an.
    Heftiger Schnee setzte ein und die Häuser verschwanden hinter einer dichten Flockenwand. Die Menschen suchten Schutz in Kaffees und Kaufhäusern, denn der Sturm peitschte ihnen gnadenlos ins Gesicht. Zu gern hätte sie sich dem Wetter ausgesetzt und mit den Flocken um die Wette getanzt.
    „Können Sie nicht die Heizung abstellen? Hier ist es ja wie im Tropenhaus.“
    „Auf was sind Sie hinaus? Das wir erfrieren?“
    „Ich bestimmt nicht… aber wenn sie Pech haben, könnten sie bald der Erste sein.“
    Als hätte es Tess geahnt blieb der Wagen kurze Zeit später in einer Schneewehe stecken. Es ging nicht mehr vor und nicht mehr zurück.
    „Verdammt, es sind mindestens noch zwei Meilen bis zum Kingston.“
    „Dann lassen Sie mich doch frei.“ grinste Tess ihn an.
    „Ganz bestimmt nicht. Kommen Sie, wir werden den Rest zu Fuß gehen und ich warne Sie… irgendwelche Zickerein und ich mache von meiner Waffe gebrauch.“
    Er legte schützend eine Decke um Tess als sie aus dem Wagen stieg.
    „Es ist phantastisch.“ rief sie und genoss den Schnee in ihrem Gesicht.
    Der Verkehr kam komplett zum erliegen. Die weiße Pracht schien die Stadt unter sich zu vergraben.
    „Wir müssen uns beeilen. Es sieht nicht gut aus… gar nicht gut.“ rief er und zog Tess Richtung Brooklyn Bridge.
    „Sind Sie noch ganz bei Trost? Der Sturm wird uns von der Brücke fegen…“
    „Es ist der schnellste Weg und ich werde Sie sicher nicht allein in diesem Unwetter umherirren lassen. Sie sind krank und brauchen Hilfe. Kommen Sie, bevor es noch schlimmer wird.“
    Kasdeja hatte nicht übertrieben. Tess konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ihr Magen krampfte sich zusammen und ihre Knochen schmerzten unter jeder kleinsten Bewegung. Zudem legte der Cop ein Tempo vor, dem Tess kaum standhalten konnte.
    Morgens zur Rushhour war an der Verbindungsbrücke kaum ein durchkommen und heute herrschte das reinste Chaos. Keiner war auf den Blizzard eingestellt und die Autos rutschen unkontrolliert über die vereisten Fahrbahnen. Es krachte im Sekundentakt.
    „Ich werde ihnen die Handschellen abnehmen. Halten Sie sich an mir fest und bleiben Sie dicht hinter mir.“
    „Zum Abhauen ist es jetzt auch zu spät.“
    „Ich weis nicht was Sie sich eingeworfen haben aber es ist allein ihre Schuld das Sie in dieser Lage sind also machen Sie mir keine Vorwürfe. Ich erledige hier meinen Job ansonsten sind Sie mir so was von egal.“
    Wortlos folgte Tess dem Officer und konzentrierte sich darauf nicht den Halt zu verlieren, denn die schwere Stahlbrücke schwankte erheblich hin und her.
    Ob Dorian wohl spürt, wie schlecht es mir gerade geht?
    Es änderte nichts an der Situation, dass sie auf sich allein gestellt war. Die Hilfe, die sie sich erhoffte gab es nicht, jedenfalls nicht von denen, denen sie wichtig war. Man würde sie wie eine Geisteskranke wegsperren und sie mit irgendwelchen Drogen vollpumpen, die sie ruhig stellten. Es überkam sie der Gedanke einfach auf das Geländer zu steigen und in das eiskalte Wasser zu springen. Alles wäre besser als für immer und ewig in einer dunklen Gummizelle einsam dahinzuvegetieren. Und das wäre spätestens dann Stand der Dinge, wenn sie das andere Ufer erreichten. Spätestens um 5.pm würde die Sonne untergehen und damit wuchs die winzige Hoffnung, das Lascar sie finden konnte… wenn er sie überhaupt noch als Gemahlin wollte. Die Gier nach seinem Blut ließ Tess die letzte Nacht mit Dorian vergessen. Sie war Stärker als ihre Liebe zu ihm und das genau wollte der Fürst damit bezwecken.
    Tess stolperte und fiel in den Schnee.
    „Ich kann nicht mehr Peters. Ich habe keine Kraft mehr… ich bin müde und möchte nur noch schlafen.“
    Der Cop half ihr auf und schmiss sie sich über die Schulter.
    „Wir haben es gleich geschafft Cleopatra. Die Klinik ist direkt vor uns, gleich können Sie schlafen so lange Sie wollen.“
    Tess phantasierte.
    „Morgen Nacht ist alles vorbei… es wird kein New York mehr geben. Wir werden den Thron der Dunkelheit besteigen die Prophezeiung wird sich erfüllen. Satan wird sein Tor zur Erde

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