Dorian
brauchst.“
Lascar war darauf mit einem Lufthauch verschwunden und lies sie allein mit ihrer Enttäuschung zurück.
„Das hast du ja prima hinbekommen.“
Kasdeja schmiss sich gekonnt dramatisch aufs Bett während Tess die altmodischen Kleider begutachtete.
„Hast du nichts zu tun? Dein Chef wird doch heute erwartet.“
„Ach Schätzchen, mach dir um mich keine Sorgen. Du solltest dir lieber überlegen wie du deinen Fürsten besänftigen kannst.“
Tess hielt sich ein rotes Samtkleid an und drehte sich vor dem Spiegel. Modisch gesehen war die Zeit an den Vampiren vollkommen vorbeigegangen.
„Ich kann mir auch nicht erklären warum er so abweisend reagiert. Ich habe mich so nach ihm gesehnt.“
„Wenn du deinen süßen Hintern schon früher hierher bewegt hättest, wäre Lascar sicherlich für dich bereit gewesen. Aber du hast ja nichts anderes zu tun dich durch die Bruderschaft zu vögeln.“
Tess lies vor Schreck das Kleid fallen.
„Wie bitte? Was nimmst du dir heraus? Ich verehre meinen Geliebten. Niemals würde ich ihm untreu werden.“
„Du weist echt nicht was in den letzten Stunden passiert ist, oder?“
Der Engel schnippte ein paar Mal mit den Fingern vor ihr Gesicht herum.
„Lass den Blödsinn. Ich bin wach. Helfe mir lieber Klamotten zu bekommen, die nicht in der Mottenkiste lagen.“
„Ha, du bist gut… soll ich für dich etwa Shoppen gehen? Hey, ich bin ein Engel, die werden nicht mit der American Express ausgestattet. Und glaube nicht, das Lascar dich hier vom Anwesen lässt.“
Tess seufzte verzweifelt.
„Na ja, mit einem bisschen Phantasie und Geschick kann man die Dinger vielleicht noch etwas aufpeppen.“
Mit einem Ruck riss Tess den Unterrock heraus.
„Schon besser.“
Kasdeja zeigte mit den Daumen nach oben.
Tess grinste sie breit an, irgendwie mochte sie diese Nervensäge. Sie hatte zwar ein loses Mundwerk aber sie war ehrlich und sprühte nur so vor Energie.
„Wirst du uns verlassen… wenn die Nacht vorüber ist?“
„Meine Aufgabe ist hier erledigt. Du bist bereit… dein altes Leben gibt es nicht mehr.“
„Und wenn ich dich in meinen Hofstaat befördere?“
Kasdeja nahm eine kleine schwarze Perle aus der Schmuckschatulle.
„Hiermit hat alles angefangen.“ flüsterte sie andächtig. „Nein, es werden Vampire sein, dir an deiner Seite stehen werden… und seien wir mal ehrlich, du hast mir eine Menge Arbeit beschert… ich brauche dringend Urlaub.“
„War ich denn wirklich so schlimm?“
„Schlimm? Wenn es so wäre… nein, du warst zu gut für diese Welt.“
„Ich erinnere mich an gar nichts mehr.“
Lag da etwa Wehmut in ihrer Stimme?
„Aber ich werde heute Nacht dabei sein. Es ist ja kein Abschied für immer… wer weis, vielleicht werde ich ja eines Tages die Nanny deiner Kinder.“
Kasdeja bemerkte ihre Zweifel.
„Hey… er wird dich nehmen. Sofern er an der Macht steht, wird er dich zu seiner Gefährtin machen. Seine Krönung wird auch gleichzeitig eure Vermählung sein. Es wird wunderschön… aber jetzt muss ich mich auf den Weg machen. Es gibt noch genug zu tun.“
Tess wusste, dieses Haus war ihr zuhause aber irgendwie kam ihr alles fremd vor. Sie müsste doch wissen wo die Küche war, wo sich Lascars Schlafzimmer befand, doch sie fand noch nicht mal den Weg nach draußen. Man nahm sie nicht wahr… sie stand verloren in der Wandelhalle und schaute sich nach einem bekannten Gesicht um.
„Lady Sarah? “
„Hey… du musst Vincent sein. Dir habe ich viel zu verdanken.“
Anstatt sie gebührend willkommen zu heißen wandte er sich genau wie Lascar von ihr ab.
„Was habt ihr denn alle? Ich bin die Fürstin und verlange von euch etwas mehr Respekt.“ fauchte sie ihn an.
Der Vampir verbeugte sich.
„Verzeihe mir… aber verstehe, es ist für unsereins nicht leicht eine Frau zu ehren, die so… so.“
„So stinkt?“
Beschämt schaute Vincent zu Boden.
„Wenn ihr eine jungfräuliche Fürstin wollt, dann sucht euch eine. Wir leben im 21. Jahrhundert… wacht endlich auf. Sehe dich um, ihr versteckt euch hinter Erinnerungen.“
Sarah war eindeutig zurück… das konnte man nicht abstreiten.
„Wo ist Lascar? ich habe mit ihm zu Reden.“
„Der Fürst sucht Ruhe, die letzten Stunden waren nicht einfach für ihn… du solltest ihn nicht stören.“
Wütend zerrte sie an ihrem unbequemen Kleid.
„Ich muss nach draußen sonst dreh ich noch durch. Begleitest du mich?“
„Das ist unmöglich… du solltest nicht
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