Dorian
Boden. Tess kniete sich neben ihn und lachte laut auf als sie seinen pochenden Prügel umpackte.
„Was bist du nur für ein loyaler Freund Vincent? Du hast doch nicht wirklich daran geglaubt dass ich dich von mir nähren lasse, geschweige denn das du mich besteigen kannst wie einen läufigen Straßenköter? Du bedienst dich an verbotene Dinge.“ Sie half ihm auf. „Aber wie gesagt, ich werde dich nicht verraten. Du wirst mir dienen wann immer ich dich rufen werde.“
„Das ist Erpressung… darauf lasse ich mich nicht ein.“
Aufgebracht zog sich Vincent wieder an.
„Es ist ein Deal… es steht dir frei dich darauf einzulassen ansonsten…“
Tess tat so als würde ihm der Kopf abgeschnitten.
„Und jetzt hol mir eine von diesen Spenderinnen… ich brauche dringend frische Luft.“
Sam saß abgeschirmt wie eine Gefangene in einem Zimmer voller unverständlicher Opferutensilien.
„Daddy, bitte hol mich hier raus.“ weinte sie, „es tut mir alles so leid.“ Sie fühlte sich gedemütigt und schmutzig.
Kurz zuvor wurde sie von einem Arzt auf ihre Jungfräulichkeit untersucht. Sie musste sich ausziehen und der Mann steckte seine kalten knochigen Finger ganz tief in sie hinein.
„Sie ist unberührt… was für ein Glück.“ meinte er zu der stummen Frau, die die ganze Zeit wie ein Wachhund auf sie aufgepasst hatte. Warum war das den Leuten so wichtig und was hatte man mit ihr vor? Man hatte sie in dieses unheimliche Haus gebracht und anscheinend gab keinen Weg wieder unbeschadet raus zu kommen. Es war so ein großer Fehler nach New York abzuhauen, man würde sie hier in der Abgeschiedenheit der Hamptons nie finden. Doch diese Einsicht kam zu spät
Es klopfte an der Tür als Sam gerade die Nadeln aus der Voodoopuppe zog.
„Na, wen willst du denn lynchen? Ich hoffe keinen von uns?“
Kasdeja nahm ihr die Puppe aus der Hand.
„Das ist kein passendes Spielzeug für dich.“
„Wo bin ich hier? Was seid ihr… ich habe Angst.“
Zitternd verkroch sich Sam in die Ecke.
Der Engel sortierte die Opferdolche nach ihrem heutigen Einsatz.
„Ich will dir mal ein Geheimnis anvertrauen. Du kennst doch Lascar?“
„Ja, ich habe ihn gesehen… er ist furchtbar gemein.“
„Na ja, das würde ich nicht so sehen. Vielleicht ein wenig ungestüm auf seine Art. Er wünscht sich, dass du seiner Familie angehörst und das ist eine gewaltige Ehre.“
„Das möchte ich aber nicht… meine Familie lebt in Washington und mein Dad ist hier in New York, ich gehöre zu ihnen.“
„Jeder gehört irgendwo hin, nur nicht du meine Kleine. Deine Familie hat dich schon längst vergessen. Offiziell wirst du vermisst… wie tausend andere auch.“
Kasdeja spielte ihre Mitleidsmasche voll aus.
„Aber es gibt welche, die in dir viel mehr sehen als nur das Mädchen, das von zuhause abgehauen ist. Man wird dich verehren.“
„Du meinst die Leute hier? Sie sind sehr seltsam.“
Sam beruhigte sich etwas und setzte sich aufs Bett.
„Nur weil du sie nicht kennst. Gut, sie sind anders als Du… aber warum sollte man ihnen keine Chance geben?“
„Sind sie wirklich Vampire?“
„Ja, uralt und sehr mächtig. Du solltest dich damit abfinden, dass du heute Nacht eine wichtige Rolle für sie spielen wirst.“
Es war nicht die Art des Engels behutsam mit Menschen umzugehen, aber dieses Kind war sehr wertvoll und hatte Anrecht auf einen Funken Respekt. Das fiel Kasdeja nicht leicht.
Sie setzte sich zu ihr aufs Bett und legte vertrauensvoll wie eine Freundin einen Arm um ihre Schulter.
„Du brauchst kein Familienmitglied zu werden, wenn du nicht möchtest. Du kannst dich entscheiden.“
„Du bringst mich hier raus?“ fragte Sam hoffnungsvoll.
„Nein, das nicht. Jeder hat hier heute seine Aufgabe zu erfüllen… auch du. Aber wie gesagt, Du kannst dich entscheiden… zwischen der Aussicht ein Vampir zu werden und immer als 14 jährige zu leben oder den Leib Satans zu empfangen. Easy, oder?“
Schnell rannte Sam zu den Dolchen und stach einen direkt Kasdeja in den Bauch. Doch anstatt zu bluten, loderten Flammen aus ihr heraus.
„Du kannst mich nicht töten Sam. Ich bin ein abgesahnter Engel Luzifer und du wirst es sein, die ihn heute Nacht gebären wird.
Aus dem Schosse einer Jungfrau wird er empor steigen und Dunkelheit über die Welt bringen.“
Wild flatterte sie mit den Flügeln und versuchte mit der Decke die Flammen zu ersticken.
„Sieh nur was du angerichtet hast… das schöne Kleid.“
„Du musst dich
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