Dorian
versuchen wir es bei ´ Macy´s´"
Zwei Stunden später kam Tess mit vollgepackten Tüten zurück zum Dodge. Sie war erledigt, die vielen Leute waren einfach nicht ihr Ding. Sie hatte sich beeilt die wichtigsten Sachen, die sie brauchte zu bekommen.
„Boahhh geschafft mein altes Mädchen.“
Laika sprang auf die Rückbank und widmete sich sofort ihrem neu erstandenen Knochen. Erschöpft ließ sich Tess auf den Sitz fallen und der Motor sprang zum Glück gleich an. Sie musste jetzt nur noch zur Madisonavenue. Steward führte zur damaligen Zeit eine erfolgreiche Modellagentur ganz in der Nähe ihres Büros von ´Modern Style and Designs ´. Er wohnte in der darüber liegenden Mansardenwohnung. Insgeheim hatte sie sich ausgemalt eines Tages dort mit ihm zusammen glücklich leben zu können. Sie war total stylisch eingerichtet. Man hätte dort jeder Zeit eine Fotostrecke für ´Modernes Wohnen´ machen können. Doch Steward hatte sie in der ganzen Zeit kein einziges Mal gefragt, statt dessen hatte er sie in eine kleine 30qm große ´Abstellkammer´ mit Blick auf die Mülleimer neben ihn verfrachtet, aber das war ihr damals egal, solange er in ihrer Nähe war, war für sie die Welt in Ordnung. Heute weiß sie warum Steward sie nicht in seinen heiligen vier Wänden wollte. Sie war nicht die einzige, die er mit seinen Versprechungen von der großen Liebe verarscht hatte. Es waren so einige Mädchen aus seiner Agentur, die durch sein Bett gingen. Da Tess die hörigste und naivste von ihnen war und Steward mit ihr machen konnte, was er wollte, hielt er sie gut im Hintergrund versteckt.
Als Tess in die Straße einbog, sah sie dass die Fassade ihrer ehemaligen Arbeitsstelle von Grund auf neu renoviert wurde.
´Vorübergehend Geschlossen´
Die Arbeiter waren gerade dabei eine neue Drehtür einzubauen. Sie passte perfekt zu der neuen Forderfront aus rotbraunem Marmor. Das alte Eingangsschild wurde von einer großen Goldtafel mit dem Logo der Firma ersetzt. Die Geschäfte liefen wohl gut, sie musste sich wirklich bei der nächsten Gelegenheit dort melden, denn in Zukunft würde sie hier garantiert in der Nähe noch mal auftauchen. Sie parkte ihren Wagen für einen kurzen Moment am Straßenrand.
„Sei lieb, ich bin gleich wieder da.“
Sie zog die Kapuze ihres Sweatshirts tief in ihr Gesicht. Das Risiko war zu groß erkannt zu werden. Es kostete sie eine Menge Überwindung auf das Haus, in dem sich die Agentur befand, zuzugehen.
Nur noch ein paar Schritte Tess… du bist gleich da, du schaffst das.
Sie schaute flüchtig auf die Klingelschilder und hoffte den Namen, den sie suchte zu finden.
´ Beauty Model N.Y. ´ Die Agentur gab es also noch, nur sie fand den Namen Mannaghan nirgendwo. Er schien hier nicht mehr zu wohnen. Doch wenn sie ihn finden wollte, blieb ihr nichts anderes übrig als im Büro nachzufragen. Aber sie würde den Teufel tun, dort jetzt persönlich aufzutauchen um ihm direkt in die Arme zu laufen.
Tess hörte Laika ungeduldig bellen. Sie hatte das, was sie sich vorgenommen hatte in der City erledigt. Sie wollte nur noch raus aus dem Wirrwarr von Abgasen und genervten Passanten. Der Hafen war zwar nicht die schönste Wohngegend, aber dafür wesentlich ruhiger.
Dann wollen wir doch mal sehen, was wir hier so haben.
Tess schütte die Tüten auf dem Küchentisch aus. Es dominierte eine Farbe… schwarz!
Haarfarbe, Nagellack, Jeans, Shirts, sowie eine dicke Lederjacke, die sie als Fehlerware günstig erstanden hatte. Genau wie die Lederstiefel mit 12cm Absatz… alles in schwarz. Sie würde alle schocken, nur um Bettsie tat es ihr leid. Sie würde die radikale Veränderung ihres Äußeren nicht verstehen. Bettsie liebte ihre wilden braunen Locken. Sie könnte ihr das neue Outfit als kommenden Trend verkaufen, denn von Mode hatte sie keine Ahnung und überhaupt… musste sie ihre Rechenschaft ablegen? Sie konnte doch machen was sie wollte… war doch nichts Illegales daran.
Sie riss entschlossen die Verpackung der Haarfarbe auf und schüttelte heftig die kleine Plastikflasche bis der Inhalt sich zu einer dunklen Creme vermischte. Sie ging ins Bad und schaute ein letztes Mal ihrem alten Spiegelbild entgegen.
„Jetzt oder nie, also los!“
Sie zog sich die beigefügten Gummihandschuhe an und verteilte die Farbe auf ihrem Haar. Der erste Schritt war damit getan.
Während die Farbe einzog nutzte Tess die Zeit um ein paar wichtige Telefonate zu führen. Als erstes wollte sie sich einen Termin bei
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