Dorian
gegenüber trat, hing kurze Zeit später seines Herzens beraubt, am Baum.
„Setz´ dich… sofort und hör auf dummes Zeug von dir zu geben.“
Sarah wollte sich nicht unnötig in Gefahr begeben. Wenn sie sein krankes Spiel mitspielte konnte sie ihm vielleicht leichter entkommen als jetzt.
Warum musste ich auch neugierig an der Tür stehen bleiben anstatt gleich durch das Tor zu laufen. Selber Schuld Sarah.
Sie trat über die Türschwelle und setzte sich trotzig auf einen der kostbar verzierten Stühle.
Lascar nahm ihren Arm und zog sie mit sich.
„Nicht hier… auf den Thron Mylady. Dann kannst Du dich gleich daran gewöhnen. Es ist zwar meiner, aber ich werde für dich einen anfertigen lassen.“
„Das ist nicht nötig… vielen Dank und lassen sie mich los… Himmel noch mal.“
Doch aller Widerstand war vergeblich, ehe sie sich versah hatte sie Lascar auf das weiche Polster geworfen.
Vincent konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sarah sah nun wirklich nicht aus, wie eine Königin… eher wie ein unbeholfener Bauerntölpel. Da hatte Lascar noch viel vor sich. So leicht würde es ihm die Frau nicht machen.
Vorador wiederum machte Sarahs Mut sich Lascar zu widersetzten tierisch an. Es war ihm ein Bedürfnis ihre zickige Art zu bändigen. Für seinen Herren war sie nur Mittel zum Zweck, für ihn aber die größte Herausforderung seines Lebens. Was würde Lascar sagen, wenn er sich um ihre Erziehung kümmern würde? Wenn er mit ihr fertig wäre, würde sie sich standesgemäß benehmen können und sich Lascar als willige Hure im Bett unterwerfen.
Alle vier schauten Sarah ehrfürchtig an und sie kam sich plötzlich ganz klein vor. Sie hatte das Gefühl, das die Männer sich über sie lächerlich machten. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wollte hier nicht bleiben, warum half ihr denn keiner? Gab es in diesem großen Haus denn sonst niemanden? Als ob der Diener ihre Gedanken lesen konnte, schüttelte er seinen Kopf, als sie ihn hilfesuchend ansah.
Sie weinte in den Ärmel des Morgenmantels.
„Ich weiß gar nicht wo das Problem liegt, Sarah. Ab morgen hast du deinen eigenen Hofstaat. Die ehrenwertesten Damen unserer Gesellschaft werden sich um dich kümmern. Weißt du eigentlich wie viele Frauen deinen Platz liebend gerne einnehmen würden? Aber nur du bist dafür bestimmt an meiner Seite zu sein. Schon als du geboren wurdest, war dein Schicksal besiegelt… genau wie meins. Wir sind füreinander bestimmt.“
„Wer sagt das?“ schluchzte Sarah und die Tränen rannten ihr unaufhörlich über die Wangen.
Vincent reichte ihr sein weißes Taschentuch.
„Verzeiht mir Herr, wenn ich das Wort ergreife.“
Lascar wusste, das Vincent genug Einfühlungsvermögen hatte, Sarah zu beruhigen. Er legte seinem Bruder dankbar die Hand auf den Arm und führte ihn Richtung Thron. Er setzte sich zu ihren Füssen.
„Sarah… dir ist bestimmt aufgefallen, das wir anders leben… uns anders kleiden als die Leute, die du kennst. Unsere Gesellschaft ist die der Adligen gleichzusetzen. Es gibt mehrere Unterschichten, denen wir angehörigen. Wir stammen aus einem für dich unbekannten Land mit anderen Sitten und Gewohnheiten. Das Oberhaupt ist für uns das Orakel der Dynastie. Eine weise alte Frau, mit der Fähigkeit in die Zukunft zu schauen. Sie hat dich an Lascars Seite gesehen. Er wird eines Tages zum König erhoben und du wirst an seiner Seite sein. Dir wird viel Macht und Anerkennung geschenkt werden. Du wirst eine einflussreiche Frau und eine großartige Mutter werden.“
Sarah entspannte sich etwas und hörte Vincents ruhiger Stimme interessiert zu. Stimmte das, was er ihr erzählte oder tischte er ihr ein Märchen auf? Irgendetwas sagte ihr, das sie Vincent vertrauen konnte.
„Wirklich? Ich werde Mutter? Doch dazu müsste ich meinen Mann doch lieben?“
Sie schaute Lascar entsetzt an.
„Das wirst du Sarah… schon bald.“
Ihm war klar, dass sie von Lascar bald markiert werden würde. Ihre Wandlung war nur noch eine Frage der Zeit und sie würde vollkommen abhängig von ihm sein.
Sarah seufzte. Sie wollte von daheim weg, weil sie Angst hatte, einen Mann heiraten zu müssen, den sie nicht liebte. Nur weil es ihr Vater so für richtig empfand. Nun stand sie vor der gleichen Situation. Sie würde Lascar niemals lieben. Diese Frau musste sich geirrt haben.
Sie hustete erneut.
Sie stand auf und ging auf Vincent zu.
„Niemals!“
Sie nahm sich seinen Kelch mit der Hoffnung der Rotwein würde
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