Dorian
so gut wie tot .
Dorian schob die Verandatür auf, der Sturm heulte durch die Häuserschluchten der Stadt. Seine Fänge verlängerten sich und er schrie seine Verzweiflung in die Dunkelheit. Sie war in seiner Nähe und er würde sie beschützen… ihr Leben lang.
Chapter 15 London 1730
Nahe der Mittagszeit bemerkte Sarah wie ihr Magen vor Hunger rebellierte. Die Vorhänge waren zur Seite gezogen und das Tageslicht erhellte ihr Zimmer. Ich lebe noch… Die Ereignisse der letzten Nacht, hatten sie nicht mehr daran glauben lassen, aber ihr Blut lief weiterhin durch ihre Venen.
„Ihr seid erwacht, Hoheit?“
Sarah zog die Felldecke über den Kopf.
Der Albtraum hat immer noch kein Ende? Wenn ich noch einmal Hoheit höre, springe ich aus dem Fenster.
„ Haben Sie keine Angst, ich werde ihnen nichts antun.“ kam es von der anderen Seite des Zimmers. Die Stimme gehörte einer Frau.
„Das haben hier auch schon andere behauptet, ihr seid doch alles Wahnsinnige.“
Sarah lugte unter ihrer schützenden Decke hervor und sah wie eine elegant in schwarz gekleidete Dame warmes Wasser in den Badetrog schüttete. Sie winkte Sarah aufmunternd zu sich.
„Kommen Sie Sarah, ich werde ihr Haar waschen.“
Das war ein gutes Angebot, denn sie sehnte sich nach einer gründlichen Reinigung. Doch war sie misstrauisch genug der fremden Frau nicht alles zu glauben.
„Und sie ertränken mich nicht darin?“
„Nein, wirklich nicht, warum sollte ich das tun Herrin?“
„Na ja, vielleicht wollen Sie auch mein Blut? Wie alle hier.<
Sarah stand auf und die Dame half ihr aus ihrem schmutzigen Kleid.
„Das kann wohl verbrannt werden.“
„Halt…!“ rief Sarah, doch das Kleid landete im Kaminfeuer.
„Sie werden ab jetzt die kostbarsten Kleider tragen, da brauchen Sie keine Lumpen mehr.“
„Das war ein Geschenk meiner Schwester.“ empörte sich Sarah. Doch alle Widersprüche halfen nichts, die Unbekannte holte ein traumhaft schwarzes Samtkleid aus dem Schrank.
„Warum das alles, wenn ich doch bald sterben werde?<
Sarah kletterte in den hohen Badetrog und ließ sich in das wohlig warme Wasser gleiten.
„Sie werden nicht sterben, Sie erwartet ein sehr langes und spannendes Leben.“
„Ich weis… an Lascars Seite.“ seufzte sie und roch an der Rose, die nun in einer kleinen Kristallvase stand.
Die Tür ging auf und ein Mädchen in Sarahs Alter trug frisches Obst auf einem Tablett herein. Sie lächelte als sie Sarah sah.
„Mit vielen Grüßen aus der Küche, der Rest wie Eier und Brot kommt gleich.“
Sarah war erleichtert. Sie war nicht die einzige Frau im Haus.
„Wie viele von euch gibt es denn?“
„Ich heiße Tascha und neben ihnen, das ist Olga, die erste Dame des Hauses. Wir werden sie auf den Weg zur zukünftigen Gemahlin vorbereiten.“
Sarah war es bei dem Gedanken Lascar heiraten zu müssen gar nicht wohl. Sie fror obwohl sie im warmen Wasser saß. Sie hatte viele Fragen und wusste nicht bei welcher sie anfangen sollte. Tascha konnte ihr wohl die Zweifel am Gesicht ablesen.
„Seid unbesorgt. Lascar ist ein Mann von Macht und Ehre. Er würde Ihnen niemals etwas antun. Er muss sich auch erst an Sie gewöhnen.“
„Er ist so seltsam… ich habe Angst vor ihm.“
Sarah hielt sich die Nase zu und tauchte im Trog unter.
Olga seifte ihr das Haar ein und schaute Tascha vorwurfsvoll an. Jede aus dem Orden wusste, wie brutal Lascar seine Gespielinnen im Blutrausch behandelte und sie hoffte, das junge Mädchen würde es überleben.
„Wenn ich hier schon eingesperrt bin, wäre mir Vincent als Mann lieber gewesen. Er ist nett und zuvorkommend.“
Sarah wischte sich die Seifenlauge aus den Augen.
„Psssst, sagen Sie so etwas nicht. Wenn Lascar zu Ohren bekommt, das sie einen anderen Mann als ihn begehren, würde das fatale Folgen haben für uns alle mit sich bringen.“
Olga wusste anscheinend, wovon sie sprach.
„Es gibt ein paar Regeln an die Sie dich halten müssen. Diese werden Sie aber schnell erlernen.“
Sie wickelte Sarah in ein großes Laken ein. Alles an ihr duftete nach Rosenblättern.
„Ja, aber dafür muss ich wissen, wer Lascar und seine Brüder wirklich sind. Wo sind sie eigentlich?
Sarah nahm sich einen Apfel vom Tablett.
„Sie schlafen noch.“
„Aber es ist doch schon hell, gehen sie denn nicht auf die Jagd oder was Männer sonst so am Tage machen?“
„Kommt zu mir Sarah, setzen Sie sich an den Frisiertisch. Ich werde ihnen ihr Haar kämmen.“
Olga
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