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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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den sie wollte und wahrscheinlich nie wieder sehen würde und Dorian, bei dem sie das Gefühl hatte, er würde sie nie enttäuschen. Er war ihr Seelenverwandter und Vertrauter.
    Sie ärgerte sich über sich selbst, das hatte sie nun davon. Sie war kurz davor sich neu zu verlieben und wusste nicht in wen.

Chapter 19

    London 1730 Wetlands

    Es war sehr früh am Morgen, als Sarah mit ihren Hofdamen zu den heißen Quellen aufbrach. Lascar und seine Brüder schliefen schon. Es sollte das letzte Mal sein, das Sarah ihre Freiheit genießen konnte. Lascar hatte ihr seine Kutsche zur Verfügung gestellt, doch Sarah bestand darauf, den kurzen Weg durch den Wald zu Fuß zu beschreiten. Ein dicker Fellmantel schütze sie vor der Kälte, die bald ein fester Bestandteil ihres Lebens werden sollte. Sie bibberte und zog sich den Kragen höher.
    „Hoheit, wir sollten doch besser die Kutsche nehmen. Uns kann die Kälte nichts anhaben, nur wir sollten das Risiko das Sie Erkranken nicht eingehen.“
    „Wenn es doch nur so wäre…“ seufzte Sarah kaum hörbar. Sie ging zügig des Weges voraus, mit gebührenden Abstand von ihren Hofdamen begleitet. Sie schaute sich um. Der Wald war dicht bewachsen und die kleinen Pfade verliefen sich ins Dunkle, doch eine Flucht war ausweglos. Sie wurde von Vampirfrauen bewacht und die Frauen hätten sie mühelos eingeholt.
    Der Tag erwachte und der Wald damit zum Leben. Es knackte im Geäst und ein Rehkitz lief einem kleinen Hasen hinterher. Ein Uhu verabschiedete sich mit lautem Ruf von der Nacht. Ein feiner Nebel zog sich durch die Bäume. Es roch leicht nach Schwefel.
    „Vorsicht Mylady. Die Gewässer sind an manchen Stellen sehr tief.“
    Olga war nun neben ihr und hob mahnend die Hand. Lascar würde ihr persönlich den Kopf abreißen, wenn Sarah etwas passieren würde.
    Die warmen Quellen sprudelten einladend an die Oberfläche des Weihers.
    „Bitte zieht Euch ein wenig in den Hintergrund zurück. Ich verspreche euch, ich werde nicht fortlaufen, nur ich möchte ein wenig allein sein.“
    Bittend sah Sarah die Frauen an. Sie wusste, dass die Tageszeit gerne von Anglern genutzt wurde und hoffte insgeheim, dass jemand sie entdecken würde.
    „Wir werden uns am Ufer niederlassen. Wir werden uns still verhalten und ihr Bad nicht stören.“
    Ruslana nahm ihr den schweren Mantel ab und entledigte Sarah ihrer Kleidung. Keine Minute länger wollte sie von ihrem restlichen Leben verschwenden. Vorsichtig stieg sie in den Weiher. Das Wasser war herrlich warm. Sie schloss die Augen und lies sich treiben.
    Die Frauen hatten sich die Kapuzen ihrer Capes über den Kopf gezogen. Sie schützten sich vor den von Sarah erwarteten Sonnenstrahlen. Die Vampirrinnen verbrannten zwar nicht, aber ihre Sinneswahrnehmungen würden sich zusehends verschlechtern. Sie musste sie nur lang genug hinhalten.
    „Kommt rein Frauen, es ist so wohltuend.“
    Nicola schaute erstaunt in ihre Richtung. Ihr waren menschliche Gelüste und Begierden fremd. Ihre Herrin stand entblößt im Wasser und erfreute sich an dem warmen Nass. Sie konnte Sarahs Handeln nicht verstehen, denn sie fand ihre Befriedigung, wie jede andere Frau ihrer Art, in dem Blut des Mannes, dem sie diente.
    Sarah pflückte vom Uferrand ein paar Wildblumen und knotete sie zu einem Kranz, welchen sie sich ins Haar steckte. Plötzlich hörte sie im Schilf ein leises Rascheln. Sie hielt inne und schaute durch das Dickicht hindurch. Das Geräusch entfernte sich wieder.
    „Sarah, haben Sie sich acht vor dem wilden Getier, was sich gerne am Ufer tummelt.“
    Olga kam auf Sarah schützend zugelaufen. Blieb aber stehen, als Sarah sie fortwinkte.
    „Es ist alles bestens. Es war wohl nur ein Wassermarder. Geh ruhig zurück. Du musst dich schützen.“ rief Sarah ihr entgegen und zog sich ins Schilf zurück. Sie schaute in den Himmel, die grauen Wolken lösten sich allmählich auf.
    Da war es wieder… dieses seltsame Rascheln. Doch sie konnte sich nicht verständlich machen, denn die Frauen hätten auch aus der Entfernung heraus noch jedes leise Wort von ihr verstanden. Sie schwamm nah am Ufer entlang und vergaß, dass sie vollkommen nackt war. Doch für ein Leben in Freiheit würde sie auch das in Kauf nehmen.
    Sie hörte im Dickicht zwei männliche Stimmen. Die eine musste zu einem Jungen gehören, doch die andere war tief und sanft. Neugierig schob jemand das hohe Schilf zur Seite. Sarah schaute in das schönste und gütigste Gesicht eines Mannes, das sie jemals vor

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