sogar ganz andere Bücher. Aber die Welt Dorn ist mir über all die Jahre stets ein treuer Begleiter gewesen. Und sie wuchs natürlich mit den Eindrücken, die ich im Laufe der Zeit sammelte (wer also in Deckard von Falkenberg beispielsweise einige Wesenszüge eines Eddard Stark oder der Ridley-Scott-Interpretation des Balian von Ibelin wiederfindet, der liegt sicherlich nicht ganz falsch). Ich wollte nicht das Rad neu erfinden, ich wollte meine Sache lediglich gut machen.
Im Frühjahr 2012 rief mich schließlich Carsten Polzin vom Piper Verlag an und fragte, ob ich nicht einmal eine klassischere Fantasy-Geschichte schreiben wollte, als ich es bisher getan hatte. Kurzentschlossen reichte ich also einen Entwurf der Geschichte ein, die ich schon immer über den Beinahe-Untergang des Ehernen Reiches erzählen wollte. Und sie fand Anklang.
Und hier ist sie nun. Dorn. Jene Erzählung, die seit anderthalb Jahrzehnten in meinem Geist herumspukt, ist Wirklichkeit geworden. Ich bin überglücklich, denn ich durfte damit etwas tun, was vielen anderen Autoren versagt bleibt. Dafür bin ich unendlich dankbar.
In allererster Linie natürlich Ihnen und Euch, liebe Leser und Leserinnen. Denn ohne Leser und Leserinnen ist ein Autor nichts. Und ich hoffe, die Geschichte von Deckard, Lia und all den anderen hat gefallen. Für eine kleine Rückmeldung bin ich übrigens immer offen. Erreichbar bin ich recht zuverlässig unter
[email protected].
Aber auch ein Autor hat (einem Helden in dieser Hinsicht nicht unähnlich) eine Reihe von Gefährten, die ihn durch die Hochs und die Tiefs seiner Reise begleiten. Mein aufrichtiger Dank gilt:
Programmchef Carsten Polzin für das Vertrauen; meiner Lektorin Sabrina Lorenz für eine tolle Arbeit am Text; dem gesamten Team von Piper-Fantasy; Julia Abrahams und Natalja Schmidt, meinen Agentinnen; Fabienne, Diana, Gero für das kritische Testlesen; ganz besonders Uwe, nicht nur für’s Lesen, für all die anderen Abstecher nach Dorn und für seinen Ideenreichtum, sondern auch für das Lied vom tanzenden König, das aus seiner Feder stammt; jenen treuen Ratgebern für meine Reisen durch phantastische Welten: Ann-Kathrin, Tom, Thomas, Ole und Verena; und natürlich jenen, die aufrichtigen Dank verdienen aber bisher in diesem Nachwort noch unerwähnt geblieben sind: Gesche, Chrischan, Sabrina, Josef, Dave, Didi, Susann, Mareike, meinen Eltern Rolf und Brigitte.
Ganz zum Schluss geht der tiefste Dank an Anne. So wie er es stets tut, selbst wenn ich noch tausend Nachworte schreiben sollte. Danke für alles, für noch viel mehr und das immer und immer wieder!
Das Lied vom Tanzenden König
von Uwe Reckzeh
Vor langer Zeit, das Land war jung
Und wild und wund die Welt.
Und Menschen kämpften Tag um Tag
Ohn’ Hoffen, ohne Held.
Da stieg empor ein Menschenkind
Von allerschönstem Bild.
Und ohne Arg war Herz und Leib
Doch wahrhaftig und mild.
Tanzen war sein erster Sinn,
Für Hoffnung, Herzensglut.
Und alle, die ihn tanzen sah’n
Erfasste neuer Mut.
Kein Feind bestand, kein Schwert kein Schild,
kein Rüstungszeug der Welt,
Wo immer man ihn tanzen sah.
Da war das Kind ein Held.
Es neigt’ sich jedes Menschenhaupt
Wo tanzt’ der Heldenfuß.
So ward erst heil, dann reich das Land
Im Segensüberfluss.
Und alles Volk, das mit ihm tanzt,
das gab ihm eine Kron’.
Doch weder Krone wollt der Held
Noch Zepter oder Thron.
Denn König war der Held bereits
Durch seinen göttlich’ Tanz.
Denn wo er tanzt, wird Böses gut,
Zerbrochenes wird ganz.
Als jeder Turm vom Feind genommen,
den Herrschern ach so alt,
da flohen sie für immer fort
zu einem fernen Wald.
Da tanzt das ganze Menschenvolk
Um seinen König her.
Nun tanzt man auch im fernsten Land
Und überm weiten Meer.
Als Frieden war und reich das Land
Und glücklich Greis wie Kind,
da tanzt’ er seinen letzten Tanz
und ging dann mit dem Wind.
Und selbst die Götter liebten ihn,
Ihn sahen sie als Sohn.
Und bauten ihm unter der Welt
Einen elfenbeinern’ Thron.
Dort ruht er nun vom langen Tanz
Und träumt von seinem Land.
Bis alter Feind sich wieder regt
Und hebt im Zorn die Hand.
Dann steht der alte König auf
Vom Thron unter der Welt.
Dann tanzt er wieder wundergleich,
Auf dass sein Volk nicht fällt.