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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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von ihnen Storm an El Lobo beim Kartenspiel, bevor er sich an sie heranmachen konnte. El Lobo hatte sich in sie verliebt und sie geheiratet.
    Eine Zeitlang hatten sie bei seiner indianischen Adoptivfamilie in Llano Estacado gelebt. Aber nach dem Ausbruch einer Choleraepidemie waren die Indianer weitergezogen. Ihr Sohn Chance war auf den Great Plains von Texas geboren worden. Nach seiner Geburt hatte Storm ihren Mann überredet, nach Mexiko umzusiedeln. Heute waren sie von ihrer Farm Fin Terre nach Matamoros gereist, um Vorräte zu besorgen.
    Storm küßte El Lobo und lächelte, als er seinem Sohn durch die Haare fuhr, bevor er sich setzte.
    » Dos enchiladas y frijoles y arroz« ,sagte er zum Kellner, »und eine Flasche Meskal.« Er lehnte sich zurück und zündete sich eine dünne, schwarze Zigarre an. »Na, was habt ihr beide heute getan?«
    »Mama hat mir die Boote gezeigt, muy grandes« ,murmelte Chance mit vollem Mund.
    »Rede nicht mit vollem Mund«, ermahnte Storm den Jungen, »und es sind Schiffe gewesen – buques –, keine Boote.«
    Dann erzählte sie ihrem Mann: »Ich habe eine Kutsche gemietet, mit der wir die Küste entlanggefahren sind, damit Chance den Golf sieht.«
    »Hat es euch gefallen?«
    » Sí, aber … Da war etwas, was mich die ganze Zeit beunruhigt hat.«
    »Ja? Was denn, Kleines?«
    »Ich habe dort eine Frau gesehen. Sie war blind und schwanger; und ein schrecklich aussehender Mann mit vernarbtem Gesicht hat sie über das Dock gestoßen und dabei angeschrien und furchtbar beleidigt. Er hat sogar ein-, zweimal auf sie eingeschlagen, bevor er sie in eine Kutsche zog. Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich hätte ihr so gern geholfen, aber ich habe mich nicht getraut, mich einzumischen. Ich hatte Chance bei mir, und der Mann hatte einige rauhe Gesellen an seiner Seite …«
    »Ja, wirklich?«
    »Es klingt seltsam, aber ich werde den Eindruck nicht los, daß ich die Frau irgendwo schon einmal gesehen habe. Ich kann mich nicht erinnern, wo, aber ich habe das bedrückende Gefühl, ich hätte etwas unternehmen müssen, um ihr zu helfen. Offensichtlich fürchtete sie sich entsetzlich vor dem Narbengesicht. Tatsächlich frage ich mich, ob er sie gefangenhält. Gütiger Himmel, Lobo, schau! Da sind sie! Jetzt weißt du, was ich meine. Schau nur, wie grob er sie behandelt!«
    El Lobo wandte sich um und schob seinen schwarzen breitrandigen Sombrero ein Stück zurück, um die beiden, die gerade die Terrasse betraten und sich an einen Tisch setzten, besser sehen zu können. Es war genau, wie Storm es beschrieben hatte. Der Mann mit dem vernarbten Gesicht behandelte die blinde Frau wie einen Hund – oder noch schlechter –, zog sie rüde umher, stieß sie, wenn sie stolperte, und achtete nicht auf die mißbilligenden Blicke, die er durch sein Benehmen auf sich zog. El Lobo war wie versteinert, als er sie sah. Dann wandte er sich wieder an Storm.
    »Sieh nicht hin, Liebes«, sagte er ruhig, »und tu nichts, was Aufmerksamkeit auf uns lenken könnte.«
    »Aber … warum?« fragte sie verdutzt.
    »Ich weiß, wer diese Frau ist.«
    »Wer?«
    »Doña Aurora Montoya–«
    »Aguilas Angebetete? Natürlich – das Medaillon in seiner Uhr! – Oh, ich habe gewußt, daß ich sie irgendwo schon einmal gesehen habe! Und der Mann?«
    »Ich weiß nicht.« El Lobo schüttelte den Kopf. »Ich kenne ihn nicht. Aber ich glaube, du hast recht – irgend etwas ist da nicht in Ordnung. Sie wirkt wirklich sehr verstört. Ich möchte, daß du zu ihnen gehst und versuchst, alles herauszukriegen, was möglich ist. Tu so, als ob du ein alter Freund der Familie wärest oder irgend so etwas.«
    »In Ordnung«, stimmte Storm zu. Sie stand auf und ging auf den Tisch der beiden zu. Als sie fast vorbei war, blieb sie stehen und tat, als ob sie freudig überrascht wäre.
    »Doña Aurora, das ist doch nicht möglich!« rief sie, als sie sich nach der verwirrten Frau umdrehte und sie anstrahlte. »Doña Aurora! Was für eine Überraschung!« Sie küßte die Frau auf beide Wangen und flüsterte ihr ins Ohr. »Ich will Ihnen helfen. Tun Sie so, als würden Sie mich kennen.« Dann fuhr sie laut fort. »Liebe Doña Aurora. Wir haben uns ja schon Jahre nicht mehr gesehen. Was machen Sie hier in Mexiko? Wie geht es Ihrer Familie?«
    Storm versuchte sich schnell an die Namen von Auroras Bruder und dessen Frau zu erinnern, dann sprach sie weiter. »Geht es Ihrem Bruder Basilio und seiner Frau Francisca gut?«
    »Nein, leider nicht«, murmelte

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