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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Aurora verwirrt. Wer war diese Fremde, die ihren Namen kannte – und den ihrer Verwandten – und ihr Hilfe anbot? Woher wußte sie, daß Aurora unbedingt Hilfe brauchte?
    »Es tut mir sehr leid, Señora, aber ich muß Ihnen mitteilen, daß Basilio und Francisca gestorben sind. Sie sind vor einiger Zeit ums Leben gekommen.«
    »Dios mío, wie schrecklich. Mein tiefstes Beileid, Doña Aurora. Kein Wunder, daß Sie so blaß und – und krank aussehen. Ich dachte schon, daß Sie vielleicht einen Unfall gehabt haben, weil …« Hier zögerte Storm, da sie nicht wußte, ob sie erwähnen sollte, daß die Frau blind war. Aguila hatte nie davon gesprochen. War sie schon immer blind gewesen?
    »Sí, Señora«, antwortete Aurora hastig, als sie merkte, daß Storm zögernd versuchte, die richtigen Worte zu finden. »Ich habe mein Augenlicht bei einem Unfall verloren.«
    »Wie schrecklich für Sie. Verzeihen Sie mir, Doña Aurora. Ich – ich war mir nicht von Anfang an bewußt, daß Sie blind sind«, log sie. »Ohne Zweifel fragen Sie sich nun, wer ich bin. Ich bin Storm – Storm Lesconflair – aus – aus Paris«, improvisierte sie. Sie war noch nie in ihrem Leben in Paris gewesen. »Wir haben uns eines Sommers in Spanien kennengelernt, als ich dort in Urlaub war – erinnern Sie sich?«
    » Sí, sí, Storm. Natürlich erinnere ich mich an Sie.« Geschickt setzte Aurora die Unterhaltung fort. »Es war der Sommer, den ich mit meiner Großmutter in Barcelona verbracht habe. Bitte lassen Sie mich meinen Schwager vorstellen, Señor el Marqués de Llavero, Don Juan Rodolfo de Zaragoza y Aguilar.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Señor el Marqués«, grüßte Storm höflich, während sie ihm die Hand entgegenstreckte, doch dann schauderte sie, als der Mann mit dem vernarbten Gesicht aufstand und ihr die Hand küßte.
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Señora«, antwortete er freundlich, obwohl seine dunklen Augen sie scharf musterten, als ob er Verdacht geschöpft hätte.
    Ruhig, mit der Sicherheit, daß El Lobo sie beobachtete und Juan sofort töten würde, wenn er es wagen sollte, seine Hand gegen sie zu erheben, wandte sie sich wieder Aurora zu.
    »Ihr Mann ist also nicht bei Ihnen, Señora?« hakte sie nach, während sie die mageren Arme der Frau betrachtete.
    »Nein. Salvador ist … verhindert«, antwortete Aurora vorsichtig, da sie fühlte, wie Juans brennende Blicke sie scharf beobachteten.
    »Ich … verstehe«, entgegnete Storm fröhlich, obwohl sie die verräterische Pause bemerkt hatte, die Aurora bei ihrer Erklärung gemacht hatte. »Aber Sie haben mir immer noch nicht erzählt, was Sie in Mexiko machen. Wie lange bleiben Sie noch? Wollen wir nicht einmal zusammen essen?«
    »Das geht wohl nicht, Señora«, bemerkte Juan sanft, bevor Aurora antworten konnte. »Wir sind geschäftlich hier – und das nur für kurze Zeit. Es war schön, Sie kennengelernt zu haben, Señora. Buenos días. «
    Dann zog er Aurora mit sich weg, ohne auf das bestellte Essen zu warten.
    Nun war Storm endgültig davon überzeugt, daß die blinde Frau die Gefangene ihres Schwagers war. Sie kehrte zu ihrem eigenen Tisch zurück und berichtete ihrem Mann alles. Als sie aus dem Augenwinkel zwei von Juans Leuten bemerkte, die unauffällig versuchten näher zu kommen, um sie zu belauschen, sprach Storm in der Sprache der Komantschen weiter.
    »Es ist Doña Aurora! Und ich glaube wirklich, daß ihr Unheil droht. Ihr Bruder Basilio und seine Frau Francisca sind tot. Als ich sie gefragt habe, warum ihr Mann nicht dabei ist, hat sie mir gesagt, er sei verhindert. Aber die Art und Weise, wie sie es gesagt hat, läßt vermuten, daß mehr dahintersteckt. Sie hat behauptet, der Mann in ihrer Begleitung sei ihr Schwager, doch selbst wenn das stimmt, glaube ich trotzdem, daß er sie gefangenhält. Was meinst du?«
    »Hat Sie den Namen ihres Mannes erwähnt? Oder den ihres Schwagers?«
    » Sí. Sie ist mit jemandem verheiratet, der Salvador heißt – ein schwerer Schlag für unseren Freund Aguila. Und ihr Schwager ist der Marqués de Llavero, Don Rodolfo de Zaragoza y Aguilar.«
    »Was?« brauste El Lobo auf, warf seine Zigarre weg und lehnte sich über den Tisch, um Storms Hand fest in seine zu nehmen. »Liebes, bist du sicher?«
    »Natürlich. Warum?«
    »Großer Gott! Salvador ist der wirkliche Name meines Cousins Aguila, und Don Juan ist sein Halbbruder!«
    »Was?«
    »Sí, aber das ist eine lange Geschichte. Jedenfalls haßt Juan Salvador und

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