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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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einem Paradies durfte es solche Störungen doch einfach nicht geben! Wenigstens hatte Anne nun keine Flügel mehr. Auch schon was.
    „Anne was tust du hier? Und wo ist dein Mann?“, fragte ich viel strenger, als ich es vorgehabt hatte. Die Nähe zwischen ihr und dem schönen Mann ging mir auf die Nerven, aber sicher nicht aus Eifersucht. Nö. Anne war nun einmal seit 15 Jahren an Alex vergeben und das war eine Tatsache. Von eifern meinerseits konnte also keine Rede sein. Noch dazu, wo ich selbst einen halben Adonis an meiner Seite hatte! Wer brauchte schon einen ganzen, noch dazu mit einem solch ungeheuer großen ...
    Ich warf also noch einen letzten, strengen Blick auf den Mann und schnappte mir die Hand meiner Freundin. Sie gehörte zu mir und zu sonst niemandem. Anne war immer noch bleich und wirkte wie entrückt.
    Nicht ver-rückt, sondern ent-rückt! Stellte ich in Gedanken für Anne klar, weil ich mir diesbezüglich bei dem schönen Mann an ihrer Seite nicht ganz so sicher war. Sein liebevoll schielender Blick auf Anne war nämlich mittlerweile durchaus grenzwertig geworden. Er verhätschelte sie ja gerade so, als wäre Anne seine alles geliebte Auserwählte.
     
    Und dann machte es plötzlich KLICK .
    „Die Auserwählte!“, zischte ich überrascht, weil mich gerade meine eigenen Gedanken überholt hatten.
    „Was meinst du?“, fragte Tadeos, der sich seit dem ganzen Durcheinander zum ersten Mal zu Wort meldete.
    „Na, Anne! Die Auserwählte!!! Und das ist dann wohl der ... der Faun oder so, hm?“, erklärte ich Tadeos und ließ mein Gestammel zugleich als Frage an den Adonis anklingen. Sollte er doch endlich zugeben, dass er kein richtiger Mensch war! So attraktiv konnte schließlich niemand auf Erden sein. Never! Doch der Faun war in erster Linie mit Anne beschäftigt. Er nickte zwar zu meiner Frage, wirkte aber eher verstört und schien sich selber nicht wirklich auszukennen. Schön blöd aber auch oder eigentlich: Schön und blöd, eben.
    Aber dann begann sich Anne zu rühren und den Kopf zu reiben.
    „Wo bin ich denn hier?“, fragte sie. Offenbar brummte ihr der Schädel und so wie sie versuchte aufzustehen, hatte sie auch gehörige Probleme mit dem Gleichgewicht. Irgendwie erinnerte mich das sogar an unseren letzten Barbesuch.
    „Huch, ich bin ja nackt!“, schrie sie plötzlich laut und so erschrocken, dass ich blöd kichern musste. Dazu versuchte sie doch tatsächlich ihre sekundären Geschlechtsmerkmale (und die primären auch irgendwie) unter ihren Handflächen und Unterarmen zu verstecken ... was bei einem großen Busen und einem dichten roten Haarwuschel die reinste Idiotenarbeit war. Sie war zum Schreien komisch, aber weil sie sich offenbar wirklich nicht wohl fühlte in ihrer nackten Haut, versuchte ich mein Lachen zu unterdrücken. Schließlich waren wir die besten Freundinnen!
    Durch den Schreck über ihre Nacktheit kam sie allmählich mehr zu sich und erkannte endlich mich als ihre Freundin und Tadeos als den erotischen Schuft aus ihrem Traum. Außerdem waren wir ebenfalls nackt und das beruhigte sie wieder einiger Maßen. Zumindest entspannten sich ihre Arme ein wenig und pressten nicht mehr ganz so fest auf ihre schöne Üppigkeit. Dann wanderte ihr Blick zu dem schönen Adonis an ihrer Seite.
    „Berek!“, flüsterte sie und bekam plötzlich so rote Wangen, als hätte man ihr kreisrunde, blutgetränkte Wattebäusche in die Haut eingesetzt.
    „Geliebte!“, antwortete er theatralisch und – ich schwöre! – sämtliche Vögel um uns herum gaben plötzlich ein lautes Zwitscherkonzert zum Besten. Es war so kitschig wie die übertrieben emotionale Musik in einem schlechten Liebesfilm. Natürlich musste ich gleich wieder wie deppert kichern. Da hockten schließlich vier nackte Menschen – äh, zwei Menschen und zwei seltsame Halbwesen – mitten im Paradies und konnten all ihre Gedanken und Wünsche wahr werden lassen, egal wie kitschig oder abgehoben die gerade sein mochten. Vielleicht war ich manchmal schwer von Begriff, oder zauderte oft. Doch jetzt fiel mir dazu nur eines ein: JA! JA! JA!
    Tadeos nahm mich besorgt bei der Hand.
    „Alles in Ordnung, Schatz?“, fragte er und streichelte auf höchst unanständige Weise über meinen Busen. Berek krächzte leise und Anne fielen fast die Augen aus den Höhlen.
    „Was?“, rief ich ärgerlich, weil ich mich gegen echauffierte Blicke anderer wehren musste. „Hier ist schließlich alles erlaubt!“, meinte ich und hielt Tadeos Hand

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