Dornen um mich (German Edition)
verärgerten Blick.
„ Pfffff! Klein? Was macht das schon? Küss’ mich, oder ich werde nie wieder glücklich sein.“ Berek überlegte nicht länger. Er wollte die Elfe nicht kränken und spitzte daher vorsichtig seine Lippen. Lilly ließ sich erst gar nicht lange bitte, legte noch einen Flügelzahn zu und drückte ihr ganzes Gesicht auf den sinnlichen Mund. Und dann geschah das eigentlich Seltsame – zumindest erstaunte es beide.
Mit einem Mal schien Lillys Gesicht nämlich zu wachsen und ihr Mund sich dem des ehemaligen Fauns anzupassen. Lilly war nicht mehr so klein wie ein Daumen, beziehungsweise Berek nicht mehr so groß wie ein Riese. Alles verschob sich, verändert sich und ... entflammte sich.
Nein, natürlich nicht – lediglich der Kuss entflammte die beiden und brachte sie näher und immer näher. Was sie hier genossen war eine Innigkeit, die es nur zwischen Elfen und Faune zu geben vermochte. Berek küsste ja auch als gäbe es kein Morgen und die Elfe Lilly war dabei so außer sich , dass ihr Körper ihren Empfindungen nacheiferte und wuchs ...
... und sich veränderte.
3
Tadeos reichte mir seine Hand und zog mich in die Höhe.
„Ich verstehe es selbst nicht. Solch eine Transformation ist mir nicht bekannt und ich denke nicht, dass sie in der Geschichte der Dämonen jemals vorgekommen ist. All das ist für mich ein Rätsel. Selbst DU bist eines.“
„Ich? Ja, aber ... was hast du denn erwartet?“
„Um ehrlich zu sein? Nichts als Unterwerfung! Natürlich habe ich mich zu dir hingezogen gefühlt, du bist ja auch eine schöne Frau, aber der Deal war eigentlich, dass ich mich von meiner Schuld befreie. Meine eigene Dummheit hat mich in eine Situation gebracht, in der ich dir einen Gefallen schulde. Nicht auszudenken! Eine Sterbliche hat Macht über einen Dämon! Ich glaube etwas Schrecklicheres gibt es für uns nicht.“
„So, so! Schrecklich also! Wie gefällt dir das, mein teuflischer Dämon?“, zischte ich und Biss ihn in seinen definierten Bauchmuskel. Sein Stöhnen war Antwort genug, denn so sehr er sich offenbar vor mir als Mensch fürchtete, so sehr wollte er mich auch besitzen.
Und das war ja auch der Punkt! Hier an diesem Ort schien jeder Gedanke, jeder Wunsch tatsächlich Realität zu werden. Also ließ ich mir für unser Liebesspiel etwas Besonderes einfallen.
Jede Berührung war ab nun verbunden mit der Erschaffung schöner Bilder. Mein Finger strichen über seine Körper, ließen grüne Ranken und herrlichste Blumen entstehen, die eine lebendige Spur aus sündiger Leidenschaft zogen. Ihre Manifestation verflog so schnell, wie die eigentliche Berührung, aber sie waren real, sichtbar und vor allem spürbar . Tadeos nahm den Zauber mit Staunen auf, erfreute sich an dem sinnlichen Gefühl der zarten Berührungen und dem Wissen, Teil meiner Fantasie zu sein. Ständig zauberte ich grüne, lebende Girlanden auf seine bronzefarbene Haut und genoss das Gefühl, ihn damit bezaubern zu können. Die Erscheinungen kitzelten und leckten über seinen Körper und strömten dabei eine durch und durch erotisierende Wirkung aus, was unter anderem auch an dem sinnlich betörenden Duft der exotischen Blumen lag. Tadeos stöhnte und sein Körper erzitterte unter der intensiven Lust meiner Vorstellungskraft.
„Bei allen Göttern, was für ein Zauber!“, keuchte er und gab sich ganz meiner Verführung hin. „Das ist Magie, pure Magie ...“
„Ssscht!“, flüsterte ich ihm ins Ohr und hauchte ihm meinen heißen Atem, angereichert mit dem kräftigen Aroma vollmundigen Weins, dem satten Duft bunten Herbstlaubs und dem verführerischen Geschmack frischer, knackiger Früchte vor die Nase. Es war eine Mischung, die es in der Natur nicht gab, doch meiner Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.
Tadeos wirkte erstaunt, lächelte aber während sein Körper wie unter leichten Stromstößen erbebte. Hier an diesem Ort hatten wir das einzig wahre Schlaraffenland gefunden, das Reich der Sinne und der Lust, wo es nicht nur um Genüsse wie Essen oder Trinken ging. Hier war alles möglich, denn ich war mir sicher, hier nicht nur grüne Girlanden und Blumen entstehen lassen zu können, sondern auch für Gewand und Essen sorgen zu können, wenn ich den Bedarf danach verspürte. Wenn ich ihn verspürte ...
Tadeos kam so richtig in Fahrt. Nachdem er sich eine Zeit lang verwöhnen ließ, bekamen seine Augen einen seltsamen Schimmer und er zeigte einen Wissensdurst, den ich allerliebst fand. Er
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