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Dornenliebe

Titel: Dornenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feher
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Mundwinkel entspannen sich wieder, als er sieht, dass Luna versucht, schnell zu begreifen, was sie tun muss. Natürlich sieht es nur gut aus, wenn beide als Paar die Schritte können, Falk und Luna. Noch immer fragt sie sich, was er an ihr findet, andere sind besser zurechtgemacht, modischer gekleidet, fröhlicher drauf. Aber sie weiß die Antwort, er hat sie ihr gesagt. Oberflächlich ist Luna nicht.
    Beim nächsten Song bemerkt sie, dass sich ein Kreis um sie und Falk gebildet hat. Die anderen Partygäste wippen und klatschen im Takt, als wäre dies das Finale eines Tanzwettbewerbs. Falk nimmt sie erneut bei der Hand und sieht ihr in die Augen, versinkt beim Tanzen in ihrem Blick, lässt sie nicht mehr los. Luna hat gar nicht gewusst, wie sehr sie sich danach gesehnt hat - nach jemandem, der sie nicht mehr loslässt. Jetzt hat Falk sie ganz spielerisch zu sich heran gedreht, es ging wie von selbst, sie musste nicht einmal mehr überlegen, was sie zu tun hatte, er hält sie eine Spur länger, als der Rhythmus es vorgibt wird. Zum ersten Mal spürt sie die Wärme seines Körpers, sie fühlt, wie sich ihr Herzschlag beschleunigt und ihre Handflächen zu schwitzen beginnen. Die anderen jubeln und feuern sie an, Luna und Falk tanzen weiter, bald hat sie vergessen, wie verunsichert sie anfangs noch gewesen ist, jetzt lässt sie sich einfach treiben, wie schwebend bewegt sie sich zur Musik, zum ersten Mal seit Thores Unfall ist ihr beinahe leicht zumute, das Wort »glücklich« wagt sie noch nicht zu denken, aber sie beginnt zu ahnen, ganz entfernt nur, dass es damit vielleicht doch noch nicht für immer vorbei sein könnte. Sie
lächelt Falk an, lächelt vor sich hin, in die Runde, in Sarahs Richtung, die Gesichter der anderen spiegeln ihre steigende Laune. Dann die ersten Takte eines Songs, der Falk aus seiner Stimmung zu reißen scheint, er ergreift Lunas Hand und zieht sie von der Tanzfläche.
    »Was ist?«, fragt sie, noch immer beschwingt. »Gefällt dir die Musik nicht mehr? Es war gerade so schön.«
    »Was war schön?«, fragt er zurück, seine Stimme hat auf einmal einen schneidenden Unterton. »Wie der eingebildete Blonde dich die ganze Zeit angestarrt hat? Meinst du das?«
    »Welcher Blonde …?« Luna bleibt stehen, er aber zieht sie mit sich, mit zügigen Schritten geht er durch den Flur. Sie hat niemanden bemerkt, der ihr besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt hätte. »Ich weiß nicht, wen du meinst, Falk, mir ist niemand aufgefallen, wirklich nicht!«
    Er hält abrupt an, steht nun so dicht vor ihr, dass sie sich fast berühren. Da ist sie wieder, die Wärme seines Körpers, Luna bemerkt es mit Erleichterung, nie hätte sie gedacht, dass ihr dieses Gefühl nach so wenigen Stunden schon so vertraut erscheinen würde, als wäre sie bereits süchtig danach, er saugt sie ein mit seiner Gegenwart. Falk hebt ihr Kinn an und zwingt sie somit, ihn anzusehen, aber das hätte sie ohnehin getan, er darf nicht böse auf sie sein, auf keinen Fall. Es hat so romantisch begonnen zwischen ihnen, beinahe unwirklich schön, vom ersten Augenblick an war dieses stille Verständnis zwischen ihnen.
    »Wirklich nicht?«, fragt er leise und rau, das Eis in seiner Stimme schmilzt wieder. Mit weit aufgerissenen Augen sieht sie ihn an. Er muss ihr glauben, dass sie ihn nicht verärgern wollte.
    »Wirklich, Falk«, bekräftigt sie. »Selbst wenn da jemand gelächelt hätte, bedeutet es nichts! Ich kenne die anderen
doch gar nicht, das war bestimmt einfach nur wegen der Musik, wegen der Stimmung im Raum, was weiß ich! Ich …«
    Er lässt sie los.
    »Lass uns gehen«, sagt er und ist schon auf dem Weg zu dem Schlafzimmer, in dem sie sich vor zwei Stunden zum ersten Mal begegnet sind, greift nach ihren Mänteln, Luna wundert sich, dass er weiß, welcher in dem Stapel ihr gehört, er fischt ihn heraus, als hätte er ihn selbst dort abgelegt, hält ihn für sie auf. »Ich bringe dich nach Hause.«
    Luna schlüpft in ihren Mantel, die Zimmertür steht offen, ihre Augen suchen nach Sarah, sie muss sich von ihr verabschieden, Sarah wollte ja mit ihr zusammen die Party verlassen. Falk verabschiedet sich von niemandem, nicht einmal von Johannes, er legt den Arm um Lunas Schultern und führt sie ins Treppenhaus, stürmt hinunter, ohne Licht zu machen. Luna hat Sarah nicht mehr entdecken können, in der S-Bahn wird sie ihr eine SMS schreiben.
    Auf der Straße bleibt Falk vor einem Auto stehen, ein sportlicher Mittelklassewagen, Luna sieht

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