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Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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zurück. Diese kleine Prozedur tat
ihre Wirkung.
    Ich fühlte mich mehr als Sklave als noch wenige Augenblicke
zuvor. Lexius peitschte mich, um mich zu zwingen, wieder kehrtzumachen. Ich
gehorchte und weinte heftig. Ich hoffte, es würde ihnen gefallen. Doch
plötzlich fürchtete ich, dass meine Tränen als Unverschämtheit und mangelhafte
Unterwürfigkeit ausgelegt werden könnten. Und dieser Gedanke ängstigte mich
sosehr, dass ich noch heftiger als zuvor weinte, als ich vor ihnen hielt. Ich
starrte auf die Mosaike und Schnitzereien auf den weit entfernten Wänden. Die
Hand des Sultans berührte mein Gesicht und wischte die Tränen weg, wie schon
zuvor.
    Meine Kehle bebte hinter dem hohen Kragen, als er meine
Brust berührte. Ich konnte seine Zärtlichkeit kaum ertragen. Die steigende
Spannung machte mich fast verrückt - und dann ließ seine Hand ab von meinen
stechenden Brustwarzen und wanderte zu meinem Bauchnabel. Wenn er meinen Schwanz
berührte, würde ich die Kontrolle über mich verlieren. Schon beim Gedanken
daran stöhnte ich. Der Peitschenriemen stieß mich plötzlich zur Seite. Ich
wurde angewiesen, wieder zu marschieren, und nun musste Tristan sich erheben
und bücken.
    Erstaunt stellte ich fest, dass ich jetzt den Sultan
anschauen konnte, ohne dass er es bemerkte, weil er mit Tristan beschäftigt war.
Ich beschloss - oder vielmehr, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen -, ihn
zu studieren. Ich sah ein jugendliches Gesicht, ganz wie ich es erwartet hatte,
und eines, das längst nicht so furchterregend und geheimnisvoll war wie das von
Lexius. Seine Macht zeigte sich nicht in augenscheinlichem Stolz oder Hochmut. Er
lächelte, als er Tristans Pobacken knetete und mit dem bronzenen Phallus
spielte, ihn offensichtlich mit dem Haken hin und her stieß, als Tristan sich vornüber
beugte. Dann musste sich Tristan aufrichten, und die Miene des Sultans nahm
einen erfreuten Ausdruck an.
    Alles in allem schien er ein freundlicher Mann zu sein, und
jemand, der sich an seinen Sklaven aufrichtig erfreute. Sein kurzes, volles
Haar war wunderschön und lockig und schimmernder als das der meisten Männer
hier. Seine braunen Augen waren lebhaft und wirkten ein wenig nachdenklich. Er
war jemand, den ich an einem friedlicheren und ungefährlicheren Ort gemocht
hätte. Aber jetzt und hier sorgten seine Fröhlichkeit und sein freundliches
Wesen dafür, dass ich mich schwach und verlassen fühlte. Ich verstand meine
Gefühle nicht ganz, aber ich wusste, dass mich seine Ausstrahlung verwirrte.
    Auf dem Schloss war alles auf eine besonnene und überlegte
Weise geschehen. Wir waren alle königlichen Geblüts und wurden durch unsere
Dienste erhöht. Hier hingegen waren wir namenlose und unbedeutende Wesen. Die
Miene des Sultans erhellte sich, als Tristan durch den Raum marschierte, und es
schien, als würde er seine Sache besser machen als ich. Tristan wirkte stolz
und enthusiastisch. Ich wandte mich ab - er machte seine Sache allzu gut. Meine
Begierde wuchs und pulsierte in einem ehrfurchtgebietenden und quälenden
Rhythmus. Nach kurzer Zeit musste sich Tristan neben mich hocken, und wir wurden
gezwungen, uns hinzuknien. Mein Herz stockte, als Lexius uns einen goldenen
Ball zeigte. Ich kannte das Spiel. Aber wie sollten wir es schaffen, ihn zu
apportieren, wenn wir unsere Hände nicht benutzen konnten? Ich schüttelte mich
bei dem Gedanken an unsere Unbeholfenheit. Dieses Spiel war genau die Art Vertrautheit,
die ich gefürchtet hatte, als wir dieses Schlafgemach betreten hatten.
    Es war schlimm genug, untersucht und gemustert zu werden -
aber jetzt sollten wir auch noch kämpfen, um sie zu amüsieren. Lexius rollte
den Ball über den Fußboden, und auf Knien hetzten Tristan und ich ihm nach. Tristan
kam mir zuvor und beugte sich, um den Ball mit den Zähnen aufzunehmen. Es
gelang ihm, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Ich wurde mir mit einem Mal gewahr,
dass ich versagt hatte. Tristan hatte gewonnen. Ich konnte nur noch zu den
Gebietern zurückkriechen. Lexius nahm den Ball und strich Tristan anerkennend
über den Kopf. Mich starrte er zornig an und peitschte mich mit dem Lederriemen,
als ich vor ihm kniete. Der Sultan lachte. Lexius peitschte meine Brust und
meine Beine, und ich zuckte zusammen. Meine Tränen flossen erneut.
    Wir mussten uns auf sein Geheiß umdrehen und uns erneut
miteinandermessen. Wieder wurde der Ball geworfen. Und dieses Mal jagte ich ihm
wirklich nach. Tristan und ich rangen miteinander und

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