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Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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meiner. Ich stöhnte
leidenschaftlicher denn je, und Tränen liefen über meine Wangen. Meine Glieder
wurden schwer, und ich spürte die Manschetten an meinen Armen. Ich atmete tief
ein und fühlte den schweren, bronzenen Phallus in mir. Meine Demut und meinen
Gehorsam sollten alle sehen. Und ich war gehorsam gewesen, trotz meines kleinen
Sieges über Lexius.
    Ich stöhnte und wiegte mich widerstandslos. Der Sultan kam
näher. Vor meinen in Tränen schwimmenden Augen tauchten zwei Gestalten auf, die
Stangen eines befransten Baldachins trugen. Dann sah ich die Gestalt, die unter
dem Baldachin gemächlich einherschritt. Ein junger Mann, vielleicht ein paar
Jahre jünger als Lexius. Er war feingliedrig und köstlich gebaut und hielt sich
aufrecht und würdevoll unter seinen schweren scharlachroten Gewändern. Sein
kurzes dunkles Haar war unverhüllt. Er blickte von rechts nach links. Die
Sklaven weinten, ohne ihre Lippen zu bewegen. Ich sah, wie er anhielt und einen
Sklaven berührte und untersuchte. All dies nahm ich nur schemenhaft wahr. Nun
ging er weiter zum nächsten Sklaven - einem schwarzhaarigen Mann mit riesigem
Schwanz.
    Er weinte bitterlich. Wieder ging der Sultan weiter. Ich
fühlte, dass mir meine Schluchzer im Halse steckenblieben. Jetzt konnte ich
erkennen, dass seine Gewänder tailliert waren, und sein Haar, das er viel
kürzer als die anderen trug, umgab ihn wie ein dunkler Kranz. Er machte einen
klugen und lebhaften Eindruck. Aber ich schlug rasch die Lider nieder - man musste
mir nicht erst sagen, dass es unverzeihlich war, ihn anzuschauen. Er stand
jetzt fast vor mir, und ich weinte hemmungslos, als er mir den Rücken zuwandte.
Er betrachtete Tristan und sagte sogar etwas, aber ich konnte nicht erkennen, an
wen er seine Worte richtete. Ich hörte Lexius antworten, der hinter ihm stand
und nun vortrat. Die beiden unterhielten sich. Sodann schnappte Lexius mit den
Fingern. Und man befahl Tristan, noch immer in seiner schrecklichen
Hockstellung, Lexius zu folgen. Wenigstens genoss Tristan die Gunst des Sultans.
Das war gut so dachte ich zumindest, bis mir der Gedanke kam, dass ich
vielleicht nicht auserwählt würde. Tränen flossen mir über das Gesicht, als der
Sultan sich wieder uns zuwandte. Ich sah, wie er auf mich zukam.
    Ich spürte seine Hand auf meinem Haar. Diese Berührung
schien ein Feuer zu entfachen, das meine schwelende Angst und meine Sehnsüchte
nur noch steigerte. Ein merkwürdiger Gedanke schoss mir durch den Kopf. Der
Schmerz in meinen Beinen, das Schaudern in meinen wunden Muskeln, sogar die
stechenden Wunden auf meinem Gesäß - all das gehörte diesem Mann. Es war für
ihn und konnte nur seine vollste Bedeutung erlangen, wenn er Gefallen daran
fand. Die Menge, noch immer in tiefer Verbeugung, die Reihe der hilflosen, gefesselten
Sklaven, der prachtvolle Baldachin und all die Rituale des Palastes - all dies
bewies mir, dass der Sultan Macht über alles hatte. Meine Nacktheit erschien
mir in diesem Moment als etwas jenseits aller Erniedrigung. Meine erbärmliche
Haltung schien vollkommen für die Zurschaustellung, und das Pochen in meinem
Schwanz und meinen Brustwarzen zeigte meine vollkommene Ehrerbietung. Die Hand
betastete mich. Die Finger verbrannten meine Wangen, fingen meine Tränen, strichen
über meine Lippen. Und obwohl ich sie geschlossen hielt, schluchzte ich. Die
Finger ruhten direkt auf meinen Lippen. Sollte ich es wagen, sie zu küssen? Alles,
was ich sah, war das Purpur seines Gewandes. Und ein kleines Stück seines roten
Schuhs. Dann küsste ich die Finger. Sie blieben ruhig und lagen heiß auf meinem
Mund. Und als ich - wie im Traum - seine Stimme hörte, folgte Lexius' Antwort
wie ein Echo. Der Riemen klatschte auf meine Schenkel. Eine Hand umfasste
meinen Kopf und drehte mich herum. Ich bewegte mich, behielt die Hockstellung bei
und nahm den Garten nur verschwommen wahr.

Laurent: Das königliche Schlafgemach
    Als wir die Türen des Palastes erreichten, stellte ich
erstaunt fest, dass Tristan und ich die einzigen auserwählten Sklaven waren, sicher
weil wir neu im Palast waren. Als wir dem Gebieter den Korridor hinunter
folgten, fühlte ich weit größere Erleichterung als Angst vor dem, was jetzt mit
uns geschehen würde. Meine Schenkel schmerzten, meine Muskeln zuckten
unkontrollierbar, als wir ein weiträumiges, prachtvoll ausgestattetes
Schlafgemach erreichten. Das verhaltene Stöhnen der Sklaven, die den Raum
schmückten, wurde lauter beim Eintreffen des

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