Dornröschens Erlösung
Herren erfreuen zu können.“
Ich schloss die Augen. Meine Gedanken wanderten weit zurück
in eine längst vergangene Zeit, als ich auf dem Bestrafungskreuz durch das Dorf
getragen wurde und die Ponys den Karren gezogen hatten. Das Bild der schwarzen
Pferdeschweife, die aus ihren Hinterteilen ragten, ihre Köpfe hochgehalten vom
Zaumzeug, löschte jeglichen anderen Gedanken in meinem Kopf aus.
“Erst wenn dieses Jahr vorüber ist, werden mir eure Namen
wieder ins Gedächtnis gerufen.“ schloss die Königin. „Und ich gebe euch mein
Wort darauf, dass ihr euch eher auf dem Auktionsblock wiederfindet als mir zu
Füßen, wenn euer Dienst als Ponys beendet ist.“
„Eine exzellente Bestrafung, meine Königin“, bemerkte der
Hauptmann der Garde leise. „Sie sind starke Sklaven, muskulös, gut gebaut. Tristan
hat bereits einen Vorgeschmack auf das Zaumzeug erhalten. Und bei Laurent wird
es Wunder bewirken.“
„Ich wünsche nichts mehr davon zu hören“, sagte die Königin.
„Diese Prinzen sind nicht geeignet, mir zu dienen. Pferde sind sie, die gut
bearbeitet und richtig ausgepeitscht werden sollen. Schafft sie mir
unverzüglich aus den Augen!“
Tristans Gesicht war rot und tränenüberströmt. Wir wurden
beide wieder an der Stange hochgehoben und rasch aus der Großen Halle getragen.
Auf dem Innenhof vor der Zugbrücke wurden uns kleine Schilder um den Nacken
gehängt, auf denen nur ein Wort zu lesen war: PONY. Ich versuchte gar nicht, mir
die Pferdeställe vorzustellen. Es war etwas mir völlig Unbekanntes. Und meine
einzige Hoffnung war, dass ich keine Gelegenheit bekam, mich gegen meine Zuchtmeister
aufzulehnen. Ein Jahr. . . Phalli. . . Zaumzeug . . . all das schwirrte durch
meinen Kopf, als wir durch die Tore getragen wurden und in das Schwirren und
Schwärmen des mittäglichen Marktplatzes eintauchten. Unsere Ankunft verursachte
gehörigen Aufruhr, und die Menge strömte herbei, als das Schmetternder Trompete
vor dem Auktionsblock ertönte. Die Dorfbewohner drängten sich dicht heran, obgleich
die Soldaten sie anwiesen, zurückzubleiben. Hände berührten meine nackten Arme
und Beine und brachten meinen Körper an der Stange zum Schaukeln.
“Zwei feine Ponys!“ rief der Herold aus. „Bestimmt für die
Mietställe des Dorfes. Zwei feine Rösser zum Ausleihen, und zwar zum üblichen
Preis, um die edelste Kutsche oder den schwersten Lastkarren zu ziehen.“
Die Soldaten hielten die Stange hoch. Wir schwangen über
einem Meer von Gesichtern, Hände klatschten gegen meinen Schwanz und glitten
zwischen meine Beine, um meine Hoden zudrücken. Die Stimme des Herolds
verkündete, dass wir für ein Jahr dienen würden. Und dann ertönte erneut die
Trompete, und wir wurden fortgeschafft.
Laurent: Der erste Tag bei den Ponys
Der Stall war riesig wie viele andere, nur dass es hier
keine richtigen Pferde gab. Auf den lehmigen Boden war Sägemehl und reichlich
Heu gestreut. An den Sparren baumelten Geschirre von der leichten und
köstlichen Sorte, wie sie nur für Männer geeignet sind. Und Zügel und Gebissstangen
hingen an den rauhen Holzwänden Die Boxen waren hoch genug für einen knienden
Mann und hatten Öffnungen für den Nacken und die Hände. Die eigentlichen Ställe
lagen ein gutes Stück weiter weg. Nackte Männer mit rot gestreiften Hinterteilen
standen dort. Ihre Oberkörper waren über einen dicken Holzbalken gebeugt und
die Arme auf den Rücken gebunden.
Bis auf wenige Ausnahmen trugen sie alle Lederstiefel, an
denen Pferdehufe befestigt waren. In zwei Boxen waren Stallburschen bei der
Arbeit und schrubbten ihre Schützlinge ab oder rieben sie mit Öl ein. Der
Anblick raubte mir den Atem. Es war sonderbar schön und überwältigend. Und es
machte mir mit einem Schlag klar, was uns bevorstand. Im Vergleich zum Palast
des Sultans mit dem weißen Marmor und goldverzierten Gebäuden, mit alldem
dunklen Fleisch und parfümierten Haar, war dies erschreckend real, die Welt an
sich, in die ich nun zurückgekehrt war, um den Faden meines Daseins wieder
aufzunehmen. Tristan und ich wurden abgesetzt. Die Fesseln wurden durchtrennt. Ein
Stalljunge mit blondem Haar und Sommersprossen kam auf uns zu. Er lächelte, als
er um uns herumging, die Hände in die Hüften gestemmt. Wir streckten unsere
Glieder, aber mehr als das wagten wir nicht.
Ich hörte einen der Soldaten sagen: „Noch zwei, Gareth. Und
du wirst sie das ganze Jahr hierhaben. Schrubb sie, füttere sie und dann zäum
sie auf. Befehl des
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