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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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anderes. Manchmal vergesse ich einfach etwas.«
    Â»Das kann sein, aber wenn Sie mir bereits verschweigen, dass Carol Geld von einem Automaten abgehoben hat, weshalb sollte ich Ihnen dann glauben, wenn Sie sagen, Sie und Lydia hätten vor zehn Jahren keine Affäre gehabt?«
    Â»Die Route wird neu berechnet«, verkündete GPS -Lee.
    Â»Ich habe meine Frau niemals betrogen. Weder mit Lydia Neff noch mit irgendjemand anderem.«
    Brenna wendete. Nelsons Augen waren feucht, und sie erinnerte sich daran, wie er während ihres ersten Telefongesprächs, als er sie angebettelt hatte, seine Frau zu finden, in Tränen ausgebrochen worden war. »Tut mir leid, dass Sie Ihre Frau verloren haben, Nelson«, sagte sie. »Es tut mir wirklich leid. Ich kann mir noch nicht mal ansatzweise vorstellen, was Sie gerade durchmachen.«
    Â»Ich möchte, dass Sie weiter für mich arbeiten.«
    Â»Was soll ich denn tun? Sie hatten mich engagiert, um Carol zu finden.«
    Â»Ich möchte, dass Sie rausfinden, wer sie ermordet hat.«
    Brenna bog nach links in den Muriel Court. »Ich suche nach vermissten Menschen, nicht nach Mördern«, klärte sie ihn auf. »Das tut die Polizei.«
    Â»Nein, das tut sie nicht«, widersprach er ihr gepresst. »Sie denken, ich hätte sie umgebracht.«
    Brenna näherte sich Nelsons Haus. Zu ihrer Erleichterung waren die Übertragungswagen und die Polizeiautos verschwunden, und es stand nur noch ein einziges Gefährt – ein silbriges Muskel-Auto, wie man es seit den achtziger Jahren kaum noch sah – am Straßenrand. Ein 1982er Pontiac Trans-am in einem gepflegten Vorort. Wenn das nicht ein Zeichen für eine ernsthafte Midlife-Krise war. »Als ich noch auf der Highschool war, war ich mal mit einem Typen zusammen, der ein solches Auto fuhr – nur war das taubenblau«, wandte sie sich wieder Nelson zu. »Auf dem Nummernschild stand: Blu ID Soul; und das gesamte Wageninnere roch nach Polo-Aftershave. Ich war damals nicht besonders selbstbewusst.«
    Â»Und?«, fragte Nelson sie.
    Â»Inzwischen ist es besser. Ich meine, ich bin vielleicht immer noch nicht unbedingt das Material, aus dem man Selbsthilferatgeber schreibt, aber ich habe einen Blick dafür, wenn jemand etwas kompensieren will.«
    Â»Das habe ich nicht gemeint.«
    Brenna hielt direkt vor dem Trans-am; und sofort gingen dessen Lichter an.
    Â»Glauben Sie auch, ich hätte Carol umgebracht?«
    Sie sah ihn an. »Nelson. Ich kenne Sie erst seit zwei Tagen.«
    Â»Die Polizei geht davon aus, dass ich es war.« Er starrte reglos geradeaus direkt in den Trans-am. Auch die Innenbeleuchtung brannte, weswegen der Fahrer deutlich zu erkennen war. Der Bulle mit dem roten Kopf aus dem Warteraum im Krankenhaus. »Der war aber ganz schön schnell. Wobei natürlich ein paar von diesen alten Trans-ams in sechzig Sekunden von null auf neunzig beschleunigen.«
    Â»Ã„h?«
    Â»Ich habe diesen Mann gesehen, als er das Krankenhaus verlassen hat. Einer der Detectives, stimmt’s?«
    Nelson nickte stumm.
    Â»Natürlich, was wohl sonst.«
    Pomroy schaltete die Innenbeleuchtung aus, ließ den Motor seines Wagens an und fuhr langsam davon.
    Nelson sah ihm reglos hinterher.
    Â»Sie sind jetzt zu Hause. Vielleicht sollten Sie versuchen, sich ein wenig auszuruhen«, schlug ihm Brenna vor.
    Â»Morgen früh wird’s auch nicht besser sein.«
    Â»Nein, aber wenn Sie erst ein paar Stunden geschlafen haben, werden Sie die Dinge vielleicht etwas klarer sehen.«
    Â»Miss Spector, bitte«, flehte er sie an. »Ich weiß, dass ich Ihnen gegenüber in einigen Punkten nicht ganz offen war. Aber ich habe Carol nie betrogen. Und ich habe sie nicht umgebracht. Ich muss herausfinden, wer sie aus welchem Grund ermordet hat, und Sie sind die Einzige, die mir dabei helfen kann.«
    Â»Detective Morasco ist ein sehr fähiger Mann.«
    Â»Detective Morasco hat es nicht einmal geschafft, ein kleines Mädchen zu finden.«
    Brenna zog ihre Hand von der Wagentür zurück. »Was?«
    Er atmete hörbar aus. »Egal.«
    Â»Nein. Was haben Sie damit gemeint?«
    Â»Er hat im Fall Iris Neff ermittelt. Aber wenn Sie mich fragen, war er damals noch viel zu jung für einen solchen Job.«
    Â»Das können Sie ihm nicht zum Vorwurf machen. Es kommt immer wieder …« Ihre Kehle zog sich zu. »Es kommt immer wieder vor, dass

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