Double Cross. Falsches Spiel
lange, Darling. Etwas Geschäftliches. Geh wieder ins Schlafzimmer.«
Vivies Hüften wiegten sich unter dem Morgenmantel, als sie ins Schlafzimmer zurückging. Sie blickte noch einmal kurz über die Schulter zu Catherine, dann schloß sie sanft die Tür.
»Hübsches Mädchen«, sagte Catherine. »Sie können sich glücklich schätzen.«
Pope lachte leise und schüttelte den Kopf. »Manchmal wünsche ich mir, ich könnte einem anderen Mann etwas von meinem Glück abtreten.«
Eine längere Stille trat ein, während Pope das Zimmer durchschritt. »Ich betreibe viele Geschäfte, die nicht ganz legal sind, Catherine, aber diese Sache gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.«
Catherine steckte sich eine weitere Zigarette an. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, sich mit dem Angebot an Vernon Pope zu wenden.
»Trotzdem, ich werde es tun. Sie haben meinem Bruder geholfen, und ich habe Ihnen ein Versprechen gegeben. Ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht.« Er machte eine Pause und musterte sie von Kopf bis Fuß. »Außerdem haben Sie etwas an sich, das mir gefällt. Sehr sogar.«
»Ich freue mich, daß wir miteinander ins Geschäft kommen, Mr. Pope.«
»Das wird Sie aber eine Stange kosten, Süße. Meine laufenden Ausgaben sind hoch. Ich habe Gehälter zu zahlen. Die Sache erfordert einen beträchtlichen Aufwand.«
»Deswegen bin ich ja zu Ihnen gekommen.« Catherine faßte in ihre Handtasche und zog einen Umschlag hervor. »Was halten Sie von zweihundert Pfund? Hundert sofort, und hundert bei Lieferung der Informationen. Ich möchte, daß Comma nder Jordan drei Tage lang beschattet wird. Rund um die Uhr. Ich möchte einen minutiösen Bericht. Ich möchte wissen, wo er ißt, mit wem er sich trifft und worüber sie reden. Ich möchte wissen, ob er sich mit einer Frau trifft. Schaffen Sie das, Mr. Pope?«
»Selbstverständlich.«
»Gut. Dann melde ich mich am Samstag wieder bei Ihnen.«
»Wie kann ich Sie erreichen?«
»Überhaupt nicht.«
Catherine legte den Umschlag auf den Tisch und stand auf.
Vernon Pope lächelte freundlich. »Ich habe keine andere Antwort erwartet. Dicky, bring Catherine zur Tür. Pack ihr ein paar Lebensmittel zusammen. Kaffee, Zucker und vielleicht eine kleine Dose Rindfleisch, wenn die Lieferung schon eingetroffen ist. Irgendwas Nettes, Dicky.«
»Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache, Vernon«, sagte Robert Pope. »Vielleicht sollten wir lieber die Finger davon lassen.«
Vernon Pope konnte es nicht leiden, wenn sein jüngerer Bruder ihn kritisierte. Vernon traf die geschäftlichen Entscheidungen, Robert führte sie nur aus.
»Die Sache wird uns keine Probleme machen. Läßt du sie beschatten?«
»Dicky und die Jungs sind an ihr dran, seit sie das Lagerhaus verlassen hat.«
»Gut. Ich möchte wissen, wer die Frau ist und was sie für ein Spiel treibt.«
»Vielleicht könnten wir Kapital aus der Sache schlagen, Vernon. Die Polizei zeigt sich bestimmt erkenntlich, wenn wir ihr diskret mitteilen, was sie vorhat.«
»Das läßt du hübsch bleiben. Ist das klar, Robert?«
Robert schüttelte langsam den Kopf. »Vielleicht solltest du etwas mehr ans Geschäft und etwas weniger an deinen Schwanz denken.«
Vernon drehte sich um und packte ihn am Hals. »Was ich mit meinem Schwanz mache, geht dich einen Dreck an. Auf jeden Fall ist es tausend Mal besser als das, was du mit Dicky treibst.«
Robert errötete sichtlich.
»Was siehst du mich so an, Robert? Glaubst du, ich weiß nicht, was los ist?«
Vernon ließ ihn los.
»Und jetzt geh runter auf die Straße, wo du hingehörst, und sorge dafür, daß Dicky sie nicht aus den Augen verliert.«
Keine zwei Minuten nach dem Verlassen des Lagerhauses hatte Catherine bemerkt, daß sie verfolgt wurde. Sie hatte damit gerechnet. Männer wie Vernon Pope blieben auf Dauer nur im Geschäft, wenn sie vorsichtig und mißtrauisch waren. Aber seine Leute gingen doch ziemlich plump zu Werke. Schließlich war es Dicky gewesen, der sie eingelassen, durchsucht und zu Pope gebracht hatte. Sie kannte sein Gesicht. Wie dumm von ihnen, ausgerechnet ihn auf sie anzusetzen. Es war ein Kinderspiel, ihn abzuschütteln.
Sie ging die Treppe zu einer U-Bahnstation hinunter und mischte sich unter die Menge. Sie durchquerte die Unterführung und tauchte auf der anderen Straßenseite wieder auf. Ein Bus wartete. Sie stieg ein und setzte sich neben eine ältere Frau.
Durch das beschlagene Fenster sah sie, wie Dicky die Treppe heraufgestürmt kam und mit
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