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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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vollkommene Glück. Die Ausgelassenheit mit Matt und seinen Freunden und die Freiheit, die wir in diesen Tagen spürten, ist nicht annähernd mit irgendetwas zu vergleichen oder zu beschreiben, was ich vorher oder nachher in meinem Leben gefühlt habe. Die Tage mit Matt brannten sich für immer in mein Herz und meine Seele.
    Wir tobten lachend über den Strand, setzten auf merkwürdige Holzpferdchen im Casino, durchstreiften die Klubs und Bars von Adelaide ohne je an Schlaf zu denken, ärgerten und neckten Passanten mit herrlich albernen Scherzen und genossen die Nähe und Wärme des anderen. Ich war noch nie so glücklich. Und Matt war noch nie so glücklich. Wir hoben förmlich ab aus der normalen Welt. Und das taten wir im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Habt ihr Lust, ein bisschen zu fliegen?«
    Diese Frage hatte uns Daniel schon im Fumu Blue gestellt, und ich glaube, wir haben ihn nur ungläubig angeschaut. Daniel hatte tatsächlich einen Flugschein, und sein Flugzeug stand auf einem Regionalflugplatz etwa anderthalb Fahrstunden von Adelaide entfernt. Begeistert sagten wir Ja, und bereits am nächsten Tag fuhren wir mit den Motorrädern der beiden Jungs zum airport hinaus. Ich schmiegte mich an Matts Rücken, fühlte mich sicher und unglaublich frei, als wir im warmen Fahrtwind aus der Stadt brausten.
    Der Flughafen war größer, als wir erwartet hatten, und einige Dutzend Maschinen verschiedener Größe standen auf dem Rollfeld herum.
    »Ratet mal, welche meine ist!«, sagte Daniel auffordernd. Matt grinste nur vor sich hin. Natürlich suchten wir uns die schönste, weißeste und neueste aus, aber Daniel schüttelte nur den Kopf und führte uns durch all die Flugzeuge zu einer kleinen grauen Kiste mit Flügeln dran, die wahrlich nicht so aussah, als hätte sie ihren Jungfernflug gerade erst hinter sich.
    » Das ist deine?«, fragte Sandy mit hochgezogenen Brauen.
    »Hm«, machte Daniel. »Sie ist eigentlich wie neu. Nur manchmal geht der Motor nicht so richtig, und die rechte Tür muss man beim Starten festhalten, aber ansonsten ist sie ein Prachtstück.«
    »Ah ja«, sagte ich. »Genau wie ihr beide. Nicht ganz dicht, aber sonst seid ihr in Ordnung.«
    Matt nahm mich in den Arm. »Nun mach dir mal keine Sorgen, runter kommt sie auf jeden Fall!«
    Ich weiß nicht mehr genau, ob es eine Fokker, Beechcraft oder Piper war, vielleicht war das Herstellerschild ja auch schon abgefallen, aber ich kann mich noch an den Namen von Daniels Maschine entsinnen: Lake Buccaneer .
    Wir stiegen also in die Lake Buccaneer , in deren Cockpit eine Temperatur von etwa 60 Grad herrschte. Daniel reichte jedem von uns ein Headset, bestehend aus Ohrhörern und Mikrofon. Die Sets stöpselten wir in die Anschlussbuchsen, damit wir uns während des Fluges im Motorenlärm verständigen konnten. Bei meinem Set fiel ständig das Mikrofon aus der Halterung, und Daniel half mir, es wieder zu befestigen.
    »Das haben die alle!«, lachte er. »Wenn uns das oben passiert, dann müssen wir uns eben mit Zeichensprache verständigen.«
    Mir wurde langsam etwas mulmig.
    »Und du bist wirklich sicher, dass du einen Flugschein hast und das deine Maschine ist?«
    »Hör mal, ich liebe diese Maschine!«
    »Fast wie euch beide!«, fügte Matt lächelnd hinzu.
    Nachdem wir es uns in dem kleinen viersitzigen Flugzeug gemütlich gemacht hatten, ließ Daniel den Motor an, was bewies, dass es tatsächlich seine Maschine war oder er zumindest den Schlüssel dafür besaß. Matt und ich saßen hinten, während Sandy sich auf dem Platz des Kopiloten anschnallte und sich dann verzweifelt damit abmühte, ihre Tür zu schließen.
    »Geht nicht!«, hörte ich Daniels knarrige Stimme aus meinen Kopfhörern. »Ich sagte doch, die Tür hat so ihre Macken. Wenn ich starte, musst du sie festhalten, und sowie wir schnell genug sind, ist genügend Luftdruck da, dass sie von alleine zubleibt.«
    »Wie bitte?«, brüllte ich so laut von hinten, dass die anderen durch den Krach in ihren Kopfhörern zusammenfuhren. Ich sah Matt an, aber der zuckte nur mit den Schultern.
    »Das mach ich sonst«, hörte ich ihn noch sagen, da rollte die Maschine bereits an. An aussteigen war jetzt nicht mehr zu denken. Ich lehnte mich an Matts Schulter, presste seine Hand und ergab mich in mein Schicksal.
    Mit ohrenbetäubendem Lärm hoben wir ab, während Sandy verbissen ihren Türgriff umklammert hielt, bis Daniel ihr schließlich ein Zeichen gab und sie zögernd ihre verkrampften Finger löste.

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