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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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…« Ich sah, wie Sandy die Tränen in die Augen schossen und brauchte nicht mehr weiterzusprechen.
    »Ich hatte ihn vorhin mit in den Großen gepackt, damit ich ihn beim Laufen nicht extra tragen muss. Und dann hab ich vergessen, ihn rauszunehmen. Verdammt, verdammt, verdammt! «
    Wir bekamen einen kleinen Tobsuchtsanfall, und Worte wie »Sch…hostel, abgefuckte Junkiebude« und »Nie wieder Sydney!« wechselten sich ab mit Heulattacken, bis wir endlich wieder zur Besinnung kamen, uns auf die abgef…, na, ihr wisst schon, Betten setzten und nachdachten.
    »Was machen wir denn jetzt? Wir haben nur noch die Hälfte von unserem Geld, das reicht nie, bis wir Arbeit haben.«
    Ich legte Sandy einen Arm um die Schulter und den anderen um meinen eigenen kleinen Rucksack, den ich Gott sei Dank mit zum Essen genommen hatte und der nun unser einziges Barvermögen und meine Kreditkarte enthielt. Dann fiel mir siedend heiß etwas ein.
    »Hast du deinen Pass noch?«
    Sandy wurde noch blasser, kramte eine Weile, und zu unserer grenzenlosen Erleichterung holte sie ihn schließlich hervor. Gott sei Dank, das hätte eine Menge zusätzliche Lauferei bedeutet.
    »Aber mein Schmuck ist auch weg. Und die Dollars.«
    »Okay, erst mal haben wir noch mein Geld. Wenn wir nicht mehr weiterwissen, können wir immer noch zum Council gehen.«
    Inzwischen war es weit nach Mitternacht. Wir beschlossen, die Sache nicht am Counter zu melden und auch nicht zur Polizei zu gehen. Der Junkie am Counter würde außer einem »Hm« nicht viel zur Hilfe beitragen, wenn er denn nicht selber mit drinhing. Zur Polizei wollten wir auf keinen Fall. Ich weiß auch nicht, warum, aber ich hatte panische Angst, schon zu Beginn unserer Reise mit der Polizei in Kontakt zu kommen, selbst wenn wir keine Schuld hatten. An Schlaf war nicht zu denken in diesem Kasten, vor allem, da der Dieb vielleicht noch mit uns im selben Hostel wohnte. Wir schlossen die Tür zweimal ab, schoben ein Bett davor, setzten uns angezogen wie wir waren auf das andere und versuchten, die Angst mit stundenlangem Reden zu verdrängen. Bei jedem Geräusch auf dem Gang vor der Tür zuckten wir zusammen. Aber niemand klopfte oder fummelte an der Tür herum. Doch darauf zu warten, dass es passieren konnte , dehnte Sekunden zu Stunden.
    Was für ein Start in die Selbstständigkeit! Wir wollten der Welt beweisen, dass wir alles allein schaffen und einen Kontinent erobern würden, und dann das! Das Geld zu verlieren war nicht das Schlimmste, sondern eingestehen zu müssen, dass wir schon zu Beginn unserer Reise einen Fehler gemacht hatten. Doch die Strafe für unsere Nachlässigkeit war diese scheinbar endlose Zeit in dem fucked up Hostel in der Pitt Street .
    Irgendwie überstanden wir diese Nacht.
    * * *
    Am Morgen verzichteten wir auf das Duschen, machten uns so schnell wie möglich frisch, wuchteten die Backpacks auf unsere Rücken, warfen den Schlüssel von ferne in Richtung Tresen, was den Typen dahinter zu einem »Hm?« veranlasste und ließen diesen hässlichen Kasten hinter uns. Draußen erwartete uns ein strahlend blauer Morgen, und die Stadt roch nach Frühling. Die Nacht war vergessen, und wir beschlossen, Bob anzurufen.
    Persönlich kannten wir niemanden hier in Down Under, aber wenn man Monate vor der Abreise jedem von seinem Vorhaben erzählt, dann gibt es bestimmt den einen oder anderen, der zu einem sagt: »Hey, mein Bruder hat ’ne Farm in Perth!« oder: »Wartet mal, mein Neffe ist Surflehrer und lebt am Strand von Sydney.« Es tun sich also einige Anlaufpunkte auf, die es zu nutzen gilt. Und Bob war so jemand. Der Freund des Freundes unseres Vaters kannte einen, der … na, ihr wisst schon. Jedenfalls, wir riefen Bob an, und es klingt unglaublich, aber er ließ alles stehen und liegen, sagte: »Bleibt, wo ihr seid, ich hole euch ab«, und fuhr los.
    Wir stellten uns an die Straße und hielten nach jemandem Ausschau, der vielleicht so um die dreißig sein musste, denn seine Stimme hatte sehr jung geklungen. Doch als Bob dann erschien, beachteten wir ihn erst gar nicht. Wir sahen wohl, dass da jemand aus einem Auto stieg, die Straße suchend auf und ab blickte und unsicher stehen blieb. Aber das konnte nicht Bob sein. Der war ja uralt. Doch dann blieb sein Blick an uns hängen, und da wir ja ziemlich deutlich als Zwillinge erkennbar sind, hellte sich sein Blick auf, und er winkte uns fröhlich zu.
    Also das war Bob. Ein so herzlicher und liebenswerter Mensch, dass ich das uralt

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