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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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eigentlich dicht beieinander, aber versuchte man dann, von einem zum nächsten zu gelangen, schienen Meilen dazwischenzuliegen. Dieser Stadtbummel dauerte zehn Stunden, wir beide bekamen Bleifüße und die Sohlen unserer Schuhe nutzten sich gefährlich weit ab. Aber egal, wir hatten es versprochen, und dann, auf einmal, machte es uns auch Spaß.
    Wir nehmen euch kurz mit, und ihr dürft unseren Erfahrungsschatz weitergeben. Ach, eins noch: Wenn ihr rummeckert und meint, das sei zu einseitig, und Sydney habe doch viel mehr schöne Ecken, dann habt ihr recht. Aber wir waren neunzehn und wollten das Leben spüren, und das verbirgt sich für uns nicht in toten Gemäuern und der hundertsten Kirche. Eine Stadt lebt nur durch ihre Menschen. Setzt euch an irgendeine Stelle und nehmt das Gefühl in euch auf, wie die Geschichte einer Stadt, eines Ortes, ja, der Stelle, an der ihr gerade sitzt, jede Sekunde geschrieben wird. Eine Stadt ist wie ein Organismus, durch dessen Adern Menschen pulsieren, die ihn am Leben halten, dessen Körper strahlt oder zerfällt und dennoch Charme besitzt. Wenn eure Sinne Geräusche, Anblicke, Menschen und Gebäude in sich aufnehmen, dann merkt ihr, wie ihr Teil dessen werdet, was eine Stadt ausmacht. Wenn ihr in einer australischen Stadt sitzt, wird euch zusätzlich noch warm ums Herz.
    Die Sache mit Carols Kreuzchen war gar nicht so schlecht, so konnten wir vorher sehen, wie man den Stadtkern am besten abgeht und mussten nicht dauernd kreuz und quer laufen. Dann wären wir nämlich mit zehn Stunden niemals ausgekommen. Betrachtet man den Stadtplan von Sydney, sieht man, dass sich die meisten Sehenswürdigkeiten – wie in fast jeder anderen Stadt auch – in einem relativ kleinen Umkreis befinden. Hier ist es der Bezirk zwischen der Verlängerung der Harbour Bridge und der gedachten Weiterführung des Harbour Tunnels. Auf circa vier Quadratkilometern findet man genügend Sehenswürdigkeiten, um locker einen Tag mit Herumlaufen zu verbringen. Nur, wo beginnt man?
    Sandy und ich sind Individualisten. Wir haben nichts gegen andere Touristen. Nein. Wir hassen sie! Wenn ihr auch zu denen gehört, die meinen, die Welt müsste eigentlich für euch allein da sein, dann müsst ihr Sightseeing gegen den Uhrzeigersinn machen, um drei Uhr nachts beginnen oder zu Hause bleiben. Um fünftausend Japanern mit klickenden Fotoapparaten, Amerikanern in Shorts und mit Eiscreme und Deutschen mit Wiener Schnitzeln zu entkommen, muss man früh aufstehen und sie dann quasi an sich vorbeiziehen lassen. Klares Ziel zu Beginn der Tour: The Opera House . Bennelong Point , die Landzunge, auf der das Wahrzeichen erbaut wurde, liegt an der nördlichen Abgrenzung unseres Sightseeing-Quadrats, und damit fällt die Entscheidung leicht. Fangen wir also bei der Oper an. Wenn ihr es hinkriegt, dann steht früh auf, so früh, dass ihr dort ankommt, wenn jeder vernünftige Mensch noch in sein Croissant beißt. Dann könnt ihr sagen: Die Oper und ich, war das schön!
    Ich brauche euch über dieses Kunstwerk der Architektur nicht viel zu erzählen. Geht früh genug hin, setzt euch daneben und denkt euch: Mann, Alter, wer auch immer du warst, haste gut gemacht! Der Architekt fällt mir nicht mehr ein, ist ja auch egal, aber das Produkt seines Geistes ist jetzt unsterblich geworden.
    Ein paar Umwege kann man nicht vermeiden. Wir entschieden uns, zuerst am Circular Quay von der Oper zurück nach rechts abzubiegen und auf der Hafenpromenade entlangzuschlendern. Macht man dies an einem Wochentag, kann man zusehen, wie Tausende von Pendlern aus den Fähren steigen und zu ihren Arbeitsplätzen streben. Aber auch so macht der Spaziergang an den Kais Spaß, und schließlich landet man in dem Bezirk, von dem Carol sagte: » The Rocks muss sein!«
    The Rocks ist Sydneys Altstadt, wohl auch die erste Ansiedlung von Weißen an dieser Stelle der weit verzweigten Buchten. Hier beginnt auch die gewaltige und beeindruckende Harbour-Bridge, deren Bau leider einige der alten Häuser das Leben gekostet hat. Also, Sandy und ich sind keine Stadtrundgangfreaks, aber The Rocks ist toll. Kopfsteingepflasterte Gassen, viele süße Restaurants und Läden, und vor allem die Häuser im Kolonialstil, die ich so sehr liebe. Wer will, kann von dort aus auch ein Ticket für eine geführte Sightseeingtour kaufen und sich durch die Stadt kutschieren lassen. Vielleicht noch ein Hinweis an dieser Stelle: Man sollte The Rocks vielleicht besser erst gegen Abend aufsuchen,

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