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Down

Down

Titel: Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Southard
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irgendwo eine Gitarre in der Nähe. Wir könnten einen Song schreiben.«
    Jen bedachte sie mit einem Blick, der sich wie Prügel anfühlte.
    »Ich gebe mir doch bloß Mühe. Soll ich im Rhythmus furzen? Ich kann’s zumindest versuchen.«
    »Halt einfach die Klappe, Schwesterherz. Wir brauchen keinen Babysitter.«
    Kevin drückte ihre Hand. »Ist schon gut. Danke, aber ich glaub, keinem von uns ist nach Aufmunterung zumute.«
    »Okay. Tut mir leid.«
    »Nicht entschuldigen.«
    »Zu spät.« Sie trommelte mit den Fingern auf ihre Knie und starrte ins Leere. Etwas Heißes brannte hinter ihren Augen und sie befürchtete, dass bald Tränen über ihre Wangen purzeln würden. Dabei wollte sie doch nur helfen.
    Mehr neugierig als besorgt betrachtete sie die dunkle Ecke, in der Conner sich eingenistet hatte. Er hatte etwa fünf Minuten lang Taschen durch die Gegend getreten und in einer oder zwei von ihnen herumgewühlt. Nun lag er in einem seligen Dämmerzustand da, sabberte und fuhr sich von Zeit zu Zeit mit den Fingerspitzen durchs Gesicht. Offenbar hatte er gefunden, wonach er suchte.
    Eventuell konnte sie ja …
    Ihr Körper versteifte sich, als die Kreatur erneut aufbrüllte. Im Inneren der Kabine hörte es sich noch weitaus schlimmer an. Der Laut klang wütend und gequält zugleich und ließ sie an misshandelte Hunde denken, die bösartig waren, weil sie es nicht besser wussten. Ein weiteres Heulen erfüllte die Absturzstelle und sie griff nach den Händen ihrer Familie.
    »Kann es hier reinkommen?«, wollte Jen wissen.
    »Ist es vorhin jedenfalls nicht«, antwortete Kevin. »Hat’s aber auch nicht ernsthaft versucht.«
    »Was will es von uns?«
    »Ist wahrscheinlich neugierig«, gab Dani zurück. »Oder verängstigt. Wir sind vermutlich in sein Revier eingedrungen.«
    »Wir sind dummerweise mit unserem maroden Jet abgestürzt, ohne uns den Landeplatz vorher aussuchen zu können. Sorry, liebes Monster, wenn du das nicht schnallst. Erwarte bloß kein Mitleid von mir.«
    »Sei ein braves Mädchen«, meinte Kevin.
    Ein weiteres Brüllen schloss sich an, diesmal gefolgt von Rumoren. Sie hörte, wie etwas wieder und wieder gegen Metall hämmerte. Es attackierte offensichtlich das Flugzeug, nicht aber den Bereich, in dem sie sich aufhielten. Alle paar Sekunden röhrte es von Neuem und gab dann einen Laut von sich, der fast wie ein Bellen klang. Erst wollte sie sich zu einer der Luken schleichen, um Genaueres mitzubekommen, doch dann entschied sie, stattdessen die Kabine nach einer Waffe abzusuchen. Wenn das Biest versuchte, in einen anderen Sektor der Maschine einzudringen, drohte ihnen früher oder später ebenfalls unangenehmer Besuch. Dann wollte sie gerüstet sein.
    »Wo willst du hin?«, fragte Kevin, als sie in gebückter Haltung den Weg zum Vorderteil der Kabine antrat. Als Antwort legte sie lediglich den Zeigefinger an die Lippen und setzte ihr Manöver fort.
    Beim Untersuchen des Durcheinanders ignorierte sie die Plastikverkleidung, die gesplittert und von den Kabinenwänden gefallen war. Damit ließ sich nichts anfangen. Stattdessen nahm sie sich die gewundenen Metallteile vor. Nachdem sie sich ein paar Sekunden lang mit dem Geschrei und den Angriffsgeräuschen des Monsters im Ohr auf die Suche gemacht hatte, entdeckte sie ein gezacktes Aluminiumstück, das nahezu vollständig abgebrochen war. Es würde sich ohne größeren Aufwand lösen lassen. Sie fuhr prüfend mit der Daumenspitze darüber und stellte fest, dass es extrem scharfkantig war.
    Vorsichtig zerrte sie daran herum, hebelte es auf und ab, vor und zurück. Zunächst fielen ihr die Bewegungen höllisch schwer, doch bald ging es merklich leichter. Schließlich brach das Fragment mit einem schnalzenden Geräusch ab. Sie öffnete eine Reisetasche, die aus den Gepäckfächern auf den Gang gefallen war, und schleuderte achtlos ein paar Boxershorts beiseite, bis sie ein T-Shirt entdeckte. Sie wickelte den Stoff um das schmale Ende des Metallstücks, damit sie sich nicht schnitt, hielt es mit der Hand fest und drückte die andere Seite auf den Boden. Mit dem Fuß gelang es ihr, es relativ geradezubiegen. Sie machte ein paar Probeschläge. Gar nicht so übel! Es lag zwar schwer in der Hand, wirkte aber stabil genug.
    Als sie zum Loch in der Kabinenseite zurückging, warf sie ihrer Familie ein kurzes, nervöses Grinsen zu. Sie erwiderten es mit leerem Gesichtsausdruck. Vermutlich hatten sie im Moment wirklich andere Dinge im Kopf.
    Das Rumoren war in der

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