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Down

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Titel: Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Southard
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T-Shirt-Fetzen um die Wunde am Arm. Als er sie fand, waren die beiden gerade damit beschäftigt, aneinander herumzufummeln. Er wusste nicht recht, ob sie nun ein Paar waren, sich einfach einsam fühlten oder mächtig unvernünftig waren, aber er fand, dass es ihm nicht zustand, darüber zu urteilen. Seine Aufgabe war es vielmehr, die Leute am Leben zu halten und dafür zu sorgen, dass man sie rettete. Er glaubte, dass er einen guten Plan hatte, um beides zu erreichen. Und ja, es mochte ein simpler Plan sein, aber was konnte man schon erwarten, wenn man ihn in einem demolierten Cockpit mit dem Gestank herausgerissener Eingeweide in der Nase austüftelte.
    Als sie sich dem näherten, was früher das Heck des Flugzeugs gewesen sein musste, steckte Dani ihren Kopf aus der Bruchkante, die als Eingang diente. »Halleluja! Ihr habt Greg befreit?«
    »Nee«, witzelte Greg. »Ich bin nur der nächste Akt in deinem Albtraum.«
    »Spätestens nach dem Spruch bin ich mir sicher, dass du’s bist, Greg.« Sie trat aus dem Wrack und lächelte. Greg nahm sie in den Arm und drückte sie. Dabei grunzte er vor lauter Anstrengung.
    »Potter hat mir das mit Jen und Kev erzählt. Tut mir wahnsinnig leid.«
    Ihr Lächeln zerfiel. Sie nickte und schniefte ein paarmal. Für einen Moment stand sie da und atmete tief und ruckartig, wie Potter es bei Leuten gesehen hatte, die darum kämpften, nicht zu weinen. Dann wischte sie sich über die Augen und das Lächeln kehrte zurück. »Bitte sagt mir, dass das Funkgerät funktioniert.«
    »Keine Chance«, antwortete Potter. »Ich hab eine ganze Weile damit herumexperimentiert, aber ich weiß noch nicht mal, wie man in einem gecrashten Cockpit den Strom wieder zum Laufen bekommt. Keine Ahnung, ob das überhaupt möglich ist. Kann von euch zufälligerweise jemand zaubern?«
    Sie schüttelten die Köpfe. Greg sagte: »Tja, war ein netter kleiner Wunschtraum.«
    »Also, was jetzt?«, erkundigte sich Shannon. »Wie lange sind wir schon hier? Sechs Stunden vielleicht? Diese Kreatur hat sich schon eine ganze Weile nicht mehr blicken lassen, aber ich glaube nicht, dass das so bleibt.«
    »Bei ihrem zweiten Besuch hat sie sich die Piloten geholt«, meinte Potter. »Hoffen wir, dass sie eine Weile mit ihnen beschäftigt ist.«
    »Mein Gott …«
    »In der Zwischenzeit sollten wir etwas unternehmen.«
    »Was denn?«, fragte Dani.
    »Zuerst suchen wir die Senke, von der Conner berichtet hat.«
    Kevin wälzte sich auf dem Boden und versuchte, einen ausgiebigen Blick auf Conner zu ergattern. Er konnte das Gesicht des Gitarristen nicht erkennen, aber davon abgesehen machte der Kerl einen ziemlich apathischen Eindruck. Besser als nichts. Er konnte immer noch flüstern und falls Conner etwas mitbekam … wer würde schon einem Junkie glauben?
    »Hey«, sagte er, während er sich zu Jen umdrehte. »Wie kommst du zurecht?«
    »Meine Hüften, mein Arsch und meine kostbarsten Teile fühlen sich an, als ob sie am Spieß geröstet werden. Und bei dir?«
    »Meine fühlen sich nach gar nichts an.« Irgendwie brachte er ein müdes Lächeln über seinen Scherz zustande. Jen erwiderte es nicht. Er streckte den Arm aus und griff nach ihrer Hand, aber sie zog sie weg.
    »Nein. Lass es.«
    »Sie sind draußen und reden.«
    »Und?«
    »Also haben wir eine Minute für uns. Ich wollte nur wissen, ob du okay bist.«
    Sie fixierte ihn mit einem kalten Blick. »Mein Becken ist gebrochen, Kevin. Was daran ist deiner Meinung nach okay?«
    »Ich weiß. Ich wollte nicht …«
    »Schon gut.«
    »Und?«
    »Nichts und. Wir beide sind fertig miteinander.«
    Insgeheim hatte er damit gerechnet. Aber es lag ihm fern, es zu akzeptieren. Er schob die Fingerspitzen unter den Saum des T-Shirts, um ihren Bauch zu streicheln. »Ich finde, du überstürzt die Sache.«
    »Dann bist du ein Idiot.«
    »Warum das?«
    »Kevin, mein Becken ist zertrümmert. Du bist gelähmt. Im Moment wissen wir beide nicht, ob wir jemals wieder ficken können, schon gar nicht miteinander.«
    »Man weiß nie.«
    »Egal. Du solltest zur Abwechslung mal wieder Sex mit deiner Frau haben. Mit meiner Schwester, weißt du noch? Ich glaube, ihr seid euch schon mal begegnet.«
    »Aber ich liebe dich. «
    »Werden wir gerade dafür bestraft?« Sie würdigte ihn keines Blickes, als sie die Frage stellte, starrte stattdessen stumpfsinnig an die Decke der Kabine.
    »Ich … nein. Nein, das ist verrückt. Bloßes Karma bringt nicht mal eben ein ganzes Flugzeug zum Absturz.«
    »Doch, und

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