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Titel: Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Southard
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starrte, desto weniger Sinn ergab es.
    »Was ist das denn für ein Quatsch?«, grummelte Potter. »Kann einer von euch was damit anfangen?«
    »Nein. Ich habe so was noch nie gesehen.« Dani schob sich an der Journalistin vorbei und hielt den Blick auf den spiralförmigen Umriss gerichtet, der tief in den Baumstumpf gekerbt war. Das Symbol zog sie magisch an und sie spürte ein merkwürdiges Vibrieren im Schädel. Bevor sie wusste, was sie tat, schnellte ihre Hand mit ausgestreckten Fingern nach vorn. Sie wollte es berühren, mit den Fingern die Konturen nachfahren, da riss Gregs Stimme sie jäh aus ihrer Trance.
    »Sie sind überall.«
    Sie wandte sich um. Greg inspizierte die übrigen Bäume in der Umgebung. Als sie seinem Blick folgte, erkannte sie, dass er recht hatte. An sämtlichen Kiefern, die um die Senke herum wuchsen, prangte ein Symbol – eins seltsamer als das andere. Die Bandbreite reichte vom leicht Fremdartigen bis zum offenkundig Unirdischen.
    Potter schüttelte irritiert den Kopf. »Das wird mir langsam alles zu krass. Unser monströser Angreifer ist schlimm genug, aber das ist noch eine ganze Ecke durchgeknallter.«
    »Vorschläge?«, meldete sich Greg zu Wort.
    »Ich gehe Hilfe holen«, antwortete Dani. Die Worte verließen ihren Mund, ehe sie darüber nachdachte. Dabei wusste sie, dass sie schon eine ganze Weile darauf gewartet hatte, sie laut auszusprechen.
    Ein schockierter Ausdruck zeichnete sich auf Gregs Gesicht ab. »Das kannst du vergessen.«
    »Wieso? Irgendjemand muss es tun. Kein Funkgerät, du erinnerst dich? Außerdem gehöre ich zu den wenigen, die nicht allzu schlimm verletzt sind.«
    »Dani, du hast ’ne Schraube locker.«
    »Es gibt nichts, was ich hier tun könnte!« Sie erschrak über die Vehemenz in ihrer Stimme. Doch die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus und sie glaubte nicht, dass sie sich hätte bremsen können, selbst wenn sie es wollte. »Es zählt einzig und allein, dass wir überleben und gerettet werden. Und um Letzteres werde ich mich kümmern.«
    »Die nächste menschliche Siedlung könnte meilenweit entfernt sein«, gab Potter zu bedenken.
    »Ich renne jede Nacht zwei Stunden lang auf einer Bühne hin und her. Da werden mich ein paar Kilometer Fußmarsch kaum überfordern.«
    »Ich komme mit.«
    Dani zuckte zusammen, als Conners Stimme in ihrem Rücken ertönte. Sie hatte ihn gar nicht kommen gehört. Den Ausdruck auf dem Gesicht des Gitarristen kannte sie nur zu gut. Fast jeden Morgen setzte er seine charakteristische Mein Rausch lässt nach -Miene auf. In solchen Momenten würde sie ihn immer am liebsten mit dem Arsch voran aus dem Tourbus werfen.
    »Das halte ich für keine gute Idee.«
    »Wieso nicht?«
    »Conner, sieh dich doch mal an.«
    »Mir geht’s gut. Hab mich ausgekotzt und alles.«
    »Er sollte dich begleiten«, schaltete sich Potter ein.
    »Was? Auf gar keinen Fall!« Sie trat nahe an den Tourmanager heran und senkte ihre Stimme. »Ich kann’s nicht gebrauchen, dass mir dieser Junkie am Rockzipfel hängt.«
    Er fasste sie an den Schultern und drückte sie sanft. »Aber du brauchst Unterstützung. Ich würde dir Greg oder Shannon mitgeben, aber jemand muss Jen und Kevin beschützen, falls das Biest zurückkehrt. Ich kann’s nicht machen. Mein Knie zickt rum und ich habe ständig heftige Schwindelanfälle.«
    »Er wird mich nur aufhalten.«
    »Dann musst du ihn eben antreiben.«
    »Conner ist kein Hund, den man an einer Leine Gassi führt, Potter.«
    Er grinste. »Aber so ganz falsch ist der Vergleich nicht.«
    Sie starrte ihn an. Ihre Miene verfinsterte sich, während sie nach einer passenden Erwiderung suchte. Das Beste, was ihr einfiel, waren einige zielsicher platzierte Beleidigungen, also zuckte sie mit den Achseln und erwiderte: »Na schön. Aber wenn er zurückfällt, fällt er zurück. Ich lege für ihn keine Extrapausen ein. Was ist mit euch?«
    »Wir müssen uns verteidigen«, entgegnete er. »Das Vieh hat schwere Schäden am Cockpit angerichtet. Ich will den Teil des Fliegers sichern, in dem sich deine Familie aufhält, und dafür sorgen, dass es nicht in die Kabine eindringt.«
    »Lass nicht zu, dass ihnen etwas zustößt, Potter. Ich mein’s ernst.«
    »Wir tun, was wir können.«
    »Das will ich dir auch geraten haben.« Sie wandte sich von dem großen Mann ab und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf Conner. Der Gitarrist stand am Rand der Senke und starrte auf das Gemetzel am Boden, während er an dem getrockneten Blut auf seinem

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