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Down

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Titel: Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Southard
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fest, dass ihm auch diese Empfindung nicht sonderlich sympathisch war.
    Nur für den Fall der Fälle kontrollierte er seine To-Do-Liste. Das Notizbuch wurde vor seinen Augen aufgeschlagen. Der einzige Eintrag auf der blassblauen Lineatur frustrierte ihn:
    1. Warten
    Sein Blick war finster wie ein schwarzes Loch. Bevor er verstand, was er vorhatte, hievte er sich auf die Beine und grummelte dabei ununterbrochen vor sich hin.
    »Was?« Shannon schreckte auf. Ihre Hand wanderte automatisch zum Speer und er hätte sie dafür küssen können.
    »Ich mache Feuer«, erklärte er.
    Sie kam auf die Beine. »Halten Sie das für eine gute Idee?«
    »Mir ist ganz schön kalt«, meldete Jen sich zu Wort.
    »Sie meinen aber kein Feuer hier drin, oder?«
    »Nein«, erwiderte Potter. »Ich zünde im Freien ein Leuchtfeuer an. Vielleicht bemerkt es jemand.«
    Shannon trat ihm in den Weg. »Ich halte das für keine gute Idee.«
    »Fällt Ihnen etwas Besseres ein?«
    »Potter, dieses Ding lässt uns nun schon den ganzen Tag in Frieden. Warum wollen Sie seine Aufmerksamkeit unnötig auf uns lenken?«
    »Weil ich etwas unternehmen muss. Das ist ein ebenso guter Grund wie jeder andere. Wenn wir ein anständiges Feuer zustande bekommen, schreckt es das Biest möglicherweise ab.«
    »Ihr guter Grund ist also idiotisch? Kommen Sie! Wer sagt, dass das Ding Angst bekommst, wenn es ein Feuer sieht? Wir wissen überhaupt nichts über diese Kreatur. Verdammt, beim Absturz hat es auch gebrannt und sie kam trotzdem.«
    »Erst als das Feuer fast runtergebrannt war. Jemand, der über uns fliegt, könnte uns dadurch bemerken.« Er versuchte, sich an ihr vorbeizuschieben, aber sie hielt ihn erneut auf.
    »Wir haben den ganzen Tag kein Flugzeug zu Gesicht bekommen. Ist Ihnen das aufgefallen? Wie kann das sein?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Dann locken Sie nicht dieses Vieh an, nur weil Sie sich langweilen.«
    Er spießte sie mit seinem Blick auf. Ein Kniff, den er sich beim jahrelangen Umgang mit Musikern, Konzertveranstaltern und Hotelangestellten angeeignet hatte. »Dani, Conner und Greg. Denken Sie einen Augenblick über diese Namen nach, Rolling Stone. Sie sind alle irgendwo da draußen unterwegs, und keiner von ihnen kann im Dunkeln sehen. Wäre es nicht gut, dass Sie uns sofort finden, wenn sie zurückkommen? Oder ist es Ihnen lieber, wenn Greg die ganze Nacht durch den Wald irrt?
    Wirklich, ich wünschte, es gäbe eine Alternative. Die ganze Angelegenheit stinkt von vorne bis hinten. Aber im Moment müssen wir alles daransetzen, Risiken zu minimieren und unsere Chancen auf Rettung zu erhöhen. Ja, wenn wir ein Feuer anzünden, lässt sich nicht ausschließen, dass dieses Ding auf uns aufmerksam wird, aber genauso gut lässt sich argumentieren, dass wir damit Gregs Aufmerksamkeit erregen. Oder es sieht doch jemand anders den Rauch. Ich kann’s nicht garantieren, aber es reicht mir nicht, dass wir uns auf den Hosenboden setzen und abwarten.«
    Sie musterte ihn und die Rädchen in ihrem Kopf rotierten offenbar auf Hochtouren. Falls Rolling Stone ihn bei seinen Bemühungen nicht unterstützen wollte, konnte er sie kaum dazu zwingen. Solange sie nicht auf die Idee kam, ihn zu boykottieren, würden sie miteinander auskommen.
    Schließlich zuckte sie mit den Schultern. »Okay«, sagte sie. »Beeilen wir uns.«
    Alles war Schatten. Conner wusste noch, dass sie ins Flugzeug eingestiegen waren, danach verschwamm alles. Da war irgendwas mit einem toten Typen, aber die Schleier verhinderten, dass er sich darauf konzentrieren konnte. Sie wirbelten um ihn herum, zogen ihn tiefer und tiefer, brachten ihn an einen Ort, an dem es warm und weich war und ihm nichts etwas zuleide tun konnte. Überhaupt nichts.
    Durch fast komplett geschlossene Lider betrachtete er das … was war das? Befand er sich etwa immer noch im Flugzeug? Warum hatten sie das nur für eine gute Idee gehalten? Jeder Idiot konnte sehen, dass … zum Teufel damit. Es spielte keine Rolle. Jedenfalls befand er sich im Inneren der Maschine und starrte in einen engen Tunnel aus Schatten und Leere, der um ihn herum pulsierte. Schweben. Es fühlte sich an, als schwebte er. Er konnte sich einfach fallen lassen, durch diese wundersame Sphäre aus Dunkelheit und Wärme treiben. Hatte er sich das nicht verdient? Nach allem, was er heute durchgemacht hatte, belohnten ihn das Schweben und die Schatten und die Wärme und alle Glückseligkeit der Welt. Holt die Frauen zum Tanzen. Schaltet die Musik ein und

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