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Dr. House

Dr. House

Titel: Dr. House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Jackman
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eines Menschen keinen Glauben schenken, paraphrasiert Wilson House, aber ihren Handlungen. Detective Tritters Meinung dazu in Staffel 3, als er daran arbeitet, House ins Gefängnis zu bringen? »Menschen wie Sie lügen sogar mit ihren Taten«, sagt er zu House in der 56. Folge nach dem Pilotfilm.
    AUTOR: »In einer Szene entschuldigt sich House bei Tritter, aber der sagt, das sei nicht genug, ›Menschen wie Sie lügen sogar mit ihren Taten‹.«
     
    ROBERT SEAN LEONARD: »Ja, die Menschen lügen, und die Bösen gewinnen fast immer. Mir gefällt, dass Tritter das sagt. Ich würde das über fast jeden sagen, den ich kenne. Sich zu entschuldigen bringt es aus meiner Sicht nicht.«
    In »Drei Beine« sagt House, im Angesicht des Todes besännen sich die Menschen aufs Wesentliche. Und tatsächlich kommt heraus, dass die Behauptung des Bauern, er sei von einer Schlange gebissen worden, gelogen war: Sein Hund hat ihn gebissen. Wenn er die Wahrheit gesagt hätte, wäre er zwar früher behandelt, aber der Hund eingeschläfert worden. »Es gibt
’nen Haufen Gründe zu lügen«, sagt Foreman in »Ist das Lügen nicht schön?«, »aber nur einen, die Wahrheit zu sagen.«
    HOUSE: »Dass jeder lügt, hat seinen Grund. Es funktioniert. Es ist der soziale Kitt der Gesellschaft. Das haben wir den Tieren voraus.«
     
    WILSON: »Oh, ich dachte, das wäre unser Daumen.«
    Fragt man David Shore, ob er auch der Meinung sei, dass jeder Mensch lügt, weil es für das soziale Leben unerlässlich ist, bejaht er. Aber er betrachtet dieses Phänomen in einem größeren Rahmen, besonders im Fall von House:
     
    Da ist eine immanenter Widerspruch im Denken von House. In diesem Widerspruch liegt jedoch eine Wahrheit. Sie ergibt scheinbar überhaupt keinen Sinn, weil sie selbst widersprüchlich ist. House glaubt nicht an Gefühle, nur an die Wahrheit, und an alles, was ihn zur Wahrheit bringt – und sei es das Lügen.
     
    Aber die Wahrheit ist schlüpfrig wie ein Aal.
     
    Ich meine nicht die Situation, wenn jemandem klar ist, dass etwas schwarz ist, und trotzdem behauptet er, es sei weiß. Ich glaube vielmehr, dass jeder alles durch sein eigenes Prisma betrachtet. Man sieht seinen Beitrag zur Arbeit größer oder kleiner, als er ist. Man hat eine bestimmte Sicht auf die Beziehungen zum Ehepartner, den Kindern, den Freunden, die diese nicht teilen. Man betrachtet alles durch eine rosa Brille.
    Mit ›Jeder Mensch lügt‹ meint House, dass niemand die Wahrheit kennt, ja, nicht einmal weiß, dass er sie nicht kennt. House ist auf der Suche nach einer objektiven Realität und versucht, sich von allem zu befreien, was ihn daran hindern könnte, dahin zu gelangen.

     
    Das hat David Shore früh gelernt in seiner Zeit als Jurist:
     
    Wenn ein Mandant hereinkam und seine Geschichte erzählte, dachte man: ›Okay, dem Mistkerl zeigen wir es, unfassbar, dass er Ihnen das angetan hat.‹ Man glaubte ihm vollkommen. Aber vor Gericht bekam man die Version der Geschichte von der anderen Seite zu hören, und man weiß, wenn die andere Person zuerst ins Büro gekommen wäre und die Geschichte erzählt hätte, hätte man genau so reagiert: ›Okay, dem Mistkerl zeigen wir es.‹ Und man weiß auch, dass strenggenommen keiner von beiden lügt. Beide glauben an ihre Geschichte, aber die schließen sich gegenseitig aus. Und das liegt daran, dass die beiden die Ereignisse schon aus ihrer Perspektive wahrgenommen und dann die entsprechenden Schlussfolgerungen daraus gezogen haben. Sie erfinden nichts, sondern betrachten die Dinge nur durch ein bestimmtes Prisma.
     
    Für House liegt die Wahrheit in der Lösung des Rätsels, das jeder medizinische Fall für ihn darstellt. Das ist die Realität, durch die eine gewisse Ordnung im Universum herrscht, zumindest aus seiner Sicht. House hält das Menschliche so weit wie möglich aus seinen Fällen heraus – er besucht seine Patienten nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Ein perfekter Fall würde sich wie ein mathematisches Problem darstellen, denn »Zahlen haben noch nie gelogen« (»Widerspiel«). Normalerweise hat House Recht, es gibt also eine Entschädigung für den Kollateralschaden, den sein Verhalten bewirkt. In »Zu den Sternen?« wünscht sich Cuddy, House würde mehr Bescheidenheit zeigen. »Wieso sollte er das?«, fragt Cameron. »Weil andere sie besitzen? Wieso sollte er so sein wie andere Menschen?«

    Einige Lügen und die Lügner, die sie erzählen
House führt heimlich einen Vaterschaftstest bei

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