Dr. House
als wenn man es macht wie Peter Fonda und einfach drauflosbrettert.«
AUTOR: »Einen schlechten Wilson wird es also nie geben?«
»Es wäre uninteressant, denn ein schlechter Wilson ist der Wasserbett-Wilson. Selbst das geht schief. Ich glaube nicht, dass sich House das wünscht. Im Gegensatz zu Amber liegt ihm nichts daran, das aus Wilson herauszuholen. House ist damit zufrieden, wie er ist. Es tut ihm weh, ihn kämpfen zu sehen. Das ist wie Gürteltiere zu beobachten. Sie rollen sich zu einer kleinen Kugel zusammen. Und wenn man eines auf dem Rücken liegen sieht, denkt man ›Oje‹, und ich glaube, das ist es, was House für Wilson empfindet.«
Robert Sean Leonard über … Robert Sean Leonard
»Wenn ich an Dr. House denke, denke ich an meinen Trailer, an das Make-up im Gesicht, daran, wie Ira [Hurvitz, Script Supervisor] mir eine Info zu dem Drehbuch gibt. Daran, dass ich gern bis halb sieben fertig wäre, weil meine Frau Abendbrot macht. So ist mein Tag. Das ist die Sendung für mich – etwas anderes als für die meisten Leute. In Iowa zum Beispiel wird morgens um acht der Fernseher angeschaltet, und dann läuft er. Eine Folge geht in die nächste über.
Ich bin der faulste Mensch am Set und vielleicht sogar in ganz Los Angeles. Ich arbeite nicht gern. Als ich für Dr. House vorsprach, tat ich
das gleichzeitig auch für die Serie Numb3rs. Ich musste mich entscheiden, ob ich Probeaufnahmen für Numb3rs oder für Dr. House machen sollte. In Numb3rs hätte ich ziemlich viele Szenen gehabt. Zu viel Text. Ich dachte: ›Och, nö, das ist zu anstrengend. Ich bin lieber der Schneider bei Dr. House [Dwayne Schneider, der Hausmeister aus One Day at a Time ]. Man schaut jede achte Szene mal rein und sagt: ›Wissen Sie, die Rohre sind …‹ Ich mag die Rolle. Ich mag den Typen, der zwei oder drei Szenen pro Folge hat.
Ich liebe meine Frau, ich liebe mein Leben, meine Tochter, meine Hunde und meinen Garten. Deshalb wäre ich lieber zu Hause, statt zu arbeiten. Einer der Witze, die über mich am Set kursieren, ist, dass ich der bin, der immer meint: ›Das war doch schon gut.‹ Ist eine Aufnahme fertig, möchte ich gern weitermachen. Wenn jemand sagt: ›Ich habe ein Kabel im Hintergrund gesehen‹, denke ich als Erstes: ›Nicht wirklich, oder?‹ Ich will immer weitermachen und nie etwas wiederholen.«
AUTOR: »Kommt das von Ihrem Theater-Background, wo es auch nicht jeden Abend perfekt laufen kann?«
»Ich habe bisher noch nie darüber nachgedacht. Theaterschauspieler zu sein ist etwas ganz anderes als Filmschauspieler. Film ist die langweiligste Arbeit, die man sich vorstellen kann. Das ist ein großes Paradox: Die Leute, die nicht beim Film sind, halten das für den interessantesten Job überhaupt, aber wenn man nicht gerne liest, hat man ein Problem, denn man schlägt jeden Tag zwölf Stunden tot, um dann eine Stunde zu spielen.«
AUTOR: »Immer dasselbe …«
»Das war nie so richtig mein Ding. Es gibt Filmschauspieler, die ich sehr mag. Ich selbst gehöre nicht dazu. Brando und Chris Walken sehe ich mir gern an. Ich bin ziemlich vorsichtig. Mir ist immerzu bewusst, dass da eine große Linse vor mir ist. Ich kann das nie abschütteln. Leute wie Chris Walken können das offenbar, sie wirken so lebendig. Sie kichern,
lachen, zwinkern und kratzen sich im Gesicht wie im echten Leben. Denen macht das vermutlich mehr Spaß als mir. Ich bin dabei immer etwas steif.«
AUTOR: »Man könnte sich fragen, warum sie es dann machen …«
»Wenn man beim Theater besser bezahlt würde, wäre ich dort. Manche Schauspieler machen alle drei Sachen, Film, Fernsehen und Theater. Damit will ich nicht sagen, dass mir dieser Job keinen Spaß macht. Dr. House ist eine tolle Serie, und ich bin gern dabei. Die Leute sind super, Hugh ist unglaublich, und die Drehbücher könnten nicht besser sein. Mir hat das Drehen einfach noch nie gefallen. Wenn ich mit Ethan Hawke rede oder Leuten, mit denen ich aufgewachsen bin, merke ich, es gibt Menschen, denen gibt das etwas, so wie mir das Theater. Wenn sie über Tarantino sprechen oder eine bestimmte Einstellung in Der weiße Hai , dann sind sie so wie ich, wenn es um Tom Stoppard geht. Meine Geschichten drehen sich alle um das ›Circle in the Square‹-Theater, das Public Theater und Joseph Papp. Die Idole meiner Jugend sind Sam Waterston und Blythe Danner.«
AUTOR: »Sie müssen also beim Fernsehen arbeiten?«
»Es gibt Dinge, die ich
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