Dr. House
Zusammenfügen von Ton- und Bildmaterial und die Farbkorrektur. Dann müssen die Produzenten, das Studio und der Sender sie anschauen. Viele dieser Termine sind beliebig, wie Gerrit zugibt: »Normalerweise dauert alles länger.«
Die Cutter, die den Zusammenschnitt der Szenen zu einer korrekten Reihenfolge verantworten, heißen bei Dr. House Amy Fleming, Dorian Harris und Chris Brookshire. Sie beginnen mit der Arbeit an den Folgen, sobald sie die Tagesaufnahmen des Vortags bekommen. Das Aussehen und der Klang der Serie sind wieder ein anderes Thema. Sie werden in der Postproduktion erzeugt, die am Ende des gesamten Prozesses steht. Das Sendedatum steht zwar unumstößlich fest, aber im gesamten Zeitplan gibt es hier und da Puffer. Die Postproduktion hat allerdings sehr wenig Spielraum. »Der Dreh beginnt im Juni, und wir versuchen, mit allen Schritt zu halten. Unser Ziel ist, dass sie uns nie so weit voraus sind, dass wir nur noch hinterherlaufen«,
erklärt Chris Brookshire. »Aber manchmal wird die Zeit knapp. Wir sind die Letzten, und die beißen bekanntlich die Hunde, deshalb müssen wir zum Jahresende hin immer schneller arbeiten.«
Wenn die Bilder der Serie im Kasten sind, die Musik hinzugefügt ist und der Ton gemischt wurde, übergibt das Postproduktionsbüro die Folge auf einem High-Definition-Tape an die Fernsehanstalt. Von dort aus geht sie an die Sender im ganzen Land. Als Dr. House bei FOX von Dienstag auf Montag verlegt wurde, bedeutete dies, dass die Sendung nun freitags statt montags abgeliefert werden musste. Wenn es um jede Minute geht, was gelegentlich der Fall ist, macht so eine Änderung viel aus.
Wurde die letzte Folge der Staffel abgeliefert, machen die meisten Mitarbeiter Pause. Zusätzlich gibt es zwei Wochen Urlaub um Weihnachten. Längere Staffeln bringen kürzere Pausen mit sich. Und manche Abteilungen arbeiten durch, denn eine Drehpause ist die perfekte Zeit, um Kulissen zu entwerfen und zu bauen. Das Produktionsbüro bleibt ebenfalls geöffnet, die Mitarbeiter verstauen das Material der letzten Staffel und bereiten die nächste vor. Alles muss unbedingt akribisch aufgezeichnet werden. Meg Schave arbeitete früher bei Alle lieben Raymond . Nachdem die letzte Staffel abgedreht war, schloss das Produktionsbüro. Im darauffolgenden Jahr wurde die Sendung für einige Emmys nominiert, und es gab niemanden, der die nötigen Anrufe erledigen konnte. »Wenn sie etwas brauchen, muss man in den Akten nachsehen, zum Beispiel, welcher Kameramann an dem Tag gearbeitet hat … Hat man keine genauen Aufzeichnungen geführt, findet man das nie heraus«, meint Meg. »Und man kann nie wissen, wann mal wieder ein Frosch benötigt wird.«
CHASE
W ährend House in Foreman und Cameron etwas sah, stellte er Robert Chase nur ein, weil dessen Vater, ein berühmter Arzt, ein gutes Wort für ihn eingelegt hatte. Chase bewundert seinen Chef und bemüht sich in den ersten Staffeln, ihm alles recht zu machen. »Hey, ich finde ihn gut. Er sagt, was er will, und tut, was er will« (»Schlechter Boden«). Selbst wenn Chase tatsächlich froh sein sollte über die Chance, für House zu arbeiten, zeigt er sich trotzdem nicht besonders dankbar, als sein Vater Rowan im Princeton-Plainsboro auftaucht (»Vaterfluch«). Chase tut alles, um ihm aus dem Weg zu gehen – genau wie House, wenn seine Eltern zu Besuch kommen. Chase erzählt House, dass sein Vater seine alkoholabhängige Mutter und ihn verließ, als Chase fünfzehn war. Aber er hasst seinen Vater nicht:
Ich hasse ihn nicht. Ich hab ihn sogar geliebt. Bis mir klar wurde, dass Gleichgültigkeit weniger weh tut. Wenn er nicht zu meinen Football-Spielen gekommen ist, war ich nicht mehr enttäuscht. Wenn er nicht zum Geburtstag anrief und ich ihn monatelang nicht gesehen habe, ging das auch an mir vorbei. Sie wollen, dass wir beide uns versöhnen – ein paar Bier trinken gehen und uns beide in die Arme schließen? Ich hab ihn oft genug umarmt. Und er hat mich immer wieder enttäuscht. (Chase, »Vaterfluch«)
House ist überzeugt, dass Rowan Krebs hat und eigentlich zu Wilson gekommen ist. Einen Moment lang herrscht eine merkwürdige Spannung zwischen Chase und seinem Vater, dann sagt der Vater, er werde das nächste Mal bei ihm vorbeischauen. Aber er weiß, dass es kein nächstes Mal geben wird. In »Fehlverhalten«
erfährt Chase vom Tod seines Vaters und vermasselt eine Routineuntersuchung, weil er mit den Gedanken woanders ist. Der Patient stirbt, und
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