Dr. House

Titel: Dr. House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Jackman

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Chase versucht sich selbst zu bestrafen, indem er das Ausmaß seines Fehlers übertreibt. House lässt jedoch nicht zu, dass Chase sich zu einem Märtyrer stilisiert: Er erteilt ihm nur einen Verweis, behält ihn aber im Team.
    AUTOR: »Chase scheint fasziniert zu sein von House’ Gedankengängen. Foreman und Cameron sind dagegen oft entsetzt. Eigentlich sind das alle außer Chase.«

    JESSE SPENCER: »Ein wenig habe ich das selbst so entschieden. Vieles an der Chase-Figur war noch offen, also beschloss ich: Wenn da nichts steht, bin ich eben der Typ, der mit House einer Meinung ist. Wir arbeiten schließlich nicht umsonst für ihn … Teilweise wollen wir das Gleiche wie er. Keiner von uns opfert sich nur auf.«
    Der Tod seines Vaters zwingt Chase, unabhängiger zu werden. Da sein Vater ihn enterbt hat, nimmt er eine zweite Stelle auf der Säuglingsintensivstation an. Er ist nun nicht mehr das Kind reicher Eltern (»Ein Problem ist nur das Leben«). Vorbei die Zeit, als er im schicken Gstaad Snowboarden ging wie in Staffel 1 (»Schlank und krank«). Als Vogler jemanden sucht, der House verpfeift, tut Chase ihm den Gefallen, aber bei Tritter später weigert er sich (»Judas?«). Detective Tritter, der die Geschichte mit Vogler kennt, lässt es so aussehen, als wäre Chase eingeknickt, indem er sein Konto als einziges nicht stilllegt. Dennoch bleibt Chase loyal, selbst als House glaubt, er habe ihn wieder verraten, und ihm deswegen eine überzieht. Auch House gegenüber bleibt Chase standhaft und weigert sich, ihm ein Vicodin-Rezept auszustellen. Und er hat seinen Ruf weg: In »Auf der Kippe« nennt House ihn einen »ganz Raffinierten«.

    »Ich finde, Chase und Dreizehn sind sich irgendwie ähnlich. Spätesten ab der vierten Staffel hat Chase diese trotzige, sehr unabhängige Haltung, diese – mir fällt kein besseres Wort ein – ›Scheiß drauf‹-Einstellung gegenüber House, vor der Dreizehn auf jeden Fall Respekt hat.«

    – OLIVIA WILDE
    In Chase’ Brust schlagen offenbar zwei Herzen – er hat nämlich andererseits auch eine sehr menschliche Ader. In »Autopsie« gewährt er einer zwölfjährigen Krebspatientin einen Kuss, da sie glaubt, dies sei vielleicht ihre einzige Chance, je geküsst zu werden.
    Chase hatte von Anfang an ein Auge auf Allison Cameron geworfen. In Folge 3, »Das Ende danach?«, will er mit ihr ausgehen, aber sie schneidet ihm mit einem Nein das Wort ab. In »Auf der Jagd« verführt sie ihn (mit den Worten »Du wirst doch jetzt nicht den Unschuldigen spielen«). Später, in »Unempfindlich«, schlägt Cameron Chase vor, sie könnten doch einfach nur miteinander Sex haben: Beide haben viel zu tun, es wäre eine praktische Lösung. Und die Gefahr, dass sie sich in ihn verliebt, ist nicht groß. Chase ist einverstanden, auch wenn er glaubt, dass Cameron nur mit ihm schläft, um House eifersüchtig zu machen, wie er Foreman gegenüber erwähnt (»Erster Kontakt«). Aber dann sagt Chase zu Cameron, er wolle mehr, worauf sie die Sache beendet (»Horrorflug«).
    Doch Chase gibt nicht auf. Er kauft Blumen und erinnert Cameron jeden Dienstag an seine Gefühle für sie. Mit der Zeit wird Cameron klar, dass sie diese erwidert. (Viel später, in »Das Privatleben der Anderen«, macht Chase sich Gedanken, weil er glaubt, dass Cameron sich nur wegen seines Aussehens für ihn interessiert hat. Er geht mit House und Wilson zum Speed-Dating. Wie nicht anders zu erwarten, sammelt er einige Telefonnummern ein, obwohl er den Forrest Gump
mimt. Sind die Menschen tatsächlich so oberflächlich? Entgegen aller Wahrscheinlichkeit versichert Dreizehn Chase, dass Camerons Gefühle echt waren.) Als House am Ende der fünften Staffel in die Klinik gebracht wird, hat Cameron ihre anfangs beträchtlichen Zweifel endlich überwunden und heiratet Chase.
    AUTOR: »Ich war überrascht, als die beiden geheiratet haben.«

    JESSE SPENCER: »Wir auch. Aber es ist ein guter Kontrast dazu, dass House den Verstand verliert und in die Klinik kommt.«

    AUTOR: »Es bedeutet aber auch, dass sie nun noch tiefer fallen können.«

    SPENCER: »So sieht’s aus.«
    Vielleicht kommt erst der selbstgenügsam gewordene Chase mit House klar. Am Ende der dritten Staffel feuert ihn House: »Weil Sie schon am längsten hier sind und alles Nötige gelernt haben. Oder aber auch gar nichts gelernt haben. Wie auch immer, es ist Zeit für eine Veränderung.« Und Chase antwortet nur »Bitte« (»Menschen machen Fehler«).