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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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zwischen anderen Trauergästen zum Ausgang des Friedhofs.
    Die Zeremonie hatte länger als eineinhalb Stunden gedauert. Das Auto der Königs wartete, noch immer in seiner Verwandlung, bereits auf sie. Zügig näherten sie sich und stiegen ein. Sogleich fuhr Frau König los. Und sogleich schwangen sich vier Krähen, die auf einer Eiche gelauert hatten, in die Luft und folgten.
     
    „ Ist die Beerdigung gut gelaufen?“, erkundigte sich Frau König, als sie vor einer roten Ampel abbremste.
    „ Bestens“, antwortete Lacrima. „Es gab keine einzige Gefahrensituation. Wenn wir und die anderen jetzt noch gut nach Hause kommen, können wir absolut zufrieden sein.“
    Sie drehte sich um, um Nymus, der schniefte, ein frisches Taschentuch zu reichen. Da weiteten sich plötzlich erschrocken ihre Augen. „Nymus, hast du Poptlok und Zawarima nicht etwas von einem dunkelgrauen Auto erzählt? Schaut nicht um! Hinter uns fährt so eins.“
    „Ein dunkelgrauer Mercedes der A-Klasse“, bestätigte Frau König nach einem Blick in den Rückspiegel. „Was bedeutet das?“
    „ Dass wir möglicherweise verfolgt werden“, antwortete Lacrima und biss sich auf die Lippen.
    „ Es kann uns nichts passieren, wir haben einen schwarzen Turmalin“, gab sich Regine zuversichtlich. „Nymus, du doch hoffentlich auch?“
    „ Ja schon. Aber noch nicht lange. Und der erste Zauber, der wichtigste, ist nicht besonders gut“, antwortete Nymus.
    Da sagte Lacrima: „Ich habe gerade eine Gedankenbotschaft von Poptlok erhalten. Er weiß, dass wir verfolgt werden. Rodubert hat uns ein Auto mit vier Magiern nachgeschickt.“
    Auf einmal meldete sich eine Stimme aus dem Autocomputer: „Sofort anhalten. Der Motor ist überlastet.“
    „ Das gibt’s doch nicht!“ Frau König schüttelte ungläubig den Kopf. „Wir sind doch noch gar nicht weit gefahren und außerdem stehn wir hier an der Ampel, und die Anzeige für die Motortemperatur blinkt im roten Bereich!“
    „ Einen kleinen Moment. Gleich wird der Motor wieder funktionieren“, beruhigte sie Lacrima. Dann wurde sie still. Sie saß da, in sich versunken.
    Wie gebannt schauten nun auch Nymus und Regine auf die Temperaturanzeige und beobachteten, wie der Zeiger langsam zurückwanderte.
    „Nymus, pass auf!“, kreischte Regine unvermittelt.
    Die Autotür neben Nymus flog auf. Schon stand ein schwarz gekleideter Mann in seinem Blickfeld und schoß einen Zauberblitz auf ihn ab, mitten ins Gesicht. Nymus schrie auf. Blut quoll aus seiner Nase. Trotzdem registrierte er, dass auch die Tür neben Regine aufgerissen wurde. Hände in schwarzen Lederhandschuhen griffen nach ihnen.
    Ohne darüber nachzudenken, fuhr Nymus Tigerkrallen aus, wie er es in einem Verteidigungszauber gelernt hatte, und zog sie dem Schwarzmagier unbarmherzig übers Gesicht. Der Mann auf der anderen Seite war bereits von irgendetwas getroffen worden. Die beiden Männer taumelten zurück.
    Lacrima ließ die Türen zuknallen. „Grün, verdammt nochmal grün!“, rief sie.
    Tatsächlich schaltete die Ampel um. Der Wagenlenker vor ihnen legte einen Kavalierstart hin, so dass auch Frau König sofort ihr Gaspedal durchdrücken konnte. Der Motor heulte auf.
    „ Ist euch was passiert“, fragte Lacrima nach hinten.
    „ Mir nicht, aber Nymus blutet.“ Regine hatte den Kopf geneigt und musterte ihn bange.
    „ Nur ein bisschen Nasenbluten“, wiegelte der ab und versuchte vergebens, das Blut mit den bereits verschneuzten, zusammengeknüllten Taschentüchern aufzufangen. Es tropfte in das dunkle Kleid.
    „ Von wegen 'ein bisschen'! Das läuft wie aus einem aufgedrehten Wasserhahn.“ Doch dann glättete sich die Falte auf Regines Stirn. „Wenigstens ist die Nase noch gerade und nicht platt.“
    „ Ich hatte also doch recht mit meiner Vermutung, dass du der Gesuchte bist, wenngleich Regine dich in ein wirklich hübsches Mädchen umgestaltet hat, und das ganz ohne Hexerei“, sagte Frau König trocken, während sie Nymus ein Päckchen Taschentücher nach hinten reichte, die sie aus dem Handschuhfach hervorgeholt hatte.
    Nymus war überrascht, dass sie so ruhig blieb, obwohl sie gerade erst einer großen Gefahr entwischt waren und sich noch lange nicht in Sicherheit wähnen durften. Er zerrte zwei Tücher heraus und presste sie auf die Nase.
    „Entschuldige, Marita“, sagte Lacrima, nachdem sie Nymus mit einem kurzen Zauber bedacht hatte, der das Blut stillte. „Es war mir klar, dass du es weißt. Doch ich wollte aus

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