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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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am Ofen gehängt und sich trockene angezogen hatte, wickelte er sich schlotternd in eine Decke und setzte sich dicht neben den Ofen, in dem das Feuer gerade langsam erlosch. Er traute sich nicht, Holz nachzulegen, da er noch nie geschürt hatte. Dabei hätte er die Hitze so nötig gehabt, denn sein Körper wollte gar nicht warm werden. Betrübt sah er vor sich hin. Er hatte ein schlechtes Gewissen Poptlok gegenüber. Der hatte sich so um ihn bemüht, dass er gesund würde. Und nun hatte es Nymus mit seinem unbedachten Davonrennen geradezu darauf angelegt, sich erneut zu erkälten und abermals krank zu werden. Der Hals tat wieder scheußlich weh, die Nase lief bereits und der Husten meldete sich auch schon an.
    An seinen Vater wollte er jetzt nicht denken. Aber Gedanken lassen sich nicht so leicht verdrängen, geschweige denn loslassen. Also grübelte Nymus. Vielleicht war der doch nicht sein Vater? Vielleicht war der ein mieser Schwarzmagier, der seinen Vater spielte, um Nymus auszuhorchen, nachdem der Zauber „Gedankenlesen“ ja nicht mehr funktionierte. Möglicherweise arbeitete der mit einem Zauber, der Nymus dazu gebracht hatte, ihn zu rufen. Zu dumm, dass er bei Roduberts Vortrag nicht richtig bei der Sache gewesen war! Dann wüsste er jetzt, ob man versehentlich einen anderen rufen konnte, mit dem man sich gar nicht verbinden wollte. Aber halt: In dem Buch auf dem Tisch waren Papierbögen eingelegt. Ob das Poptloks Mitschrift des Vortrags war?
    Er erhob sich rasch, um das Buch zu holen. Tatsächlich: Die Papierbögen enthielten die Mitschrift. Sofort vertiefte sich Nymus in den Text. Schließlich wusste er, was er wissen wollte: Man verband sich nur mit der Person, die man sich vorstellte, und deren Namen man dachte. Beide Voraussetzungen mussten erfüllt sein.
    Nymus fand das seltsam, da er ja gar keinen Namen benutzt hatte, sondern nur eine Bezeichnung. Andererseits wurde die Bezeichnung „Vater“ normalerweise wie ein Name verwendet. Doch, wenn er es sich recht überlegte, er hatte das Wort „Vater“ als Namen gedacht.
    Also musste die Person wirklich sein Vater sein. Die letzte, winzige Hoffnung musste er nun fahren lassen. Er starrte vor sich hin. Die Welt um ihn herum erschien ihm grau in grau. Wenn Poptlok heimkäme, wäre er bestimmt sehr unzufrieden mit ihm, denn er hatte keinen neuen Zauber gelernt, ja er hatte das Buch noch nicht einmal aufgeschlagen. Und er hatte auch nicht die Kraft, das jetzt nachzuholen.
     
    Gegen zwei Uhr hörte Nymus ein Geräusch vor der Tür. Gleich darauf trat Poptlok ein, den Rucksack, den er für die Schule verwendete, auf dem Rücken und einen Einkaufskorb in der Hand. Der war gefüllt mit farbenfrohem Obst und frischem Gemüse.
    Während er die Sachen abstellte und seine Regenjacke auszog, erfasste er mit einem Blick die Stimmung im Raum.
    „He Nymus, du siehst genauso trüb aus wie das miserable Wetter draußen“, begrüßte er den Jungen.
    Nymus beschloss, ihm sofort zu beichten, dass er unvernünftig und lernunwillig gewesen war.
    „Hallo, Poptlok! Schimpf mich bitte nicht! Ich habe nichts aus dem Buch gelernt, und außerdem war ich im Regen und bin nass geworden.“
    Poptlok sah ihn scharf an. Nymus senkte beschämt seinen Blick.
    „Dann mach' ich am besten schnell wieder Feuer.“ Poptlok kam zu ihm an den Herd.
    Nymus beobachtete ihn, wie er zuerst kleine Holzstückchen in den Ofen legte, die von einem brennenden Zeitungsblatt Feuer fingen, sie dann mit größeren Holzstücken bedeckte, bevor er richtige Holzscheite einführte. „Gleich wird es warm.“
    „Kann ich dir was helfen?“, fragte Nymus, der sich auf einmal unnütz und überflüssig fühlte.
    „ Ja, du kannst neuen Tee kochen und damit die Thermosflasche und -kanne auffüllen, die du ja so schön ausgespült hast.“ Poptlok stellte ein Glas mit Kräutern auf die Küchenzeile.
    Nymus war froh, dass Poptlok ihm eine Aufgabe erteilte und ihn nicht tadelte.
    Nachdem sie zusammen etwas für das Mittagessen hergerichtet hatten, setzten sie sich an den Tisch. Nymus hatte keinen Appetit, aber er zwang sich, ein wenig zu essen, damit sich Poptlok keine Sorgen um ihn machte. Allerdings gestand er sich ein, dass dieses Verhalten Blödsinn war, da man den nicht anlügen konnte.
    Doch Poptlok hielt sich zurück. Er erzählte ein paar Dinge, die sich in in der Schule zugetragen hatten. Er, Nymus, werde noch nicht vermisst. Morgen werde Poptlok eine Krankschreibung aus der Gemeinschaftspraxis, in der

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