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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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verzweifelten Ruf in das Universum, der Sonne entgegen, die dringende Bitte, den tiefen Wunsch, den Schwarzmagiern nicht ganz, mit Leib und Seele ausgeliefert zu sein. Und gleichzeitig stand Zawarimas warmherziger Blick vor seinen Augen, der in ihm die Sehnsucht nach der großen, unendlichen Liebe hervorrief. Er verwandelte sich in eine Krähe, um der Sonne entgegenzufliegen, doch ein unsichtbares Gitter vor dem Fenster hielt ihn zurück. Aha, er wurde am Verlassen des Geländes gehindert. Aber seine Gedanken musste er fortfliegen lassen! Da kam ihm die Idee zu blockieren, wie er es im Internet manchmal tat, wenn er die Kommunikation von Firmen störte: Er schickte ihnen eine solche Masse an nichtssagenden Informationen, dass das Wichtige nicht mehr durchdringen konnte. Jetzt tat er es ebenso: Er setzte sich ans Fenster und konzentrierte sich auf all die Phrasen, Wörter, Silben ohne Sinn und Inhalt, die er jemals an Firmen ausgesandt hatte, er dachte sie, sprach sie, rief sie, schrie sie hinaus, flüsterte sie, wieder und immer wieder. Nur ja nicht noch mehr denken und noch mehr verraten. Seltsamerweise wurde er dabei immer ruhiger.
    Warme Sonnenstrahlen berührten ihn sacht. Und auf einmal entdeckte er, dass sie um ihn kreisten, sich dabei verdichteten, bis sie einen hellen Schutzwall um ihn bildeten. Tarmak saß sprachlos vor Staunen. Was für ein wunderbarer Zauber! Wer hatte ihn bewirkt? Er selbst? Vielleicht durch seine Sehnsucht nach der unendlichen Liebe? Vor Dankbarkeit kamen ihm die Tränen, denn er hatte sofort gemerkt, dass Raktar keine Macht mehr über ihn hatte und seine Gedanken nicht mehr erfassen konnte.
    Er stand langsam auf und wandte sich an seinen Tisch. Der Schutzwall blieb dicht um ihn. Auch seine nächsten Bewegungen begleitete der, den Griff ins Regal nach einer Schale und einer brennbaren Flüssigkeit, den Griff nach Cordelias Haaren, die mit einem Lederband zusammengehalten waren. Tarmak löste die Schleife und ließ die Haare in die Schale gleiten, übergoss sie mit der Flüssigkeit und zündete sie an. Sie brannten lichterloh und verbreiteten einen penetranten Geruch. Aber das interessierte Tarmak nicht. Nochmal schüttete er von der Flüssigkeit darüber, damit auch ja alles gut verbrannte. Eine Stichflamme schoss in die Höhe. Darin sah er Cordelias helles, leicht rosiges Gesicht, das er so gern hatte, und blickte sehnsuchtsvoll in ihre blauen Augen. Als es verblasst war, war das Haar vollkommen zu Asche zerfallen. Rasch trug er die Schale ans Fenster und übergab die Asche prisenweise dem Wind. Das Lederband, das auch Cordelia gehört hatte, wand er sich um das linke Fußgelenk. An dieses Band hatte er vorhin nicht gedacht, davon also wusste Raktar nichts. So blieb ihm doch ein Verbindungsstück zu Cordelia erhalten.
    Kaum war Tarmak fertig, wurde die Tür zu seinem Zimmer gewaltsam und ohne Voranmeldung aufgestoßen. Zwei Schwarzmagier der Schlosswache polterten herein, schnupperten alarmiert und schauten sich um. Dann forderten sie ihn auf, umgehend zu dem Obersten in den Schlosssaal zu kommen.
    Tarmak erhob sich langsam. Einer der Wächter öffnete Tarmaks Schrank, holte den Sakko hervor, in dem Cordelias Haare aufbewahrt gewesen waren, und wühlte in der Brusttasche. Dann boxte er Tarmak von hinten und hieß ihn, endlich loszumarschieren.
    Als der in Begleitung der Wächter den großen Saal erreichte, waren immer noch viele Schwarzmagier versammelt. Anscheinend gab es heute mehrere Themen abzuhandeln.
    „ Tritt in die Mitte!“, herrschte ihn Raktar an, der wieder Platz auf seinem Thron nahm. Er kniff seine Augen zusammen, als er Tarmak gereizt und rachsüchtig ansah.
    Tarmak trat gehorsam vor ihn, den Blicken aller ausgesetzt, die alles andere als wohlwollend auf ihm lagen.
    Der eine Wächter schritt auf den Obersten zu und flüsterte mit ihm, worauf sich dessen Augen noch mehr verengten. Dann nahm Raktar von jenem etwas Unsichtbares entgegen.
    Seine Nasenflügel weiteten sich, als er begann: „Nun Tarmak, deine zweite Strafe ist beschlossen. Hör! Wir haben herausgefunden, dass du ein Liebchen hast. Cordelia heißt sie. Von ihr hattest du einen Zopf, den du aber vorhin verbrannt hast. Wenn du glaubst, dass das genügt, damit du sie vor uns verborgen halten kannst, hast du dich gewaltig getäuscht. Hier habe ich nämlich ein Haar von ihr. Das ist dir wohl entglitten. Und dieses kleine, dünne Härchen genügt, um sie ausfindig zu machen. Aber mach dir keine Sorgen. Ihr soll

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