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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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zu erfahren, dass der eigene Vater ein Schwarzmagier war. Anstatt weiterzuüben hatte er sich voller Trauer auf seine Pritsche fallen lassen und nachgedacht, wie er die Verbindung wiederherstellen könnte. Wolfhard, dem er sein Herz ausgeschüttet hatte, hatte ihm geraten, einfach abzuwarten. Und dann war nochmal Nymus' Stimme gekommen. Sie hatten sich gut miteinander unterhalten können. Und Nymus hatte sich mit „Vater“ von ihm verabschiedet. Wenn der Junge wüsste, wie sehr ihm, Tarmak, das half!

Neuer Lernstoff für Nymus
    Der nächste Tag verging für Nymus wie im Flug. Seine Gesundheit hatte er weitgehend wieder erlangt und er fühlte sich fit für Neues. Am Vormittag lernte er, was Poptlok für ihn auf dem Tisch bereitgelegt hatte.
    Heute war der Entfesselungszauber dran, den Nymus sofort testete, indem er sich die Beine zusammenband und beobachtete, wie die Stricke abfielen, nachdem er den Spruch rezitiert hatte. Den Lähmungszauber hatte Poptlok ihm besonders ans Herz gelegt. Der sollte dazu dienen, einen Gegner kampfunfähig zu machen, ohne ihm Schaden zuzufügen. Da der Regen gerade aufgehört hatte, flitzte Nymus in den Burghof hinunter und suchte sich die armen Hennen als Opfer, um diesen Zauber zu üben. Er war überrascht, wie steif diese Laufvögel dastanden und ihn aus entsetzten Augen beobachteten. Da merkte Nymus erst, dass er vergessen hatte, den Lösezauber zu lernen. Flugs war er wieder oben in dem Wohnraum, wo er das, mit Hilfe des noch aufgeschlagenen Zauberbuches, in aller Eile nachholte. Als er abermals hinunterstieg, um die Hennen zu befreien, hörte er Eikus lautes Gezeter. Der Eichelhäher warnte vor einer Wildkatze, die sich an die gelähmten Hühner heranschlich, bereits sicher, heute leichte Beute zu machen. Da lähmte Nymus sie mit dem Zauber und befreite die ängstlichen Hühner, die laut kreischend in ihre Behausung flohen. Schließlich erlöste er auch die Wildkatze wieder. In großen Sprüngen jagte sie davon. Dass es ihm leicht fiel, die Zauber auszuführen, versetzte Nymus in eine gute, heitere Stimmung.
    Am späten Vormittag suchte er die Verbindung mit seinem Vater. Der freute sich hörbar darüber. Nymus hielt Papier und Bleistift bereit, um den Schutzzauber aufzuschreiben, den ihm sein Vater diktieren wollte. Er kritzelte so schnell wie möglich mit. Sein Vater war verblüfft, dass Nymus den Selbstschreibzauber noch nicht beherrschte. Er musste Poptlok unbedingt als nächstes danach fragen. Mit dem Schutzzauber, den er von seinem Vater erhielt, konnte man eine Person oder einen Personenkreis benennen, die oder der das Interesse an einem verlor beziehungsweise gar nicht erst bekam.
    Nymus und Tarmak unterhielten sich noch eine Weile. Tarmak wollte natürlich wissen, ob sein Sohn wieder gesund sei und ihn außerdem ein bisschen kennen lernen, er wollte wissen, wo er lebte, welche Schule er besuchte, womit er sich in seiner Freizeit beschäftigte, welche Freunde er hatte – und es tat ihm weh, dass Nymus in der neuen Stadt noch keine richtigen gefunden hatte –, wie oft er den Magierkreis besuchte, wie viele Ferienkurse er schon mitgemacht hatte – er fand es entsetzlich, dass Cordelia ihm diese Kurse bisher versagt hatte –, welche Zaubersprüche er am besten fand und vieles mehr. Natürlich hätte er gern erfahren, wo sich Nymus zur Zeit aufhielt und wer die Personen waren, die ihm Asyl gewährten. Doch er hielt sich zurück. Er ließ sich nur mehrmals bestätigen, dass sein Sohn in Sicherheit war.
    Aber auch Nymus wollte einiges von ihm wissen.
    „ Vater, liebst du meine Mutter eigentlich noch?“ Dieses Thema beschäftigte ihn schon länger. Und seit er gesehen hatte, wie Poptlok und Zawarima miteinander umgingen, wie sich ihre Hände zärtlich berührten und die Augen warmherzig auf der geliebten Person ruhten, drängte es sich in den Vordergrund. Er wollte wissen, ob seine Eltern sich auch so verhalten würden, wenn sie zusammen wären.
    Tarmak rührte diese Frage. Anscheinend war es seinem Sohn wichtig, dass sich seine Eltern mochten. Wahrheitsgemäß antwortete er: „Ja, ich liebe sie.“
    „Dann ist es ja gut. Mutti liebt dich nämlich auch noch. Deswegen hat sie manchmal mit Großvater gestritten“, erzählte Nymus.
    „ Deswegen?“
    „ Großvater wollte, dass sie die Vergangenheit ablegt und eine neue Beziehung eingeht, aber sie hat gesagt, dass sie nur dich liebt“, fuhr Nymus fort.
    „ Wirklich?“ Tarmak war einen Moment sprachlos. „Das macht

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