Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

sei. Freunde ihres Vaters würden sich um ihn kümmern, weil die Gefahr der Entführung wirklich bestehe. Es sei zu gefährlich, zu viel zu wissen. Sie könne keine Namen nennen. - Ich finde, Nymus, es wäre gut, wenn sie ein Lebenszeichen von dir bekommen könnte, ein kurzes Brieflein, das sie eventuell auch dem Kommissar zeigen kann.“
    Poptlok strich sich seinen Schnurrbart. „Was anderes kann sie auch kaum mitteilen. Aber die Polizei wird jetzt weiterforschen. Nymus' Brieflein kann allenfalls zur Beruhigung beitragen. - Na ja, wir werden sehen, was da noch auf uns zukommt.“
    Zawarima sah Nymus an: „Sie hat mir aufgetragen, dich zu grüßen, falls ich in irgendeiner Weise mit dir zusammenkomme. Natürlich wollte sie wissen, ob du wirklich krank bist. Da es dir gestern so schlecht ging, habe ich das bestätigen müssen.“
    Nymus nickte. „Und was soll ich ihr schreiben?“
    „ Was du möchtest, nur keine Namen und keine Orte“, antwortete Zawarima. „Ich nehme den Brief mit. Sie kommt morgen früh nochmal zu mir.“
    Sie unterhielten sich noch eine Zeitlang über Cordelia Reinwein, bis Nymus plötzlich fragte: „Was ist eigentlich mit deiner Katze, Zawarima? Poptlok hat mir erzählt, dass sie verschwunden war und ebenso dein Wolf.“
    „Ach Katana“, begann Zawarima. „Sie ist noch am Montagabend wieder aufgetaucht. Wölfle ist ja sowieso öfter mal weg. Aber Katana hatte sich Sorgen um ihn gemacht und ihn gesucht. Sie kam begeistert mit der Nachricht zurück, dass Wölfle sich mit einer Wölfin gepaart habe und bald Vater werde. Er habe auch schon eine Wohnhöhle für seine Familie gefunden. Die hat er Katana gleich gezeigt. Nach ihren Angaben liegt sie in einem sumpfigen Gebiet, das sich um felsiges Bergland gebildet hat. Es sei dort oft recht neblig, aber dafür sei die Höhle geschützt.“
    „ Und jetzt ist Katana wieder bei dir daheim?“
    Zawarima lachte: „Ja und nein. Ich glaube, sie sucht auch nach einem Partner. Gestern hat sie mir von einem 'süßen' Kater berichtet. Ich bin gespannt, was daraus wird. Denn Katana ist sehr anspruchsvoll.“
    „Ich hatte schon Sorge, sie ist sauer, weil du nun öfter mal hier bleibst und für sie nicht erreichbar bist“, sagte Poptlok.
    „ Im Moment ist das kein Problem“, meinte Zawarima.
     

Der Kommissar bei Poptlok und Zawarima
    Der folgende Tag war der Donnerstag. Es war nun genau eine Woche her, dass Nymus von zu Hause weg war. Er hatte den Eindruck, dass schon Monate vergangen waren.
    Auch für diesen Vormittag hatte ihm Poptlok Aufgaben erteilt. Nymus lernte mehrere Schutzzauber, in die man Gebäude und ganze Anwesen einhüllen konnte, andere, die nur punktuell und für kurze Zeit gedacht waren, etwa für Bushaltestellen oder Bahnhofsplätze. Poptlok hatte auch nicht vergessen, ihm das Buch mit dem Selbstschreibzauber hinzulegen, die entsprechende Seite eingemerkt.
    Nymus paukte wie verrückt. Denn er wollte schon einiges gelernt haben, bevor er seinen Vater über den Gedankenbotschaftszauber rief.
    Als er den Zauber ausführte, meldete sich sein Vater beschwingt und voller Freude.
    „ Hallo Vater! Du wirkst ja richtig fröhlich. Geht es dir heute besser als gestern?“, fragte Nymus.
    „ Besser vielleicht nicht; aber mir ist soeben ein guter Zauber gelungen. Es ist schön, ab und zu ein Erfolgserlebnis zu haben“, antwortete Tarmak, dem es vor einer halben Stunde endlich geglückt war, sein Doppel zu erzeugen. Es sah täuschend echt aus, und er musste es rasch wieder verschwinden lassen, bevor es der Wächter zu Gesicht bekam. „Darüber spreche ich ein andermal mit dir.“
    „ Dann hast du wieder mehr Hoffnung?“, bohrte Nymus.
    „ In gewisser Weise, ja.“
    „ Dann willst du also nicht mehr sterben?“
    „ Von Wollen im Sinne von Wünschen kann nicht die Rede sein. Aber es gibt eben nun mal Wege im Leben, die man gehen muss“, sagte Tarmak. „Doch nun zu dir, Nymus! Hast du den Schutzzauber angewendet?“
    „ Ja.“ Natürlich hatte Nymus verstanden, dass sein Vater abgelenkt hatte. Er ließ es zu, denn dessen gute Stimmung schien ihm zu signalisieren, dass es für ihn einen neuen Weg gab. Daran wollte er unter allen Umständen glauben.
    „ Sag mal, hast du eine Ahnung, was das für ein Schutz ist, unter dem Poptlok und Zawarima stehen? Hast du darüber etwas bei dem Zauberertreffen erfahren? Der scheint nämlich noch viel effektiver zu sein“, forschte Tarmak.
    „ Ja. Mutti hat auch solch einen Schutz. Ich eigentlich auch,