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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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dass ich weg bin. Poptlok ist echt super. Und Zawarima mag ich auch total gern.“ Dann sah er auf seine Hände, die auf seinem Schoß unruhig mit dem herabhängenden Band seines Umhangs spielten. „Ich frage mich, ob ich den beiden nicht zu viel werde“, fügte er leise hinzu.
    „Poptlok kann dich jederzeit an eine andere Person oder Familie weiterreichen“, entgegnete Rodubert. „Er war einmal nahe daran, die Verantwortung für dich abzugeben, nicht weil er dich als 'zu viel' empfunden hätte, sondern weil er plötzlich Zweifel hatte, ob er mit dir in deiner besonderen Situation klarkäme. Dich vor den Schwarzmagiern zu schützen, war auf einmal nicht mehr das Thema, sondern dich davor zu bewahren, dass du dich selbst verlierst.“
    Nymus wagte nicht, seinen Blick zu heben. „War das am Dienstag?“
    „Ja. Er hat um dein Leben gebangt und Zawarima mit ihm. Als er mit mir gesprochen hat, war er ziemlich fertig.“
    „ Das habe ich nicht gewusst“, flüsterte Nymus und presste die Lippen aufeinander.
    „ Poptlok würde dich gern weiterhin unter seiner Obhut behalten, wenn du das möchtest“, fuhr Rodubert fort. „Er hat dich gern, das ist offensichtlich. Auch Zawarima mag dich. Jetzt, nachdem sie so um dich gekämpft haben, wollen sie die Sache auch weitertragen.“
    „ Obwohl ich es ihnen gar nicht leicht mache? Gestern war ich schon wieder so aus dem Häuschen“, gestand Nymus.
    „ Und warum?“, fragte Herzelind.
    „ Weil ich so Angst um meinen Vater habe. Er ist bereit zu sterben.“
    „ Wir stehen auch in Kontakt zu deiner Mutter“, informierte ihn Herzelind und ihre Stimme klang ernst. „Sie hat ihr Schweigen gebrochen, seit ihr klar ist, dass wir über deinen Vater Bescheid wissen. Auch sie hat Angst um ihn. Sie meint, es würde nicht mehr lange dauern, bis es zu einer Entscheidung käme. Entweder er befreie sich oder er würde sterben. Sie hat wohl einen Brief von ihm erhalten, der darauf hindeutet.“
    Nymus' Augenbrauen zogen sich über der Nasenwurzel schräg nach oben, als er aufsah und zuerst Herzelind und dann Rodubert flehend anschaute. „Ihr kennt doch so viele Zauber. Es muss doch einen geben, mit dem mein Vater frei werden kann. Bitte, sagt nicht Nein!“
    „Wir haben uns hauptsächlich mit dem Schutz vor Schwarzmagiern beschäftigt, nicht aber damit, wie ein Schwarzmagier befreit werden kann.“ Rodubert strich sich seinen weißen Bart, während er überlegte. „Wer da am ehesten helfen könnte, wäre dieser Südamerikaner, von dem wir nicht einmal den Namen wissen.“
    „ Wie kann man den herausfinden?“
    „ Ich habe einen Kollegen in Südamerika. Den könnte ich fragen. Doch sicher ist es nicht, dass der etwas weiß. Ich rufe ihn heute Mittag an“, versprach Rodubert. „Jetzt schläft er noch, denn wir haben etwa fünf Stunden Zeitunterschied.“
    „ Dann sage ich nachher meinem Vater, dass er warten soll.“ Nymus' Stimme klang wieder hoffnungsvoller.
    „ Wenn er noch warten kann“, hielt ihm Rodubert dagegen. „Aber nochmal zu dir: Wir haben beschlossen, dich noch eine Weile versteckt zu halten. Die Frage ist, ob du bei Poptlok bleiben möchtest. Wenn du lieber zu einem Wechsel neigst, dann sag das bitte frei heraus.“
    „ Wenn ich bei Poptlok bleiben darf, will ich bei ihm bleiben!“
    „ Gut, dann ist diese Angelegenheit geklärt“, lächelte Herzelind. „Deine Mutter erwartet deinen Anruf heute Abend, bevor du mit Poptlok zurückgehst. Du möchtest doch sicher mit ihr sprechen?“
    „ Ja.“ Nymus freute sich. Jetzt, da er erfahren hatte, dass sie mit dem Thema „Vater“ offener umging, glaubte er, sich ihr wieder leichter nähern zu können.
     
    Inzwischen waren viele Magier gekommen, die am heutigen Programm teilnehmen wollten. Von den Kindern und Jugendlichen waren so gut wie alle da; denn die Eltern wünschten natürlich, dass sie Zauberunterricht erhielten und schickten sie deshalb auch dann in das Magierzentrum, wenn sie selbst keine Zeit hatten hinzugehen.
    Nymus stieg die Treppe hinauf zu den Schulungsräumen.
    Gerade als er sich fragte, welchen die Jugend-1 benutzte, schlug ihm jemand auf die Schulter. „He! Du bist doch Nymus. Toll, dass du wieder da bist.“
    Nymus wendete den Kopf und erkannte den Jungen, der ihn letzte Woche kurz über Poptloks Vater informiert hatte. Er lächelte ihm zu.
    „Ich heiße übrigens Bernward“, stellte sich der mittelgroße, kräftige Junge vor. „Kommst du auch zu Heilkunde?“
    „ Ja.“
    Sie betraten

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