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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Komm, Nymus, setz dich!“
    Nymus zwang sich, seine Gedanken an seinen Vater loszulassen. Er besann sich darauf, dass er Irmhild und Bernward nach deren Leben fragen wollte. Vielleicht wohnten sie gar nicht so weit von ihm entfernt und sie könnten sich öfter mal treffen. Die beiden erzählten von sich und ihren Interessen.
    Zawarima ließ die drei bald allein. „Wir treffen uns nachher in der Bibliothek.“
    „ Wenn du dich wieder frei und sicher bewegen kannst, sollten wir uns unbedingt mal treffen.“ Bernward beugte sich vor und sprach schnell vor Eifer. „Ich würde wahnsinnig gern mal den Totholzer Forst auskundschaften. Seit zwei Wochen etwa gibt es dort nur noch wenig Nebel, so dass man sehen kann, wohin man seinen Fuß setzt. Da soll es nämlich recht sumpfig sein. Es ist bestimmt total spannend dort.“
    „ Ja“, pflichtete Nymus ihm bei. „Da will ich auch mal hin. Da soll es Höhlen geben, weil man da früher Eisenerz abgebaut hat.“
    „ Wo ist denn dieser Totholzer Forst?“, erkundigte sich Irmhild, die davon anscheinend nie etwas gehört hatte.
    „ Weiß ich nicht so genau“, erwiderte Bernward.
    „ Auf in die Bibliothek!“, rief Nymus. „Seid ihr fertig mit dem Essen? Dann schauen wir dort in den Landkarten nach.“
    Die drei erhoben sich, eilten ins Haus, flitzten an der Küche vorbei, wo sie ihre Tabletts abgaben, und den Keller hinunter.
    In dem langgezogenen Raum, der die gesamte Hausbreite einnahm und mit unzähligen Regalen vollgestellt war, fanden sie in der Mitte an einem der Lesetische Zawarima. Sie war über eine Landkarte gebeugt und schien angestrengt etwas zu suchen. Natürlich wusste Nymus, dass auch sie nach dem Totholzer Forst forschte.
    Er trat auf sie zu und fragte: „Können wir dir helfen?“
    Sie fuhr erschreckt hoch. „Oh, Nymus, du bist es!“ Dann lächelte sie die Jugendlichen an. „Ich glaube, meine Augen sind schlechter geworden. Könnt ihr mal dieses Wort hier lesen?“
    Die drei beugten sich über die Landkarte.
    „Wahnsinn, wie klein die Schrift hier ist!“, wunderte sich Bernward. „Kann das 'Totholzer Forst' heißen?“
    „ Ja, das heißt es. Zawarima, du hast den Totholzer Forst gefunden“, freute sich Nymus. „Gerade haben wir darüber gesprochen.“
    Bernward schaute sie mit großen Augen an. „Warum suchst du denn den Totholzer Forst?“
    „Mein Wolf ist verschwunden. Und in der Nähe des Totholzer Forstes wurde ein Wolfspaar gesichtet“, gab ihm Zawarima Auskunft. „Nun wollte ich doch mal wissen, wo der ist.“
    „ Komisch“, sann Irmhild nach. „Es gibt keine einzige Ortsangabe auf dieser Karte, die derart klein geschrieben ist wie ausgerechnet der Totholzer Forst.“
    „ Stimmt“, meinte Bernward, „das ist echt komisch, ja geradezu verdächtig.“
    „ Das wird ja richtig geheimnisvoll!“ Nymus schauderte, denn in Gedanken sah er die Schwarzmagier am Werk, die die Landkarten manipulierten, damit man ihr Revier nicht so leicht entdeckte. „Aber wie kommt man denn dahin? Von der Stadt aus, wo ich wohne, sind es mindestens 40 Kilometer. Na ja, wenn ich mit dem Rad fahre, brauche ich vielleicht zwei Stunden, vorausgesetzt ich verfahre mich nicht.“
    „ Ich könnte es in gut einer Stunde schaffen“, meinte Irmhild. „Und du?“
    Bernward überlegte. „Ich brauche auch so lange wie Nymus.“
    „Dann könntet ihr über den Brunnenweg zu mir kommen, ich organisiere für euch Fahrräder und wir fahren von mir aus hin“, schlug Irmhild vor.
    „ Gute Idee“, lobte Bernward. „Was meinst du, Nymus, wann bist du denn wieder frei?“
    „ Keine Ahnung.“
    „ Ach, wir machen einfach was aus. Wie wäre es mit nächstem Sonntag?“ Bernwards Augen leuchteten. „Dann treffen wir uns am Samstag vorher nochmal und können uns genauer absprechen.“
    Irmhild und Nymus nickten.
    „Ach ja, der Brunnenweg.“ Irmhild löste die Gummis um ihre Zöpfe und reichte jedem der beiden Jungen einen. „Hier. Das ist meine Einladung, dass ihr unseren Brunnen benutzen könnt, falls die gedankliche Vorstellung meiner Person nicht genügen sollte.“
    „ Danke!“ Nymus betrachtete den hellblauen Haargummi. Zwei ihrer blonden Haare hingen daran. Vorsichtig steckte er ihn in seine Hosentasche.
    Zawarima, die unfreiwillig mitgehört hatte, hielt sich heraus. Als Nymus sie ansah, wusste er, was sie dachte. Spätestens nächsten Samstag würde sie den dreien deren Vorhaben wieder ausreden, weil sie den Ort wegen der Schwarzmagier für zu gefährlich

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