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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Forst nicht finden. Schaut doch mal mit! Der könnte wirklich die Gegend sein, in der Wölfle seine Höhle hat. Denn was Herr Wagemut darüber berichtet hat, passt zu dem, was Katana mir über Wölfles Wohnstatt erzählt hat: eine für Menschen uninteressante Gegend, da schlechter Boden, feucht, unwirtlich, neblig. Und wichtig noch: Sie war früher ein Eisenerzabbaugebiet. Also müsste es Gänge und Höhlen geben. Wir haben in der Grundschule kurz darüber gesprochen, aber dieser Forst war sofort wieder vergessen. Normalerweise machen die Menschen auch mit unwirtlichen Gegenden noch Geld. Ist es nicht erstaunlich, dass gar niemand Interesse daran hat?“
    Poptlok sah sie erstaunt an. „Warum machst du dir ausgerechnet jetzt Gedanken darüber? Hast du Sorge um Wölfle?“
    Zawarima schüttelte den Kopf. „Nein, nicht um Wölfle. Habt ihr euch eigentlich noch nie gefragt, wo das Zentrum der Schwarzmagier ist? Es ist bestimmt sehr geschützt und weitläufig mit einem Zauber umgeben, der die Gegend um ihr Schloss herum für Menschen unattraktiv macht.“
    „Ach, du meinst, der Totholzer Forst könnte zum Bereich der Schwarzmagier-Zentrale gehören?“
    „ Das könnte passen“, rief Nymus. „In einem meiner Träume gab es überall Nebel. Und Nebel gehört auch zum Totholzer Forst. Und mein Vater sitzt in einem Kerker, also einer Art Höhle.“
    Trotz intensiver Suche fanden die drei jedoch den Totholzer Forst nicht auf der Landkarte.
    „Sie ist bestimmt zu ungenau“, ärgerte sich Zawarima. „Hast du eine bessere, Poptlok?“
    „ Nein. Nur eine schlechtere“, erwiderte der. „Wir schau'n am besten morgen in der Bibliothek unseres Magierzentrums.“
    Als sie wieder in Poptloks Burg waren – Nymus war abermals allein auf dem Brunnenweg gewandelt, und diesmal hatte er sich ein klein wenig wohler gefühlt – fragte Nymus seinen Paten: „Warum hast du dieses Gutachten gemacht und nicht irgendetwas anderes? Glaubst du denn, dass ich wirklich so lange nicht mehr in die Schule gehen kann?“
    „Ach Nymus“, seufzte Poptlok, „ich weiß es nicht. Aber ich habe derzeit tatsächlich das Gefühl, dass sich deine Rückkehr hinauszögern wird. - Lass dir das Herz nicht schwer werden. Es kommt bestimmt alles so, wie es kommen muss. Und letztlich wird alles gut werden.“

Zauberkundeunterricht im Magierzentrum
    Nymus war am Vortag weder der Angriffs- noch der Reflektionszauber gelungen. Poptlok hatte ihn getröstet. Kaum jemand schaffe diese Zauber auf Anhieb. Dann hatte er Nymus mitgeteilt, dass er sie am Samstag für die älteren Jugendlichen unterrichte, während Zawarima gleichzeitig für die Jüngeren Heilkunde gebe. Nymus solle an Zawarimas Unterricht teilnehmen. Der war einver standen gewesen, da er darauf brannte, die Heilzauber zu beherrschen. Die fand er mindestens so wichtig wie Angriff und Verteidigung.
    Jetzt stand er im Burghof, den Zauberumhang übergeworfen, und wartete voller Unruhe darauf, dass Poptlok ihm das Signal erteilen würde, durch den Brunnen zum Magierzentrum zu gehen. Zawarima war bereits vorausgeeilt. Sie wollte über die Gedankenbotschaft Poptlok melden, wann für Nymus der günstigste Zeitpunkt gekommen sei. Poptlok würde ihm etwas später folgen, denn sie wollten aus Sicherheitsgründen nicht zusammen im Zentrum erscheinen.
    Endlich nickte ihm Poptlok zu. „Sprich den neuen Brunnenzauber gleich am Brunnenrand, dann schwebst du mühelos hinunter“, riet ihm der. Seit kurzem gab es den erweiterten Brunnenzauber, der einem das lästige Hinabsteigen ersparte.
    Nymus tat wie geheißen und ließ sich dann, obwohl ihm seine Angst fast den Atem nahm,  hinein fallen. Langsam sank er hinab, und als seine Füße die Wasseroberfläche berührten, war er auch schon im Brunnen des Magierzentrums und stieß mit jemandem zusammen, der gleichzeitig mit ihm angereist war. Er schrie erschrocken auf und rieb sich seine Schulter.
    „ Autsch. Mensch, kannst du nicht aufpassen?“, schimpfte eine helle Mädchenstimme.
    „ Entschuldigung“, stammelte Nymus. „Ich gehe solche Wege nicht so oft.“
    Dann erkannte er Irmhild. „Oh, hallo Irmhild!“, rief er erfreut.
    „Hallo Nymus!“ Als Irmhild ihn erkannte, strahlte sie ihn an. Dann fasste sie ihn an der Hand. „Komm schnell hoch, damit wir den Brunnen nicht blockieren!“
    Sie kannte auch den zweiten Teil des erweiterten Brunnenzaubers, denn jetzt sprach sie den neuen Brunnenschwebezauber, mit dem man sich mühelos aus dem Schacht hieven konnte.

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