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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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nickte er, ergriff die dargebotene Hand des Wissenschaftlers und drückte sie kräftig.
    Und dann erzählte er ihnen seine Geschichte, die Singer größtenteils schon aus den entsprechenden Protokollen des Instituts kannte. Auch hier hatten Murnauers Leute gründliche und gewissenhafte Arbeit geleistet und den verletzten alten Mann im Krankenhaus stundenlang verhört. Ein paar Neuigkeiten ließen Singer allerdings aufhorchen, zum Beispiel als der Alte ihm die Beschaffenheit der glatt polierten Flächen an der Innenwand der Grabkammer beschrieb – wie in den Fels getriebene Bohrungen, kilometerlang, ein wahres Labyrinth von Gängen. Die merkwürdigen Symbole, die die unterirdischen Wände und Gänge bedeckt hatten, waren Singer ebenfalls neu. Der Alte konnte sie nicht besonders gut beschreiben – es war, als wären sie seinem Gedächtnis irgendwie entglitten, so als wolle sein Bewusstsein die Erinnerung bewusst verdrängen. Aber er entsann sich sehr gut der Wirkung , die die Symbole auf ihn gehabt hatte. Verstörend, abstoßend und auf eine unsagbar alte und fremde Weise feindselig. Böse. Zumindest war das Singers Interpretation der Worte des Alten. Uralt und böse.
    Als der Alte seine Erzählung beendet hatte, lehnte er sich in seinem Sessel zurück, schaute Singer an und sagte: »Und jetzt willst du mich fragen, ob ich dir den Weg beschreiben kann, den Pragelpass hinauf und zum Gletscher?«
    »Und, können Sie?«
    »Freilich«, sagte der Alte und da war es wieder, dieses verschmitzte Grinsen, das allein aus seinen Augen zu kommen schien. »Aber ich weiß etwas Besseres. Ich führe euch hin.«
    Einen Moment herrschte wieder Schweigen, dann nickte Singer, dankbar und erleichtert, wie in stillem Einvernehmen. Es würde auch unter der kundigen Führung des Alten kein leichtes Unterfangen werden, auf den Pragelpass und hinein in die Höhle zu gelangen. Der Mercedes würde sie einigermaßen sicher hinab ins Dorf bringen, aber dann hatten sie noch den Aufstieg zum Pass auf der gegenüberliegenden Seite vor sich. Und ob die schwere Familienlimousine das ebenfalls schaffen würde, war mehr als fraglich. Und dann war da noch der Zaun um den Gletscher, welcher neuerdings ein militärisches Sperrgebiet war.
    »Aber jetzt müsst ihr erst mal schlafen, und wir beide gehen jetzt auch zu Bett«, sagte der Alte und tätschelte die Seite des massigen Hundes, »ich zeige euch die Gästezimmer. Das Zeug für die Betten bringe ich euch nachher rauf.«
    Er stemmte sich unter erneutem Knacken seiner alten Glieder aus dem Sessel und sie folgten ihm in den ersten Stock des Hauses, wo sich die Gästezimmer befanden. Es war hier merklich kühler als in der Wohnstube, in der noch die Wärme des heruntergebrannten Kaminfeuers nachglomm, aber es würde schon gehen für eine Nacht. Der Alte quartierte sie in einem großen Zimmer mit zwei Doppelbetten ein und teilte das Bettzeug aus. »Am besten nehmt ihr’s doppelt, ich habe die Heizung hier oben für den Winter schon abgestellt«, sagte er.
    Dann wünschte er ihnen eine gute Nacht und schlurfte, von seinem treuen Hund begleitet, nach unten, in sein eigenes winziges Schlafzimmer.
    Singer war viel zu müde, um dagegen zu protestieren, dass seine Tochter mit einem Jungen, den sie vor etwas über achtundvierzig Stunden das erste Mal zu Gesicht bekommen hatte, das Bett teilte. Falls er überhaupt protestieren wollte. Schätzungsweise waren die beiden mindestens genauso müde wie er und es war wirklich verdammt kalt in dem Zimmer, sollten wenigstens sie sich gegenseitig ein wenig wärmen – und außerdem war er ja schließlich auch noch im Zimmer, nicht wahr? Andererseits, dachte er, und musste grinsen, hätten Anna und er damals mit Sicherheit Mittel und Wege zueinander gefunden, wenn es die Situation erfordert hätte. Er bemerkte es nicht, aber es war das erste Mal seit über fünf Jahren, dass er an Anna dachte und lächelte.
    Also schmiss er die große Reisetasche auf die rechte Hälfte des Doppelbettes und kroch unter den gewaltigen Berg aus Daunen auf der linken. Antonia lächelte ihn kurz an, dann drehte sie sich zu Martin um, der etwas unschlüssig in der Mitte des Zweibettzimmers stand, die Federbettdecke über der Schulter, das große Kissen in der Hand. Wie er so dastand, erinnerte er Antonia ein wenig an Linus aus den Charlie-Brown -Comics, mit seiner Schmusedecke und der wüsten Wuschelfrisur. Wenn er jetzt bloß nicht noch den Daumen in den Mund steckte, um daran zu nuckeln. »Wir

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