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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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un­ter­drücken, als sie wie­der im Auto saßen. Er hat­te sich zu An­to­nia auf die Rück­bank ge­setzt, denn dies­mal hat­te Sin­ger den Job des Fah­rers über­nom­men.
    »Hast du ge­se­hen, wie dich der Alte an­ge­st­arrt hat?«, frag­te er flüs­ternd das jun­ge Mäd­chen.
    »Hab’ ich. Aber kei­ne Angst, der war so gar nicht mein Typ«, flüs­ter­te An­to­nia zu­rück und ver­such­te et­was, das ein ver­schmitztes Lächeln hät­te wer­den sol­len.
    Mar­tin ver­such­te zu la­chen, aber so rich­tig ge­lang es ihm eben­falls nicht. An­to­ni­as klei­ne kal­te Hand fand wie­der sei­ne Rech­te und sie lächel­te ihn an, dies­mal ge­lang es. Dann wur­de sie wie­der ernst und sag­te lei­se: »Aber ein we­nig gru­se­lig war es schon da drin …«

Alois Su­ter
     
     
    D ie la­pi­da­re Weg­be­schrei­bung des Schüt­zen -Wir­tes er­wies sich als zu­tref­fend, je­doch maß­los un­ter­trie­ben, was die Schwie­rig­kei­ten be­traf, die ihre »Kar­re« auf die­ser Straße ha­ben wür­de. Am Fuße des Ber­ges war der Matsch in eine dich­te Schnee­decke über­ge­gan­gen und we­nig später muss­ten sie Schnee­ket­ten auf­zie­hen. Der schwe­re Wa­gen kämpf­te sich nur müh­sam den bes­se­ren Tram­pel­pfad zu Su­ters Pen­si­on hin­auf, im­mer wie­der droh­ten sei­ne Rei­fen im Schnee­matsch zu ver­sin­ken oder auf dem über­fro­re­nen Un­ter­grund weg­zu­rut­schen. Sin­ger ver­stand, wie­so die Pen­si­on nur im Som­mer ge­öff­net war. Den Tou­ris­ten die­se Strecke im Win­ter zuzu­mu­ten, wäre gro­ber Fahr­läs­sig­keit gleich­ge­kom­men.
    Schließ­lich sa­hen sie ein klei­nes Pla­teau et­was ab­seits und ober­halb der Straße, des­sen ein­sa­me La­ter­ne es als Park­platz aus­wies. Hin­ter der tris­ten Stell­fläche, zum dich­ten Wald hin, lag ein drei­stöcki­ges Bau­ern­haus – zwei­fel­los die Casa Su­ter. Die Pen­si­on des Al­ten muss­te weit über hun­dert Jah­re auf dem Buckel ha­ben.
    Sin­ger park­te den Wa­gen und sie stie­gen aus. Im Licht­ke­gel der La­ter­ne tanzten Schnee­flocken; für einen Mo­ment glüh­ten sie im gelb­li­chen Schein der Lam­pe auf, dann trie­ben sie ab, in die Nacht hin­aus. Der Wind schlug ih­nen hier oben noch rau­er um die un­be­mützten Oh­ren und die klam­me Käl­te der Ge­birgs­nacht kroch un­ter ihre dün­nen Jacken. Das Dach der Pen­si­on ver­schmolz mit der Sil­hou­et­te des na­hen Wal­des zu ei­ner schwar­zen Fe­stung, die sich dun­kel vor dem ver­wa­sche­nen An­thra­zit des Nacht­him­mels ab­hob.
    »Wer weiß, ob er über­haupt zu Hau­se ist«, sag­te Mar­tin und blick­te skep­tisch in Rich­tung des düs­ter da­lie­gen­den Hau­ses . Tat­säch­lich schi­en die ein­sa­me Park­leuch­te die ein­zi­ge Licht­quel­le auf dem ge­sam­ten Berg zu sein. Die Lich­ter des Dor­fes drun­ten im Tal wirk­ten von hier oben win­zig klein und weit ent­fernt, kaum vor­han­den in­mit­ten des dich­ten Schnee­ge­stö­bers.
    »Hof­fen wir es«, sag­te Sin­ger, »ich möch­te nicht un­be­dingt im Auto schla­fen.« dann warf er sich die oliv­far­be­ne Rei­se­ta­sche über die Schul­ter und be­nutzte die Tra­ge­grif­fe wie die Gur­te ei­nes Ruck­sacks. Sie war jetzt leich­ter als noch zu Be­ginn ih­rer Fahrt, was haupt­säch­lich dar­an lag, dass sie einen Groß­teil der Kon­ser­ven auf­ge­braucht hat­ten und so ziem­lich alle Klei­dungs­stücke, die dar­in ge­we­sen wa­ren, am Lei­be tru­gen. Von ih­rer Bar­schaft war mitt­ler­wei­le auch nicht mehr allzu viel üb­rig. Das meis­te war be­reits für Sprit und Es­sen drauf­ge­gan­gen.
    Die we­ni­gen Me­ter, die sie bis zur Vor­der­tür des Hau­ses brauch­ten, er­wie­sen sich als an­stren­gend und rut­schig, ob­wohl der Weg zum Haus eben­falls erst kürz­lich frei­ge­räumt und mit gro­bem Schot­ter be­streut wor­den war. An­de­rer­seits tru­gen sie aber auch gänz­lich un­ge­eig­ne­te Schu­he für der­lei Un­ter­neh­mun­gen. Sie wür­den sich mor­gen im Dorf kom­plett neu ein­klei­den müs­sen und ein­fach hof­fen, dass sie bis da­hin ir­gend­wie durch­hiel­ten. Als sie schließ­lich das Haus um­run­det und die nied­ri­ge Ein­gangs­tür un­ter den schwe­ren Holz­bal­ken ge­fun­den

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