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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Mund. »Selbst ge­rös­tet«, sag­te er und nick­te den drei­en zu, es ihm gleich­zu­tun. Dann lehn­te er sich in sei­nen Oh­ren­ses­sel zu­rück und be­gann da­mit, nach­denk­lich an dem damp­fen­den Ge­tränk zu nip­pen.
    Schließ­lich, und nach­dem die an­de­ren eben­falls von ih­rem star­ken Ge­trei­de­kaf­fee ge­kos­tet hat­ten, der tat­säch­lich ex­zel­lent schmeck­te – heiß und stark und vol­ler Ber­ga­ro­ma –, be­gann der alte Mann zu spre­chen.
    Er erzähl­te un­ge­schönt und ohne Aus­schmückun­gen von sei­nen Stra­pa­zen, aber die blo­ßen Fak­ten ge­nüg­ten durch­aus, um den an­de­ren eine Vors­tel­lung von sei­nen schier über­mensch­li­chen Lei­stun­gen im In­ne­ren des Ber­ges zu ge­ben. Und von der an ein Wun­der gren­zen­den Tat­sa­che, dass er die­se über­lebt hat­te.
    Der alte Mann sag­te: »Seht ein­mal, wie ich aus dem Berg ge­kro­chen bin, da hat mich mein lie­ber Tobi hier ge­fun­den.« Er warf einen lie­be­vol­len Blick auf das Tier, das bei der Er­wäh­nung sei­nes Na­mens den Kopf in sei­ne Rich­tung dreh­te und die großen Schlappoh­ren zu spit­zen schi­en. »Ohne den Tobi wäre ich heu­te nicht mehr.« Eine nüch­ter­ne Dars­tel­lung, und doch vol­ler Dank­bar­keit ei­nem We­sen ge­gen­über, das nie­mals »nur« ein Haus­tier für den Al­ten ge­we­sen war. Viel mehr ein Be­glei­ter, ein See­len­ver­wand­ter.
    »Er hat den Ul­rich, das ist der hie­si­ge Förs­ter, an die Stel­le ge­führt, wo ich aus dem Berg ge­kom­men bin. Der Ul­rich hat mir dann Was­ser ge­ge­ben und die Berg­wacht ge­ru­fen. Und wie ich aus dem Berg ge­kro­chen bin, muss ich wohl ziem­lich wir­res Zeug ge­re­det ha­ben von der gan­zen An­stren­gung. Von der großen Höhle und dem selt­sa­men Urs­tein und dem Ding dar­in, tief drun­ten in der Glet­scher­höhle am Pass. Das hat mir der Ul­rich erzählt, wie er mich später im Kran­ken­haus be­sucht hat.»
    Er nipp­te ein wei­te­res Mal von sei­nem Kaf­fee und fuhr dann fort: »Und dann sind die Leut' von der Uni­ver­si­tät ge­kom­men, bis von Zürich sind sie ex­tra her­ge­kom­men in un­ser klei­nes Igs­tein und ha­ben mir ihre Fra­gen ge­stellt. End­lo­se Fra­gen wa­ren das und da­bei lag ich ja noch mit dem ka­put­ten Arm im Bett. Und ich hab' ih­nen ge­sagt, was sie wis­sen woll­ten. Wisst ihr, ich habe so­gar ge­glaubt, dass sie viel­leicht den Ein­gang nach mir be­nen­nen, oder nach dem Tobi. Der hat mir ja das Le­ben ge­ret­tet, da dro­ben auf dem Pra­gel­pass.« Er schüt­tel­te den Kopf.
    »Aber das ha­ben die nicht ge­macht. Statt­des­sen wa­ren die von der Uni­ver­si­tät auf ein­mal weg und dann sind die Leut' mit den Anzü­gen ge­kom­men, ganz fei­ne Her­ren wa­ren das, und auch Deut­sche da­bei. Und dann ha­ben sie den gan­zen Glet­scher­gip­fel ab­ge­sperrt, der Förs­ter Ul­rich war dro­ben und hat die Zel­te ge­se­hen und die Lkws und den ho­hen Zaun um den gan­zen Glet­scher, den sie da hin­ge­baut ha­ben. Er hat so­gar Hub­schrau­ber ge­se­hen, sol­che wie die Berg­wacht auch hat, nur größer und ganz in schwarz. Und plötz­lich war da dro­ben al­les ein Sperr­ge­biet und nie­mand hat mehr hoch ge­durft auf den Glet­scher. So ein Un­fug, habe ich zum Ul­rich ge­sagt, man kann den Glet­scher doch nicht ein­fach ab­sper­ren! Und dann, hat der Ul­rich ge­sagt, wa­ren die Zel­te und die Hub­schrau­ber und auch die Lkws plötz­lich ver­schwun­den über Nacht. Aber der Zaun ist ge­blie­ben.«
    Er beug­te sich hin­ab, nahm sei­ne Tas­se wie­der an den Mund und trank einen großen Schluck des in­zwi­schen nur noch war­men Ge­tränks.
    »Und dann ist ei­ner der An­zug­men­schen, ir­gend ein ge­wich­ti­ger Pro­fes­sor Dok­tor oder so et­was, der ist also ei­nes Ta­ges bei mir auf­ge­taucht und hat mir Löcher in den Bauch ge­fragt. Dann hat er ge­meint, ich soll­te nie­man­dem erzählen, was ich drun­ten in der Höhle ge­se­hen habe.«
    »Mur­nau­er«, ent­fuhr es Sin­ger. Der Alte über­leg­te einen Mo­ment und nick­te dann knapp. Dann stell­te er sei­ne in­zwi­schen lee­re Tas­se wie­der auf dem Tisch­chen ab.
    »Wisst ihr«, fuhr der Alte fort, »ich bin ein ein­fa­cher Mann und ich bin ganz gern für mich. Ich trat­sche nicht

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