Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)
Tanner verströmte. Ekelhaft.
Nun, die Leute waren schließlich nicht hier, um angenehm zu riechen (auch wenn es in Willis' Augen sicher nicht geschadet hätte, ein paar mehr richtige Menschen anstatt der Nigger einzustellen), sondern um zu arbeiten.
»Also – was gibt's Neues von der Krankenstation, Dr. Tanner, konnten Sie unseren kleinen Problemfall endlich isolieren?«, fragte Willis ungeduldig und gab sich Mühe, seine Stimme möglichst gönnerhaft klingen zu lassen.
»Ehrlich gesagt, nein. Wir können machen, was wir wollen, aber Mr. Redmans Körper nimmt die Sporen einfach nicht an. Alle anderen, äh, Organismen waren sofort infiziert, aber bei ihm wird das Virus auf der Stelle isoliert und ausgeschieden. Er scheint tatsächlich immun zu sein. Spricht auf keine Dosis oder Behandlung an.«
»Das heißt, er pisst und scheißt das Virus einfach wieder aus?«, fragte Willis. Er hasste es, wenn ein Nigger versuchte, wie ein gebildeter Mensch zu klingen.
»Äh, gewissermaßen, ja.«
»Na schön, Tanner. Und wie zum Teufel macht der Bursche das?«
»Da liegt ja das Problem«, grinste Tanner unsicher. Dabei entblößten seine Lippen zwei Reihen großer, blendend weißer Zähne. Wieso grinste dieser Typ eigentlich jedes Mal so dämlich, wenn er schlechte Nachrichten überbrachte? Und wieso überbrachte er eigentlich so verdammt oft schlechte Nachrichten?
»Ich habe keine Ahnung, ehrlich gesagt. Wir haben alles an ihm untersucht, sein Blut ist genau wie bei allen anderen, er bekommt dieselbe Nahrung und war auch sonst normal. Alles total auf Linie. Der wandelnde Durchschnittsbürger, sozusagen«, erklärte Tanner und grinste noch ein wenig breiter und nervtötender.
»Na gut«, sagte Willis und widerstand dem Impuls, Tanner das dumme Grinsen mit der Faust aus dem Gesicht zu wischen. Aus dem Nigger -Gesicht. »Wir müssen trotzdem wissen, was ihn immun macht. Finden Sie es raus, forschen Sie weiter, treten Sie Ihren Leuten gehörig in den Arsch! Und denken Sie dran: Uns läuft die Zeit davon. In zwei Tagen kommt die Lieferung und dann müssen wir wissen, wie Mr. Redman seinen kleinen Trick vollführt, verstanden?«
»Die Lieferung, äh ja. Dieses Wesen aus dem Tikaboo-Peak, natürlich. Ähm … Ist es eigentlich wirklich ein Außerirdischer?«, fragte Tanner interessiert. Bekam richtig große Augen, dieser Tanner-Boy. Der neugierige Ausdruck in seinen kohlrabenschwarzen Augen stand ihm kein bisschen, fand Willis. Stand ihm überhaupt kein bisschen.
Willis schaute nachdenklich von seinen Papieren hoch und musterte den Chefarzt der Humanlabore. Wer hatte diesen Tanner eigentlich rekrutiert? Er selbst? Hoffentlich nicht. Die mittelschwere Katastrophe zu vertuschen, die vor ein paar Tagen bei den Deutschen passiert war, hatte wahrlich genügend Ressourcen gekostet. Fehlte noch, dass er sich ebenfalls einen Schnitzer leistete, und solche Idioten wie Tanner draußen herumliefen und Blödsinn von irgendwelchen Außerirdischen verbreiteten! Und die Tatsache, dass dieser Blödsinn eigentlich gar kein so großer Unfug war, sondern ziemlich genau der Wahrheit entsprach, die in diesem Moment in einem getarnten Kühltruck auf dem Weg durch die Wüste hierher unterwegs war, machte die Sache auch nicht direkt besser ...
»Ich schlage vor, Sie stellen weniger Fragen und machen sich an Ihre Arbeit, Dr. Tanner. Finden Sie raus, was Mr. Redman immun macht. Und isolieren Sie es, verdammt noch mal! Und zwar schnell.«
Mit einer Geste, als wedele er eine lästige Fliege fort, wies er Tanner die Tür und widmete sich wieder seinen Papieren. Als die Tür hinter Tanner ins Schloss gefallen war, machte sich Dr. Willis eine Notiz auf ein kleines Stück Papier:
Tanner –
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