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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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ton­lo­se Schle­sin­ger-Stim­me in sei­nem Kopf.
    Er hielt an dem Bild von Anna fest, als sei­ne Fin­ger die Ver­rie­ge­lung des Zün­ders bei­sei­te­scho­ben und den Knopf er­tas­te­ten. Er schloss die Au­gen und sah sie deut­lich vor sich. Strah­lend blon­de Locken um­spiel­ten zärt­lich ihre schö­nen Ge­sichts­zü­ge.
    Und sie lächel­te.
    Dann wur­de der Bild­aus­schnitt größer und er sah An­to­nia als klei­nes Mäd­chen. Und sich selbst. Sie stan­den im Ham­bur­ger Zoo vor den Af­fen­ge­he­gen. Auf An­to­ni­as Schul­ter saß ein klei­nes Äff­chen, das keck nach der Ei­stüte in der Lin­ken sei­ner Toch­ter an­gel­te. Pe­ter Sin­ger lächel­te mit ge­schlos­se­nen Au­gen.
    Dann drück­te er den Knopf.

V - Epi­lo­ge
     
     

Geis­ter­stadt
     
     
    D ie Er­schüt­te­rung der Ex­plo­si­on, der die Kir­che des klei­nen Berg­dor­fes Igs­tein zum Op­fer ge­fal­len war, war bis nach Ein­sie­deln zu hören ge­we­sen. Feu­er­wehr und Berg­wacht ver­mu­te­ten zu­nächst eine Ge­röll­la­wi­ne, die sich vom Glet­scher ge­löst hat­te und mach­ten sich auf der Stel­le auf den Weg zu dem tief ver­schnei­ten Dorf am Fuße der Schwei­zer Al­pen.
    Sie fan­den es men­schen­leer vor.
    Bis sie auf die Kir­che stie­ßen.
    Oder den Platz, an dem früher ein­mal die stei­ner­ne Dorf­kir­che ge­stan­den hat­te. Jetzt be­stand die­ser Platz nur noch aus ei­nem rie­si­gen Kra­ter und ei­nem Hau­fen ver­kohl­ter und rau­chen­der Trüm­mer. Ein Gut­teil die­ser Trüm­mer wa­ren Ge­steins­brocken, ehe­mals früh­ba­rocke Fens­ter­bö­gen, dicke Mau­ern so­wie das kul­tur­hi­sto­risch durch­aus be­mer­kens­wer­te Ein­gangs­por­tal der Dorf­kir­che von Igs­tein. Ei­ni­ge der Bruch­stücke hat­ten sich in ei­nem dich­ten Ge­steins­re­gen auf den Dächern der um­lie­gen­den Häu­ser ver­teilt und die­se in­ner­halb von Se­kun­den­bruch­tei­len eben­falls in Rui­nen ver­wan­delt.
    Auch wenn ei­ni­ge der Häu­ser er­heb­li­chen Sach­scha­den auf­wie­sen, wa­ren doch kaum Per­so­nen da­von be­trof­fen. Kein ein­zi­ger der Dorf­be­woh­ner schi­en zu Hau­se ge­we­sen zu sein, als die Kir­che in die Luft ge­flo­gen war. Le­dig­lich Ma­ri­an­ne Schweg­ler, die Ehe­frau des hie­si­gen Bäckers wur­de mit ein­ge­schla­ge­nem Schä­del auf dem Bett des ehe­li­chen Schlaf­zim­mers ge­fun­den, um­ge­ben von sie­ben ver­stört maun­zen­den Kat­zen­jun­gen.
    In den Trüm­mern der Kir­che fand man später eine Men­ge ver­kohl­ter und übel zu­ge­rich­te­ter Kör­per­tei­le, von de­nen kei­nes iden­ti­fi­ziert wer­den konn­te – es war ein­fach nicht ge­nug un­ver­sehr­tes Ma­te­ri­al vor­han­den, um eine si­che­re Zu­ord­nung zu ein­zel­nen Per­so­nen zu er­lau­ben. Da man aber kei­nen ein­zi­gen der Dorf­be­woh­ner nach die­sem Tag je­mals wie­der­sah, nahm man schließ­lich an, sie sei­en al­le­samt in der Kir­che ge­we­sen, als die­se ge­sprengt wor­den war. Of­fen­bar wa­ren meh­re­re Täter in den na­he­ge­le­ge­nen Stein­bruch ein­ge­bro­chen und hat­ten dort das b enötig­te Dy­na­mit be­sorgt. Eine Men­ge Dy­na­mit. Mehr als gen ug je­den­falls, um al­les Le­ben in Igs­tein im Bruch­teil ei­ner Se­kun­de aus­zu­radie­ren.
    Zwei Tage lang wur­de in den Rui­nen nach Über­le­ben­den ge­sucht – selbst­ver­ständ­lich ohne ein ein­zi­ges Er­folgs­er­leb­nis, wie es der hin­zu­ge­ru­fe­ne Spreng­meis­ter nach ei­nem kopf­schüt­teln­den Blick auf die Über­res­te der Kir­che vor­her­ge­sagt hat­te. Wer oder was für die­se aber­wit­zi­ge Tat ver­ant­wort­lich war, wur­de nie schlüs­sig ge­klärt, aber es kur­sier­ten schon bald ver­schie­de­ne Ge­rüch­te über eine in den Ber­gen ak­ti­ve Sek­te oder einen re­li­gi­ösen Kult, an dem die Be­woh­ner Igs­teins teil­ge­nom­men ha­ben soll­ten. Ein Zu­sam­men­hang mit den Aus­gra­bun­gen am Glet­scher des Pra­gel­pas­ses wur­de ver­mu­tet, konn­te je­doch nie nach­ge­wie­sen wer­den, da ein Erd­rutsch den Ein­gang zu der un­ter­ir­di­schen Höhle dau­er­haft ver­schlos­sen hat­te.
    Was der Aus­lö­ser für die­sen Erd­rutsch ge­we­sen war, wur­de eben­falls nie zur

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